2024-05-17T14:19:24.476Z

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Lensahner Fußballspieler droht die Abschiebung

Kreisligist unterstützt seinen Stürmer

In einem Aufruf über das soziale Netzwerk Facebook appellieren die Fußballer des Kreisligisten TSV Lensahn, ihren Spieler Bujar Krasniqi zu unterstützen. Dem 27-Jährigen droht die Abschiebung aus Deutschland, weil seine Heimat Kosovo inzwischen als sicheres Herkunftsland gilt.

Krasniqi ist 2014 aus dem Kosovo geflohen und hat sich längst in Lensahn integriert. Beim TSV Lensahn zählt er zu den Leistungsträgern und ist mit 20 Treffern einer der erfolgreichsten Torschützen. Der 27-Jährige spricht gut deutsch und absolviert eine Ausbildung zum Maler. ,,Es gibt kaum einen, der sich besser integriert hat als Bujar. Bujar ist sportlich engagiert, hat seine Freunde beim TSV Lensahn und auch außerhalb des Vereins, spricht klasse deutsch, hat seinen Lebensmittelpunkt hier und er hilft anderen Flüchtlingen beim Überwinden der Sprachbarriere und sonstigen Dingen", heißt es unter anderem in dem Facebook-Post, der innerhalb kürzester Zeit von vielen Vereinen aus dem gesamten Kreisgebiet ,,geliked" wurde.

Hilfe bekommt Krasniqi auch von Co-Trainer Christian Ippig, der Jurist ist. ,,Das Gericht hat am 23. Mai den Asylantrag abgelehnt. Bis zum 9. Juni können Rechtsmittel eingelegt werden, was sein Anwalt auch tun wird. Dann kommt es zu einer mündlichen Verhandlung, in der Bujar seine Gründe glaubhaft nachweisen muss. Und es besteht noch die Möglichkeit, eine Duldung zu beantragen", schildert Ippig den weiteren Ablauf des Verfahrens. Der Verein und ganz sicher viele weitere Sportler werden Bujar Krasniqi unterstützen, um eine drohende Abschiebung zu verhindern.

Bei den Sorgen um seine Zukunft wird es für den betroffenen Spieler sicherlich nicht leicht, sich auf die kommenden sportlichen Aufgaben zu konzentrieren. Bereits am nächsten Sonntag um 15 Uhr beginnt für den TSV Lensahn die Aufstiegsrunde zur Verbandsliga. Im ersten Spiel tritt der Vizemeister aus Ostholstein beim SC Rapid Lübeck an.
Aufrufe: 031.5.2016, 10:30 Uhr
SHZ / dhaAutor