2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Steven Schaap

Meine Top-Elf: Mario Middendorf präsentiert sein Dream-Team

Wie sieht die persönliche Top-Elf eines einstigen Oberliga-Trainers aus? Wir haben Mario Middendorf befragt

Nicht nur Spieler erinnern sich gerne an Weggefährten auf dem Platz zurück, auch Trainer hatten im Laufe ihrer Karriere den einen oder anderen Liebling. Wir lassen in der Rubrik "Meine Top-Elf" ab sofort Übungsleiter zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, welche nachhaltig Eindruck hinterlassen haben. Mario Middendorf (zum FuPa-Profil: hier klicken) präsentiert seine Top-11:
Der heutige 42-Jährige absolvierte seine ersten Schritte als Trainer im Nachwuchs des 1. FC Magdeburg und übernahm anschließend die Leitung der U23 des FCM. Ab 2014 zeigte sich Middendorf für die Geschicke des FSV Barleben verantwortlich und feierte mit der Börde-Vertretung auf Anhieb den Landesmeister-Titel. In der Spielzeit 205/16 überraschte der Außenseiter aus Barleben dann in der Oberliga mit dem souveränen Klassenerhalt. Hier gibt es die persönliche Top-Elf des Trainers:

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Tor

Daniel Schwabke: "Typ Oliver Kahn oder besser, Marc-Andre Ter Stegen! Adi hatte ich in der U14 und U19 beim 1. FC Magdeburg und er hat uns viele Punkte gesichert, ging dann zum 1. FC Köln und eigentlich hatte ich ihn immer als Bundesligaspieler auf dem Zettel. Überragende Reflexe, ordentlich am Ball und gute Straufraumbeherrschung. Toller Keeper!"

Abwehr

Hier gibt es echt einige, Wejsfelt, Grundmann, Otte, Prinz. Ich entscheide mich hier aber für Christian Weiß und Christian Loth. Die Beiden müssen auch gemeinsam genannt werden. In der U23 beim Club oder später noch mal in Barleben, konnte ich die eineiigen Zwillinge betreuen. Die verstanden sich so gut und teilen auch irgendwie ihr Leben. Auf dem Platz sehr harmonisch und eigentlich nicht zu überwinden. "Lothar" ist sicher einer der besten Kopfballspieler, welche ich trainieren durfte, obwohl er nicht der Größte ist. Auch sein Stellungsspiel und sein Coaching waren immer überdurchschnittlich. Hätte etwas schneller sein können, aber dafür gab es ja dann "Weißi". Routiniert und abgeklärt, stark im Zweikampf und wie auch "Lothi" gut im Spielaufbau. Mit etwas mehr Glück hätte es "Weißi" u.U. auch etwas höher schaffen können.

René Gewelke: "Natürlich auch so ein Spieler aus dem Nachwuchs. "Nelke" war so ein Typ Ballack, groß, zweikampfstark, mit Übersicht und bisweilen auch torgefährlich. Schade, dass er seine Laufbahn früh beenden musste."

Mittelfeld

Marcel Schmelzer: "Schmelle durfte ich in der U15 im NLZ als Co-Trainer betreuen und man merkte sofort, was da kommt. Schnell, ballsicher, viel Zug zum Tor und das mit links. Bei der Karriere muss er natürlich in die Auswahl und bekommt seinen Platz auf der linken Seite, wenngleich er bei uns damals vornehmlich als Offensivspieler eingesetzt worden ist."

Marco Kurth: "Die zentrale Position gebe ich hier Marco Kurth. "Kurthi" bekam ich in die U23, als es Differenzen im Regionalligakader gab. Ein Ballmagnet. War sicher nicht der Schnellste, aber forderte jeden Ball und wusste in 9,75 von 10 Fällen auch das Richtige damit anzufangen. Dabei immer ins Coaching involviert, unterstützte er seine Mitspieler vor und nach den Aktionen. Ein riesiger Zugewinn für die junge Mannschaft."

Christof Köhne: "Er kam aus Goldbeck zur U23. "Kö" konnte sich dann auch im Regionalligakader etablieren und erzielte ein Tor im Derby. Was willst du mehr... Enorme Sprungkraft, unbändiger Wille, stete Hingabe. Da war die fehlende technische Ausbildung kein großes Handicap. Ging dann zu Dynamo nach Berlin."

Martin Gebauer: "Ich hatte sicherlich fußballerisch bessere Kicker auf der rechten Seite aufgeboten in den vielen Jahren. Aber Baui überzeugt hier durch seine Loyalität und seine Einstellung zum Ganzen. Immer fleißig, aufmerksam und offen. Einfach ein guter Typ!"

Angriff

Christopher Kalkutschke: "Kein Team ohne Kalli! Den würde ich überall mit hinnehmen, auch wenn er seine Treffsicherheit derzeit wohl verloren zu haben scheint. Kalli holte ich zur U14 beim Club und arbeitete dann in der U23 und in Barleben, nach einem Gastsiel beim BFC Dynamo, wieder mit ihm. Wahnsinnstore begleiteten unsere Zusammenarbeit. Er war einer der Garanten für den Aufstieg mit dem FSV in die Oberliga. Technisch super versiert, schnell und robust und mit einer starken Spielintelligenz. Dazu immer professionell und bodenständig, super Junge!"

Denny Piele: Weil er sich hier selber auch sieht. Wer ihn kennt, weiß was ich meine. Aber im ernst, ihn wollte ich gern auch schon in der U23 haben, ließ sich aber damals nicht realisieren. So kamen wir erst in Barleben zusammen. Unheimlich torgefährlich und ballsicher. Aber vor allem seine Laufbereitschaft und seine Wege als erster Verteidiger machen ihn echt zu einem Guten. Seine Raumdeutung und die Wege zwischen den Linien, sind überragend. Trotzdem er keine hochklassige Ausbildung genossen hat, ein echt überragender Neuner."

Marcel Brendel: "Einer der technisch feinsten und bestausgebildetsten Spieler! Über Wolfsburg und Schalke fand er zum Club und dann mit nach Barleben. Stand sich oft selbst im Weg. Aber wenn er Freiheiten bekam und defensive Absicherung, dann konnte er Spiele allein entscheiden."

Last but not least die wichtigsten Positionen: Reni und Frank Herfurt. Die beiden müssen mit hinein, als medizinischer Stab und Betreuer. Schwester Reni ist unbezahlbar und trug zu der meist erfolgreichen Arbeit ungemein viel bei. Ihr konnte man bei medizinischen Fragen blind vertrauen und ihr Mann Frank war als Mädchen für alles ein wichtiger Faktor. "Herfi" las den Spielern, ob Profis oder Jugendspielern, stets ihre Wünsche von den Augen ab und gab immer ein wichtiges Gefühl. In Testspielen musste er manchmal sogar als Kicker ran. Ein tolles Gespann und den beiden lässt sich nie genug danken!"



Aufrufe: 011.12.2020, 08:25 Uhr
Robert KeglerAutor