Mit Rotation und Spaß zum Erfolg

Der SV Rot-Weiß Alfen hat in den vergangenen Jahren eine wahre Achterbahnfahrt mitgemacht. Nachdem der Sportverein vor zwei Abstiege bis in die Kreisliga C durchmachen musste, gelang letzte Saison der direkte Wiederaufstieg in die B-Liga. Vor Beginn der letzten Saison hatte die Mannschaft den Ruf einer disziplinlosen und unfairen Mannschaften. Um den Erfolg zurückzubringen und den Ruf des Vereins wieder in ein positives wieder herzustellen, ging der Verein einen, für Kreisliga C-Verhältnisse, ungewöhnlichen Weg. Nicht nur setzte der Sportverein mit Daniele Barrancotto, Christopher Ewers und Waldemar Bera auf ein Trainertrio, sondern holte mit Ulrich Harding, Thorsten Thöne, Udo Ewers, Klaus Porsch und Andreas Koch fünf weitere Leute ins Boot, die sich um die Rahmenbedingungen der ersten Mannschaft kümmert. “Die Jungs kümmern sich um sportliche Dinge, wie Transfers, Trainingsplätze etc. und sind zudem im engen Kontakt mit den Spielern. Außerdem haben wir mit Ihnen so eine kleine Marketing-Abteilung, die sich um Sponsoren und all diese Sachen kümmert. Das ist echt klasse, was die da für eine Arbeit abliefern”, erklärt Trainer Daniele Barrancotto stolz. Auch für seine Trainerkollegen hat Barrancotto nur positive Worte: „Das ist das Beste, was ich je mitgemacht habe. Wir drei ergänzen uns perfekt und im Training kommt es nie wirklich zu einem Stillstand. Wir können die Jungs in Gruppen aufteilen und so alle bei Laune halten. Außerdem verstehen wir uns privat noch sehr gut, was der Arbeit natürlich nur zu Gute kommt.“ Diese Änderungen allein, sind jedoch nicht der Grund für die erfolgreiche Saison. Dass am Ende der direkte Wiederaufstieg gelungen ist, war zunächst gar nicht beabsichtigt, wie Barancotto erklärt: „In erster Linie wollten wir aus der Truppe wieder eine Einheit schaffen und den Spaß zurückbringen. Wir wollten, dass die Mannschaft die Disziplinlosigkeit abwirft und sich darauf konzentriert, worum es am Ende geht. Den Spaß und den Fußball. Den Aufstieg haben wir dann aber natürlich gerne mitgenommen.“ Um die Mannschaft zurück auf eine positive Bahn zu bringen, führte das Trainertrio um Ewers, Bera und Barrancotto einen Strafenkatalog ein und zeigte einigen Unbelehrbaren die rote Karte: „Die Jungs, die sich nicht anpassen konnten oder wollten haben wir dann gebeten zu gehen. Wir wollten keinen Unruheherd in der Mannschaft, der sich dem widersetzt, was wir sagen“, verteidigt Barrancotto die Entscheidung. Die Änderungen sollten Früchte tragen. Nicht nur wurde Alfen mit 73 Punkten in 26 Spielen souveräner Meister, sondern holte auch den dritten Platz in der Fairness-Tabelle, bei nur 24 gelben Karten, ohne einen einzigen Platzverweis. „Neben den sportlichen Erfolgen, ist das sicherlich die tollste Geschichte in der vergangenen Saison“, zeigt sich Barrancotto stolz. Damit diese Erfolgsgeschichte auch in er kommenden Saison in der Kreisliga B anhält, setzt das Trainertrio in der Vorbereitung auch auf Teambuilding-Maßnahmen. „Wir werden sicherlich auch Dinge machen, die nicht zum normalen Training gehören werden, damit der Spaß nicht auf der Strecke bleibt,“ sagt Barrancotto. Bei der am 3. Juli startenden Vorbereitung wird der Fokus vor allem auf die „Pressingmaschine“, so Barrancotto, und der Fitness der Mannschaft gelegt. Außerdem gilt es, die sechs Neuzugänge „so schnell es geht“ in die Mannschaft zu integrieren. Spielerisch sollte das für die Neuzugänge kein Problem darstellen, denn mit Alexander Ewers (SV Upsprunge), Taner Demirci (Fatihspor Paderborn), RonnY Smolik (SC GW Paderborn), Steffen Köpke (DJK SSG Paderborn), Albero Anibal (Fatih Sport), sowie Moritz Stork und Julian Aust (beide vorher vereinslos) hat man sieben Kreisliga erfahrene Spieler geholt: „Die Jungs haben teilweise schon in der Bezirksliga gespielt. Mit ihnen bekommen wir noch mal richtig Qualität dazu. Trotzdem müssen diese sich auch integrieren und mit dem Fußball in der Kreisliga B arrangieren“, mahnt Barrancotto. Besonders erfreulich ist der Transfer des ehemaligen Upsprunge Kapitäns Alexander Ewers, der trotz zahlreicher Anfragen von höherklassigen Vereinen als der SV Alfen, den Weg zurück in die Heimat wählte: „Das freut uns natürlich besonders, dass wir es geschafft haben, Alexander von Alfen überzeugen zu können und ihn zurück in die Heimat zu holen“, gibt sich Barrancotto erfreut. Eine Stammplatzgarantie hat dabei jedoch keiner der Neuzugänge. Denn mit den sieben Neuzugängen ist der Alfener Kader noch mal deutlich gewachsen. Kein Spieler aus der Meistermannschaft hat den Verein verlassen, was einen großen Konkurrenzkampf zur Folge hat. Angst vor enttäuschten und demotivierten Spielern hat Barrancotto jedoch nicht: „Klar, der Kader ist groß. Aber wir werden nach Trainingsbeteiligung aufstellen und genau wie in der vergangenen Saison viel rotieren, so dass jeder zu seinen Einsatzzeiten kommt und keiner den Spaß an der Sache verliert.“

Chancen, sich anzubieten haben die Spieler zu Genüge. Neben einem dreitägigen Trainingslager in Nachrodt, stehen bis zu sieben Testspiele auf dem Plan. Obwohl der Kader eine Menge Qualität verspricht, gilt für den Sportverein der Klassenerhalt als oberstes Ziel „Wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Alles, was danach kommt nehmen wir natürlich gerne mit. Als Aufsteiger sollten wir ohnehin den Ball flach halten und respektvoll in die neue Saison gehen“, gibt sich Barrancotto bescheiden. Wie sich der Aufsteiger aus Alfen am Ende schlägt wird sich ab dem 11. August zeigen, wenn die Mission „Klassenerhalt“ in der Kreisliga B startet.