2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der mit der Zunge tanzt: Auch die Gegner tänzelt Patrick Rott liebend gerne aus.
Der mit der Zunge tanzt: Auch die Gegner tänzelt Patrick Rott liebend gerne aus. – Foto: Robert Geisler

Meine Top-Elf: Die "Katze" aus Sonnen und der "Torzipfler"

Patrick Rott vom SV Schalding-Heining hat gewählt! Und präsentiert uns die Top-Elf seiner Karriere +++ "Robert Zillners Spezialgebiet: Trainingseinheiten abzusagen und dabei noch glaubwürdig rüberzukommen"

Im Laufe einer langen Fußballer-Karriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die ihre elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Patrick Rott (25) vom SV Schalding-Heining.


Torwart:
Fabian Wiesmaier (aktuell: FC Sturm Hauzenberg): "Auf den ersten Blick etwas verwunderlich, doch Schalding-Insider wissen, wieso er zu Recht im Tor steht. Beim Handball-Kopfball stand das Gewinnerteam schon vorher fest, je nachdem welches Tor die Katze aus Sonnen hütete. Glänzte mit unfassbaren Paraden und Reflexen. Manuel Neuers "Best-of-Videoszenen" im CL-Spiel gegen Porto (im S04-Trikot seinerzeit) sind eine Lachnummer dagegen."


Abwehr:
Benedikt Buchinger (1. FC Passau): "Vom Außenbahn-Spezialisten zu einem der besten Innenverteidiger der Region mutiert. Abgeklärter und souveräner geht es kaum. Nach seiner schweren Knie-Verletzung dauerte es einige Zeit, um wieder auf Topniveau zu kommen, aber mein persönlicher Eindruck: Er ist stärker als zuvor. Spezialdisziplinen: mit dem Ball ins Aus laufen und Einwürfe. In der Rolle der rechten Hand von Pep Himpsl fühlt er sich sicher sehr wohl."

Sebastian Escherisch (Karriereende): "Hat das Pech 1860-Fan zu sein. Als ich mit frischen 18 Jahren das erste Mal in der ersten Mannschaft trainieren durfte und mich Mario Tanzer beim Team vorstellte, entgegnete Esche mit einem lockeren „Sind uns jetzt die Hütchen ausgegangen?“ Harte Escherisch-Schule eben. Lernte mir später das Grätschen. Aufgrund seinem legendären Übersteiger von außen nach innen, bei dem er sämtliche Jungprofis in den Fangzaun schickte, absolut verdient in meiner Top11. Bis heute mein Mentor."

Phillip Zacher (SV Deggenau): "Gerüchten zufolge Erfinder der legendären Cowboy-Schorle. Durfte sie als Zimmerkollege im Belek-Trainingslager das erste Mal probieren. Einer der angenehmsten Menschen, die ich bisher kennengelernt habe. Spielte bis ins hohe Alter auf absolutem Topniveau und machte wohl in seiner gesamten Karriere nicht einen einzigen Fehler. Fieselte die Jungprofis komplett ab."



Mittelfeld:
Robert Zillner (Karriereende): "Der wohl schlauste Kicker auf dem Feld mit dem ich je zusammengespielt habe. Im Nachhinein hätte ich wohl öfter auf ihn hören sollen.:-) Kreierte Spielszenen, die nicht für jeden immer sofort ersichtlich waren. Sein vorletzter Pass machte es mir sehr leicht ins 1 gegen 1 zu gehen und Tore vorzubereiten. Spezialgebiet: Trainingseinheiten abzusagen und dabei noch glaubwürdig rüberzukommen. Am Wochenende hat er dem Gegner dennoch wieder Knoten in die Beine gespielt. Spielt seit der D-Jugend mit den gleichen Hummel-Schuhen. Eine bodenständige Legende. Und ein sehr geselliger und überaus netter Mensch."

Josef Eibl (TSV Seebach): "Nach eigenen Aussagen noch nie in seiner gesamten Karriere gebeinert worden. Vereinte körperliche Statur, Technik und Übersicht in seiner Spielweise. Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft. Ein wahrer Captain. Hatte auch mal ein offenes Ohr für junge Spieler und zugleich Respektsperson. Angstgegner: Gigi Bauer beim würfeln."

