2024-05-02T16:12:49.858Z

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So sehen strahlende Sieger aus: Die MFFC-Frauen um Chefcoach Jan Fiala (rechts) bejubeln das 6:0 im Regionalpokalfinale über Schierstein 08.
So sehen strahlende Sieger aus: Die MFFC-Frauen um Chefcoach Jan Fiala (rechts) bejubeln das 6:0 im Regionalpokalfinale über Schierstein 08. – Foto: Klaus Eckhardt

MFFC-Maxime: Auf das Machbare fokussieren

Wiesbadens einziger reiner Frauen- und Mädchenfußballclub gut aufgestellt +++ Klaus Eckhardt freut sich über hohes Maß an Gemeinsinn

Wiesbaden. Es war das perfekte Timing: Zuerst durfte der MFFC Wiesbaden als einziger reiner Frauen- und Mädchenfußballverein der Landeshauptstadt sein 15-jähriges Bestehen feiern, kurz darauf zelebrierten die von Jan Fiala trainierten Hessenliga-Frauen mit einem klaren 6:0-Finalsieg über Verbandsligist FSV Schierstein 08 den Gewinn des Regionalpokals. Der erfreuliche Zusatzeffekt: Im Verlauf des Novembers genießt die erfolgreiche Mannschaft zum Hessenpokal-Auftakt gegen Regionalliga-Club Hessen Wetzlar Heimrecht.

Orgateam und Trainerpool tragende Säulen: Für den MFFC in seiner Gesamtheit ein Erfolg, der Schubkraft bringen dürfte. Der Verein, der auf dem mittleren Kunstrasen der großen Rheinhöhe-Anlage sein Domizil hat, ist insgesamt gut aufgestellt, obwohl Frauen- und Mädchenfußball nicht gerade boomt. Die Stabilität im MFFC-Lager hängt sicherlich auch mit dem Pool der mit Herzblut engagierten Ehrenamtlichen zusammen. Klaus Eckhardt ist als Sportlicher Leiter in die Fußstapfen von Hako Kluckert getreten, der zuvor lange Jahre die Akzente gesetzt hatte. Doch Eckhardt braucht sich keineswegs als Einzelkämpfer zu fühlen. Er verweist auf die insgesamt neunköpfige Crew hinter den Kulissen und den kompletten Trainerstab für die in der Gruppenliga kickende zweite Mannschaft sowie die in den Altersstufen B-, C-, D- und E vorhandenen Juniorinnenteams.

Mit beiden Töchtern aus Laufenselden zum MFFC: „Das klappt alles super“, verspürt Eckhardt ein hohes Maß an Gemeinsinn. Der 61-Jährige war als Spieler früher bei den Clubs FC Naurod, TuS Medenbach, Biebrich 76 und zuletzt beim Heidenroder Verein SG Laufenselden am Ball, um seine fußballerische Leidenschaft auf seine Töchter Lilly (17) und Ann-Kathrin (18) zu übertragen. Beide spielten im Jugendförderverein Heidenrod in Jungen-Team mit, was bis zur B-Jugend erlaubt ist.

Vor anderthalb Jahren folgte der Wechsel nach Wiesbaden zu einem ganz auf den weiblichen Bereich fokussierten Verein. Dort haben seine Töchter wie auch Klaus Eckhardt Wurzeln geschlagen. Mit Clubchef Siggi Schloz, Karsten Prall, Antja Peters, Samira Khelil, Miriam Wohlrab, Chantal Uhrig, seiner Tochter Ann-Kathrin und Mike Machwirth – Fialas Vorgänger als Frauentrainer hilft noch im Hintergrund mit – bildet er das Organisationsteam. Machwirth habe zudem eine Art Förderverein ins Leben gerufen, erläutert Klaus Eckhardt: „Trikotsponsoren gibt es schon. Aber es ist schwierig, einen Großsponsor oder mehrere dauerhaft engagierte Sponsoren zu finden.“

Für Regionalliga fehlt der Großsponsor: Auf das Machbare beschränken, ist deshalb beim MFFC angesichts begrenzter Mittel die Maxime. Die Spieler der Frauenteams pflegen den puren Amateurstatus, organisieren ihre Auswärtsfahrten selbst, sind froh, wenn der Verein Spritgeld zuschießt. Ein Blick über die Hessenliga hinaus verbiete sich daher. „Sollten wir es irgendwann sportlich in die Regionalliga schaffen, müssten wir aus finanziellen Gründen verzichten. Dazu bräuchte man einen Sponsor, der im fünfstelligen Bereich einsteigt“, streicht Eckhardt heraus. Den Status quo bewahren, wird die Aufgabe bleiben. Aber durchaus mit dem Anspruch auf Weiterentwicklung. Auch im nächsten Jahr, wenn der Deutsche Fußball-Bund auf 50 Jahre Frauenfußball zurückblickt, will sich der MFFC engagieren. „In Kooperation mit mehreren Vereinen haben wir eine dreitägige Veranstaltung im Auge“, verrät Eckhardt.

Aufrufe: 01.11.2019, 10:00 Uhr
Stephan NeumannAutor