2024-06-14T14:12:32.331Z

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Georg Lunz sieht seine sportliche Zukunft nun doch nicht in Memmelsdorf.F: Meier
Georg Lunz sieht seine sportliche Zukunft nun doch nicht in Memmelsdorf.F: Meier

Lunz-Absage trifft Memmelsdorf hart

Georg Lunz macht einen Rückzieher und übernimmt nicht +++ Extremer personeller Aderlass

Den Klassenerhalt in der Bayernliga Nord hat der SV Memmelsdorf am letzten Spieltag geschafft. Damit nahm eine durchwachsene Saison 2013/14 doch noch ein glückliches Ende. Doch zu Beginn der Woche erreichte die Vorstandschaft eine Hiobsbotschaft: Georg Lunz, der die erste Mannschaft ab Sommer übernehmen sollte, kündigte an, nun doch nicht zum SVM zu kommen. Ab sofort beginnt in Memmelsdorf die Trainersuche aufs Neue, was alles andere als einfach wird. Denn personell hat der SVM einen wahren Aderlass zu verkraften: Elf Abgänge stehen fest. Demgegenüber haben sich bislang nur zwei Neuzugänge dem SVM angeschlossen.
Am Personalstand macht Georg Lunz, der viele Jahre sehr erfolgreich bei der DJK Don Bosco Bamberg gewirkt hat, seinen Rücktritt vor dem Antritt nicht abhängig: "Ich habe versucht in den letzten drei Monaten im Verein für Aufbruchstimmung zu sorgen und zwar auf allen Ebenen. Das ist mir nicht gelungen", informiert Lunz, der die Konsequenzen zieht: "Ich bin dann nicht der richtige Trainer für den SV Memmelsdorf. Es ist schade, ich hätte gerne in der Bayernliga trainiert und habe mich darauf gefreut." Auch Stefan Rust, der bis vor kurzem noch den Kreisklassisten DJK SV Sambach trainierte und die U23 hätte übernehmen sollen, zog seine Zusage zurück: "Es fehlt an genügend Spielern. Zudem ist es schwierig Leute zu holen", begründet Rust. Problematisch ist sicher die finanzielle Situation in dem nur 400 Mitglieder zählenden Verein ohne Großsponsor. Der SV Memmelsdorf leistet hervorragende Nachwuchsarbeit, die in Oberfranken beispielhaft ist. Zwei U19-Teams spielen in der Bayernliga und Landesliga, zwei U17-Mannschaften spielen Bayernliga und Bezirksoberliga, die U15 spielt ebenfalls BOL. Rund 12.000 Euro kostet jedes Team pro Saison. Reichlich Kosten kommen auf den Verein zu, der zudem pro Spielzeit alleine 10.000 Euro an Schiedsrichterkosten zu zahlen hat.

Spielerflucht beim SVM: Elf Akteure verlassen den Verein

Von der sehr guten Nachwuchsarbeit profitiert auch die Konkurrenz. Wie im Selbstbedienungsladen werden dem SVM diesen Sommer die Spieler weggeholt. Stürmer Maximilian Großmann (21) geht zum SC Eltersdorf, Andreas Hartmann (22) schließt sich der SpVgg Erlangen an. Torwart Peter Kundmüller (20) und Dominic Leim (21) folgen dem bisherigen Trainer Bernd Eigner zum 1. FC Sand. Talent Simon Ruß (19) wurde vom Regionalliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth abgeworben. Stefan Herl wird mit 23 Jahren Spielertrainer beim TSV Breitengüßbach in der Kreisklasse. Johannes Bechmann (26) und Manuel Müller (22) wechseln zum 1. FC Schweinfurt 05. Kapitän Bernd Schütz wird Spielertrainer beim FC Eintracht Bamberg II, ihm folgt Stefan Menz (28). Lukas Biskup (28) verlässt den SVM mit bislang unbekanntem Ziel. Als Neuzugänge stehen lediglich für die Abwehr Benedikt Leicht (24) von der SpVgg Stegaurach und Angreifer Tobias Seifert (23) vom FC Eintracht Bamberg fest. Dass der eigene Nachwuchs immer von der zahlungskräftigen Konkurrenz abgeworben wird, macht die Aufgabe für die SVM-Verantwortlichen nicht leichter . "Das ist für uns sehr bitter", resümiert der Vorsitzende Andreas Saal. Nun muss zunächst ein Trainer für die erste Mannschaft gefunden werden. Es gebe zwei oder drei Kandidaten, die angesprochen werden sollen. "Es ist sehr schade, dass Georg Lunz nicht kommt", befindet Saal. Aber so sei eben das Geschäft.



Aufrufe: 028.5.2014, 13:28 Uhr
Dirk MeierAutor