2024-04-25T14:35:39.956Z

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Alzey Kapitän Belal Meslem verabschiedet sich im Sommer nach Gonsenheim. Mit Alzey will er den Einzug in die Aufstiegsrunde klarmachen.
Alzey Kapitän Belal Meslem verabschiedet sich im Sommer nach Gonsenheim. Mit Alzey will er den Einzug in die Aufstiegsrunde klarmachen. – Foto: Michael Wolff

Meslem: "Es ist ein komisches Gefühl"

Belel Meslem und RWO Alzey sind seit Monaten im Aufwärtstrend – und doch trennen sich im Sommer die Wege +++ Zwei schwere Spiele warten

Alzey. Dienstag überraschte der SV Gonsenheim mit der Information, dass in der kommenden Runde Belel Meslem im Trikot des Oberligisten spielen wird. Wir unterhielten uns mit dem Kapitän von RWO Alzey darüber. Aber auch über das spannende Hauptrundenfinale. Zwei Siege – am Sonntag bei Fontana Finthen, die Woche drauf beim SV Gimbsheim – fehlen noch, um in die Aufstiegsrunde zur Verbandsliga einzuziehen.

Herr Meslem, herzlichen Glückwunsch zum sportlichen Aufstieg in spe. Wie reagierte Ihr Umfeld?

Ich wurde häufig angesprochen. Ich habe viel Verständnis für meine Entscheidung, im Sommer zum SV Gonsenheim zu wechseln, bekommen. Einige wollten auch wissen, warum und weshalb ich RWO Alzey verlassen möchte. Negative Reaktionen habe ich keine erlebt.

Vergangenen Sonntag hat RWO Alzey – auch dank Ihres Einsatzes – seine Aktien erheblich gesteigert, um in die Aufstiegsrunde zur Verbandsliga einzuziehen. Ihr Team kontrollierte Wormatia Worms II. Haben Sie das auch so erlebt?

Das war in der Tat absolut genial. Definitiv haben wir die Wormser kontrolliert. Wir stehen sehr, sehr gut in der Abwehr. Die beiden verbleibenden Spiele in Finthen und Gimbsheim werden aber sicher keine Selbstläufer. Das werden Endspiele, Finales. Wenn wir dort erfolgreich sein wollen, dann müssen wir an unsere Leistungsgrenzen gehen. Es wird nach dem Sieg über Wormatia nicht leichter.

Wormatias Angriff war so gut wie abgemeldet. Überraschte Sie das?

Nein. Wir leisten die ganze Saison schon eine sehr gute Defensivarbeit, alle. Von den Spielern ganz vorne bis zum Torhüter. Überraschend wäre gewesen, wenn uns das gegen Worms nicht gelungen wäre. Wir haben die beste Abwehr der Liga, die wenigsten Gegentreffer von allen bekommen.

Einen Bericht zum Spiel gegen Wormatia II lest ihr hier.

Vor dem Hintergrund: Werden Sie nicht langsam reumütig, weil sie dieses tolle Kollektiv im Sommer verlassen?

Klar, es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man weiß, dass man sich in einigen Wochen trennt. Aber das blendet man aus. Ich fokussiere mich darauf, dass wir die Aufstiegsrunde erreichen. Wir möchten das mit der Mannschaft schaffen. Und ich möchte dabei helfen, um mit einem guten Gefühl aus der Saison zu gehen.

Wo wird es für Euch schwieriger, in Finthen oder Gimbsheim?

Beides werden schwere Spiele. Beide sind auswärts, beide auf Kunstrasen. Finthen scheint in einem Aufwärtstrend. Und Gimbsheim ist, soweit ich die Testspielergebnisse sah, auch nicht eben schlecht drauf.

Aber ist es überhaupt so erstrebenswert, die Aufstiegsrunde zu erreichen? Ihr spielt dort um die goldene Ananas. Da hat die Abstiegsrunde doch einen ganz anderen Reiz ...

Nein, auf den können wir gut verzichten. In der Abstiegsrunde hätten wir in den nächsten Wochen permanent Druck, weil man nicht weiß, wie viele Mannschaften am Ende der Saison absteigen.

Sie mögen es also lieber entspannt?

Die Aufstiegsrunde hat doch auch Reiz. In der muss man sich mit den stärkeren Mannschaften messen.

Nun gut, für manche ist es schon eine Überraschung, dass RWO Alzey überhaupt um den Einzug in die Aufstiegsrunde mitspielt. Von daher sollte man sich zurückhalten, Ihnen und Ihrer Mannschaft Aufstiegschancen abzusprechen, oder?

Das ist derzeit alles spekulativ. Man muss doch erst einmal wissen, wer in die Aufstiegsrunde kommt. Dann weiß man, wie viele Punkte man aus der Hauptrunde mitnimmt. Erst wenn das feststeht, kann man weitersehen.

Nehmen Sie Ihren Bruder Abdel mit nach Gonsenheim?

Nein. Es war schön, dass wir die vergangenen Jahre oft miteinander trainieren und ab und zu mal zusammen in der gleichen Mannschaft spielen konnten. Eine richtige Saison lang hat es wegen Corona zwar nicht geklappt. Aber es war trotzdem cool. Und wer weiß: Vielleicht kreuzen sich unsere Wege wieder einmal. Mich würde es freuen.

Das Interview führte Claus Rosenberg



Aufrufe: 026.2.2022, 12:00 Uhr
Claus RosenbergAutor