2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht
Simon Brandstetter (links) war mit Tor und Vorlage maßgeblich am Sieg der 05er beteiligt, Tolga Demirbas machte die Partie wieder spannend.
Simon Brandstetter (links) war mit Tor und Vorlage maßgeblich am Sieg der 05er beteiligt, Tolga Demirbas machte die Partie wieder spannend. – Foto: Thomas Rinke

Mainz 05 gewinnt Stadtduell gegen TSV Schott

3:1-Erfolg der U23 mit viel Diskussionsstoff +++ Zweimal Abseits-Pech für Gäste +++ Zwei verletzungsbedingte Wechsel

Intensive Zweikämpfe, schöne Tore, viel Diskussionsstoff – das Stadtduell in der Fußball-Regionalliga hatte, von Zuschauern abgesehen, alles, was ein Derby auszeichnet. 3:1 (1:0) gewann die U23 des FSV Mainz 05 gegen den TSV Schott Mainz, weil zunächst die Schlüsselszenen zugunsten der Platzherren ausgingen und dann auch das Chancenverhältnis dem Resultat entsprach. Doch es hätte ebenso anders herum laufen können.

Die 05er begannen spielbestimmend und hatten durch Marlon Mustapha in den ersten zehn Minuten zwei gute Chancen, verzettelten sich dann aber immer mehr. Schott-Chefcoach Sascha Meeth hatte das Spielsystem der Gäste gespiegelt und es auf viele direkte Duelle angelegt, um den Spielfluss der 05er zu stoppen. Und seine Spieler setzten den Plan um. „Wir können nicht viel besser spielen als in der ersten Halbzeit“, sagt Meeth.

Kilian verletzt sich ohne Gegnereinwirkung

Allein, es fehlte die Krönung. Als Luca Kilian sich ohne Gegnereinwirkung am Oberschenkel verletzte und Janek Ripplinger ungestört flanken konnte, setzte Kennet Hanner-Lopez den Ball aus sechs Metern über das Tor (29.). Da hätten die Gäste schon in Überzahl sein müssen, weil Mustapha, wie Meeth betont, zweimal dasselbe Foul beging, aber nur einmal die fällige Gelbe Karte sah. Bartosch Gaul wechselte prompt. „Glasklar“ fand auch der 05-Trainer, dass da die Ampelkarte fällig gewesen wäre.

Einige weitere sehr gute Umschaltmöglichkeiten, die nicht ins Ziel kamen, notierte Meeth – und einen folgenschweren Stellungsfehler. Simon Brandstetter hatte von linksaußen kommend viel zu viel Zeit und knallte den Ball hoch ins lange Eck (38.). Dass Raphael Assibey-Mensah bei einem Gegenstoß den Ausgleich liegen ließ (40.), passte zu einer verheißungsvollen, aber ungekrönten Hälfte der Gäste.

Doppelter Abseits-Frust beim TSV

Der zweite Routinier sorgte für das 2:0. Stephan Fürstner traf per Volley nach einem an die Strafraumkante abgewehrten Freistoß (48.). Wunderschön, aber irregulär, wie Meeth findet, denn ein 05er musste sich direkt neben Keeper Tim Hansen schon tief bücken, um dem Ball in Abseitsposition auszuweichen. Nun hatte der FSV seine stärkste Phase, Hansen hielt die Gäste in mehreren Eins-gegen-Eins-Situationen im Spiel. Und Tolga Demirbas brachte wieder Spannung rein. Gegenstoß über rechts, Assibey-Mensahs Schuss wird geblockt, der folgende Querpass findet Demirbas acht Meter vor dem Tor zum 2:1 (70.).

Der TSV blies zu Aufholjagd, Christian Hahn ging mit viel Schwung in ein Kopfballduell – und verletzte sich an der Hüfte. Die Trage konnte der Flügelspieler später wieder verlassen, und auf die lange Verletzungspause folgend setzte Lukas Quirin den Schlusspunkt. Nils Gans dribbelt an, Brandstetter lenkt den scharfen Pass per Hacke weiter, Quirin bleibt im Abschluss cool und jubelt per Saldo (88.). Das Ende? Mitnichten. Giorgio Del Vecchio zieht ab, 30 Meter, Pfostentreffer, Silas Schwarz staubt zum 3:2 ab (89.). Aber Abseits, eine Fehlentscheidung, wie man auf Youtube nachschauen kann.

Meeth: "Macht keinen Spaß mehr"

„Dieses Spiel tut weh“, sagt Meeth, „aufgrund der Vielzahl an Chancen ist das Ergebnis nicht unverdient. Ankreiden müssen wir uns, dass wir zur Pause nicht 2:0 führen. Aber wie die Gespanne uns gegenüber auftreten, macht keinen Spaß mehr. Wir haben einen großen Kampf geliefert und waren über weite Strecken sogar besser. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Gaul sah nach gutem Start eine wilde, hektische erste Halbzeit – und in den 20 Minuten nach der Pause eine „sehr sehr gute“ Leistung seiner Mannen, die den Ball schnell laufen ließen und ihre Angriffe variantenreich inszenierten. „Solche Spiele machen Spaß – gerade wenn du sie gewinnst.“

FSV Mainz 05 II: Rieß – Kilian (31. Modica), Akoto, Gans – Rösch, Fürstner, Papela (85. Fedl), Wähling – Quirin – Brandstetter, Mustapha (28. Mißner).

TSV Schott Mainz: Hansen – Raltschitsch, Ahlbach (66. Del Vecchio), Hermann – Kern, Müller (66. Demirbas), Hahn (77. Fring) – Assibey-Mensah, Mairose – Hanner-Lopez (46. Schwarz), Ripplinger (66. Lihsek).

Aufrufe: 04.4.2021, 17:15 Uhr
Torben SchröderAutor