Dardan Gashi (Karriereende): "Sah sich selbst jahrelang als Box-to-Box Spieler. Da ich ihn ebenfalls auf der verkanteten "8" sehe, brauche ich ihn in meinem Team und stelle ihn dort auf. Mit seinen schlaksigen Beinen ein Spielertyp wie Marouane Fellaini. Grätschte früher Spieler weg - heute nur noch Angeklagte aus dem Gerichtssaal."

Robin Yalcin (Yeni Malatyaspor): "In der gemeinsamen Zeit in der Jugend-Bayernauswahl war er immer eine Klasse besser als der Rest. Man konnte bereits früh erahnen, dass er es zum Profi schaffen würde. Folgerichtig der Weg zum VfB Stuttgart und mittlerweile in der türkischen 1. Liga. Würde mich freuen, wenn er wieder den Weg in den deutschen Profibereich suchen würde. Oder an den Reuthinger Weg." :-)


Angriff:
Markus Gallmaier (SV Schalding-Heining) : "Humpelt manchmal vorm Training in die Kabine rein und grätscht später doch wieder alle ab. Steckt nie auf und dabei immer im Vollgas-Modus. Seine Ballan- und -mitnahme suchen wohl seinesgleichen und der kompletteste Stürmer aus meiner Sicht. Beim Bowling und Fischen aber anscheinend talentfrei."

Michael Pillmeier (SV Schalding-Heining): "Der Torzipfler. Schoss fast immer die meisten Tore für den SVS in der Regionalliga, ein richtiger Goalgetter. Kalt wie eine Hundeschnauze vorm Tor. Zudem der beste Bernd Stromberg-Imitator, den ich kenne und zugleich verbindet uns eine lange Freundschaft. Das Erfolgsrezept von ihm ist wohl sein permanent gefüllter Vitamin D - Haushalt - müsste ich aber per "Bio-Scan" nochmal überprüfen."

Manuel Mader (FC Sturm Hauzenberg): "In unserer gemeinsam Saison beim Sturm war er in absoluter Topform und extrem wichtig als Abschlussspieler. Kann Bälle in höchster Bedrängnis festsaugen wie kein Zweiter und wir haben uns auf und neben dem Feld exzellent verstanden. Hätte er sich mehr Zeit gegeben, würden wir jetzt sicher wieder zusammenspielen."



Zur Person:

Patrick Rott begann seine Laufbahn bei seinem Heimatverein SV Untergriesbach. Im Jugendbereich zog es ihn über den FC Sturm Hauzenberg, SV Wacker Burghausen, SpVgg GW Deggendorf, SV Kropfmühl zur JFG Unterer Donauwald (A-Jugend), wo er seine Mannschaft mit 21 Buden zur Kreisliga-Meisterschaft schoss. Auch in der darauffolgenden Saison 2012/13 machte er mit 21 Toren (18 Spielen) und parallel in der 1. Mannschaft des TSV-DJK Oberdiendorf mit sechs Toren (in sieben Spielen) auf sich aufmerksam. In der Saison 2013/14 wagte Rott schließlich den Schritt zum SV Schalding-Heining, wo er ein Jahr in der Talentschmiede der 2. Mannschaft reifen konnte. In den anschließenden drei Jahren drückte Rott als pfeilschneller Außenbahnflitzer der Schaldinger Regionalliga-Mannschaft seinen Stempel auf und konnte 3x den Klassenerhalt mit den Grün-Weißen feiern.

Im Sommer 2017 verabschiedete sich Rott zum FC Sturm nach Hauzenberg. Mit 15 Toren und 17 Assists hatte er großen Anteil am Erfolg der Staffelberger, die nur hauchdünn die Aufstiegsrelegation zur Bayernliga verfehlten. Nach Unstimmigkeiten und nur fünf Saisonspielen folgte im August 2018 schließlich der Wechsel zum 1. FC Passau. Nach eineinhalb Jahren mit 13 Toren und 22 Assists packte den 25-jährigen Offensivmann nochmal der höherklassige Ehrgeiz und er wechselte im Januar 2020 zurück an den Reuthinger Weg. Dieser Wechsel brachte dem Studenten allerdings vorerst kein Glück, den schon nach wenigen Wochen riss sich Rott das vorderere Kreuzband im rechten Knie und ist seitdem nicht nur wegen der Corona-Krise zum Zuschauen verdammt.




Aufrufe: 09.5.2020, 16:00 Uhr
Michael EderAutor