2024-04-25T14:35:39.956Z

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Feste Größe bei der SG Eintracht: Philipp Werle (rechts, im Duell mit dem Armsheimer Jens Thiel), möchte mit den Herrnsheimern gerne zurück in die Bezirksliga.  Archivfoto: pa/Christine Dirigo
Feste Größe bei der SG Eintracht: Philipp Werle (rechts, im Duell mit dem Armsheimer Jens Thiel), möchte mit den Herrnsheimern gerne zurück in die Bezirksliga. Archivfoto: pa/Christine Dirigo

Mit dem Bruder auf Torejagd

Für Philipp Werle passt in Herrnsheim alles prima zusammen +++ Training ist studienbedingt nicht einfach

Herrnsheim. Erst 21 Jahre jung, bereits ein ausgefuchstes Allroundtalent und ausgestattet mit einem „bescheidenen“ Spitznamen. Als „Fußballgott“ fühlt sich Philipp Werle bei der SGE Herrnsheim pudelwohl. Sein Trainer Franz Graber verpasste ihm diesen inoffiziellen Titel, kurz nachdem der Coach ihn vor zwei Jahren aus Abenheim zurück in die Heimat gelockt hatte. „Ich bin ein Herrnsheimer Bub“, erklärt Werle – und schiebt nach, dies gelte natürlich auch für den Bruder.

Sein Bruder Jonas ist erst 18 Jahre alt. Aber auch er kickt schon seit vergangenem Winter im Aktivenkader der SG Eintracht Herrnsheim mit. Die beiden sind ein eingeschweißtes Duo im Team des Tabellenführers der Fußball-A-Klasse. Und „das macht einfach einen riesigen Unterschied. Wir verstehen uns auch neben dem Platz blind, haben in der Hinrunde auch beide schon auf der Doppelsechs gespielt“. Beim Start ins neue Jahr haben beide zudem vor zwei Wochen zum ersten Mal gemeinsam in einem Spiel getroffen. Philipp Werle strahlt mit Blick auf das 6:0 beim TuS Biebelnheim. Der Sieg ließ dabei nicht nur die beiden Brüder wieder aufatmen, denn: „Da haben wir zum ersten Mal wieder richtig Fußball gespielt wie in der Hinrunde. Jetzt wollen wir auch gegen Freimersheim die Punkte nach Hause holen“, gibt sich Philipp Werle selbstbewusst. Da schüchtert ihn auch der Freimersheimer 4:0-Erfolg gegen den SGE-Kontrahenten Nummer eins, den TSV Armsheim, vor zwei Wochen nicht ein.

Was kann denn auch groß schief gehen mit dem kleinen Bruder an seiner Seite? Auch abseits vom Feld teilen sie mit dem Eishockey eine zweite Leidenschaft miteinander. Als Anhänger der Adler Mannheim fahren die beiden regelmäßig in die SAP-Arena, um ihre Mannschaft anzufeuern. Ist der Weiher in Herrnsheim gefroren, schnüren die Jungs auch gerne selbst einmal die Schlittschuhe, messen sich auf dem Eis mit Freunden.

Jonas geht mit seinen 18 Jahren noch in die zwölfte Klasse des Gauß-Gymnasiums, Philipp absolviert ein duales Studium bei der Polizei. Studienbedingt lebt Philipp also fünf Tage die Woche am Flughafen Hahn, wo die Polizei ihre Ausbildungsstelle hat. Dort hält er sich mit Kraft- und Ausdauertraining fit und stößt jeden Freitag wieder zum Mannschaftstraining in Herrnsheim dazu: „Das ist nicht immer ganz einfach. Aber fußballerisch bleibe ich damit absolut auf der Höhe.“

Der SV Horchheim hat schon mal angeklopft

Wie die Zukunft des Duos aussieht, steht noch ein wenig in den Sternen. Zwar fühlen sich beide in Herrnsheim wohl, doch die erste Mannschaft des SV Horchheim buhlt um die Dienste von Jonas Werle. In der SVH-Jugend wurde der kleinere Werle fußballerisch ausgebildet, bevor ihn sein Bruder zur SGE lotste. Zum ersten Mal in ihrer Laufbahn stehen die beiden zusammen auf dem Feld, sind Schlüsselspieler des Tabellenführers, Jonas als fester Anker auf der Sechs, Philipp als wandelbares Multifunktionswerkzeug mal hier und mal da auf dem Feld. Für Jonas hat das Abitur jetzt Priorität. Und Philipp Werle mutmaßt ohnehin, nicht zu wissen, „ob wir uns vereinsmäßig tatsächlich noch mal trennen werden“. Warum also nicht gemeinsam den Heimatverein zurück in die Bezirksliga führen?

Aufrufe: 08.3.2019, 12:00 Uhr
David ZerfaßAutor