2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Leonhard Resch von der Brauerei Bischofshof (links) und Manfred Sauerer, Geschäftsführer und Chefredakteur bei der Mittelbayerischen, waren die ersten Gratulanten für Matthias Gröger.  Foto: Lex
Leonhard Resch von der Brauerei Bischofshof (links) und Manfred Sauerer, Geschäftsführer und Chefredakteur bei der Mittelbayerischen, waren die ersten Gratulanten für Matthias Gröger. Foto: Lex

Matthias Gröger läuft keiner davon

Der Burglengenfelder Offensivmann, Ostbayerns Amateurfußballer des Jahres, ist nicht nur auf dem Platz flott unterwegs.

So eng war das Rennen noch nie! 24 Stimmen mehr als seine Verfolgerin Anna Friedrich vom SV Neusorg brachte Matthias Gröger ins Ziel. Der Offensivmann des Landesligisten ASV Burglengenfeld ist Ostbayerns Amateurfußballer des Jahres 2017.

Die Redaktion des Fußballportals FuPa Oberpfalz hatte im November des vergangenen Jahres anhand mehrerer Kriterien (Trainerumfrage, Nominierungen für die Elf der Woche) eine ,,Elf des Jahres“ zusammengestellt. Dann waren die User an der Reihe und stimmten fleißig ab für ihren Favoriten. Aufs Treppchen schaffte es mit Fabian Trettenbach vom Bayernligisten DJK Vilzing ein ehemaliger Profi des SSV Jahn Regensburg.

Seit der Premiere im Jahr 2013 wechseln sich Männlein und Weiblein brav ab an der Amateurfußball-Spitze. Auf Premierensieger Dominik Forster von der SpVgg SV Weiden folgte Franziska Hutter vom Bayernligisten SV Thenried. Jeremy Schmidt vom 1. FC Schwarzenfeld setzte das Wechselspielchen fort. Nun beerbt Gröger Lena Falter vom SC Regensburg.

„Ich habe mich schon riesig gefreut, als ich nominiert worden bin, weil es eine wunderschöne Gala ist“, sagt Gröger, der 2013 schon mal zum erlesenen Kreis gehörte, da reichte es aber noch nicht nach ganz oben. Dynamisch, antrittsschnell, offensiv: So beschreiben Weggefährten den Fußballer Gröger. Seine Brötchen verdient Gröger als Polizist in Regensburg. Der 24-Jährige ist nicht nur auf dem Platz flott unterwegs – auch in Sachen Verbrecherjagd. „Einer hätte es mal versucht, davonzulaufen, aber der ist nicht weit gekommen“, erzählt er auf der Sportlergala mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Vollgepackter Samstag

Frühdienst von 6 bis 13 Uhr, nachmittags Fußball und um 20 Uhr geht es wieder zur Nachtschicht. So vollgepackt ist schon mal ein Samstag bei Gröger. „Das schlaucht zum Teil schon ganz schön“, sagt Gröger, der froh ist, dass sein Chef ebenfalls ein leidenschaftlicher Fußballer ist und mithilft, dass der Burglengenfelder auch immer mitmischen kann beim ASV.

Zu den ersten Gratulanten gehörte neben Freundin Magdalena sein Trainer Matthias Bösl. „Für Landesliga-Verhältnisse hat Matthias schon eine überdurchschnittlich gute Athletik“, freut sich der Coach über den flinken Mann in seinen Reihen, den er schon in der Jugend des TSV Kareth-Lappersdorf gecoacht hat. Im Juni 2012 zog es Gröger zu seinem alten Jugendtrainer nach Burglengenfeld. Dort mischt er auch heuer zusammen mit seinen Kumpels die Landesliga Mitte auf, in der er mit dem ASV derzeit auf Platz rangiert.

Der eine oder andere Klub habe schon mal um ihn gebuhlt, verrät Gröger, den es aber nicht wegzieht aus Burglengenfeld. Mit dem ASV hat er in der Saison 2015/2016 schon mal eine Saison Bayernliga-luft geschnuppert. „Das war eine schöne Erfahrung. Das Jahr war aber sehr anstrengend. Beruf und Bayernliga-Fußball, mit den zum Teil recht weiten Anreisen, unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach“, sagt Gröger.

Reichlich Lob vom Trainer

Sein Coach würde ihn ohnehin nie ziehen lassen. „Matthias ist ein Spieler, den man sich als Trainer nur wünscht. Sportlich top, charakterlich einwandfrei. Er übernimmt zudem auch viele Aufgaben außerhalb des Fußballplatzes“, lobt Bösl.

Im Januar war Gröger in wärmeren Gefilden unterwegs. In Thailand hat er den Akku für die Restrückrunde aufgeladen. „Das hat gutgetan, einfach mal die Beine hochzulegen“, sagt Gröger, der sich nach der Rückkehr vor allem auf bayerisches Essen gefreut hat. Seit Mittwoch geht es in der Vorbereitung aber wieder zur Sache. Denn auch 2018 sollen seine Gegenspieler in der Landesliga Mitte seine Hacken nur von hinten sehen.

Und wer weiß, vielleicht probiert es ja demnächst auch außerhalb des Platzes mal wieder einer das nahezu aussichtslose Unterfangen, Gröger davonzulaufen.



Aufrufe: 031.1.2018, 14:00 Uhr
Felix KronawitterAutor