Meistergeschichten: Kosova Bernhausen

Sie kennen dieses Gefühl beim KF Kosova Bernhausen – wieder einmal ist die Mannschaft in den rot-schwarzen Trikots ziemlich souverän durch die vierte Staffel der Kreisliga B Stuttgart gestürmt und mit elf Zählern Vorsprung mit einer bemerkenswerten Tordifferenz von derzeit plus 70 vorzeitig Meister geworden. Gerade mal eine Niederlage und ein Remis haben die Konkurrenten der Mannschaft von Trainer Radoslav Kral abringen können. Jetzt geht es also wieder hinauf in die Kreisliga A.

Es ist kein unbekanntes Terrain für Kosova Bernhausen. Seit Jahren bewegt sich der Verein im Spannungsfeld zwischen der Kreisliga A und B – scheint zu gut für die untere Liga, konnte sich aber auch lange nicht mehr konstant in der oberen halten. Das soll jetzt anders werden. „Wir haben uns bisher mit sechs Spielern verstärkt, von denen einige sogar Bezirksligaerfahrung mitbringen“, sagt Abteilungsleiter Sheptim Mushkolaj. Zudem wird das Ensemble verjüngt – die älteren Spieler wie beispielsweise der bisherige Co-Trainer Shefti Gjuray werden künftig die zweite Mannschaft unterstützen. „Wir suchen noch einen neuen Co-Trainerund wollen uns vor allem in der Defensive verstärken“, sagt Mushkolaj. Denn obwohl die Bernhausener zuletzt in der Offensive immer zu den stärksten Teams zählten, war die Abwehr immer wieder ein Problem. „Und weil wir in der Vorbereitung meist auch nicht komplett waren, haben wir uns zum Start stets schwergetan und sind dann ins Rollen gekommen“, sagt Mushkolaj.

„In zwei Jahren wollen wir wieder in die Bezirksliga aufsteigen“

Daraus wollen die Rot-Schwarzen jetzt die richtigen Schlüsse ziehen, noch einige Defensivspezialisten auf die Fildern locken und in den Trainingseinheiten vor der neuen Runde den Schwerpunkt auf die Abwehrarbeit richten. Kosova Bernhausen steht aber nicht nur punktemäßig an der Spitze in der Staffel vier, sondern rangiert auch auf Platz eins der Fairplay-Tabelle. Die Zeiten sind also längst vorbei, in denen der Verein immer wieder mal durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen ist und sogar teilweise für den Spielbetrieb gesperrt wurde. Aber Sheptim Mushkolaj weiß, dass das noch eine Weile haften bleiben wird, obwohl der Club inzwischen immer wieder für positive Schlagzeilen sorgt und die Fußball-Philosophie bei KF von Zusammenhalt, Mannschaftsgeist und Disziplin geprägt wird.

Um seine Spieler noch mehr für die neue Saison zu motivieren gibt der Abteilungsleiter neben dem Klassenverbleib schon jetzt ein neues Ziel aus: „In zwei Jahren wollen wir wieder in die Bezirksliga aufsteigen“, sagt der 47-Jährige. Zu gerne würde der kosovo-albanische Club wieder an die erfolgreiche Zeit anknüpfen, als man nach der Gründung 1993 den Durchmarsch von der B-Klasse in die Bezirksliga hingelegt hat. Der Aufstieg soll nur ein Zwischenschritt sein. Träume sind erlaubt. Und feiern können sie auch: Nachdem Staffelleiter Richard Scharl den Meister ausgezeichnet hatte, feierte KF mit 200 Gästen auf dem Sportplatz am Eduard-Spranger-Gymnasium.

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