Kreispokal: Platz drei ist schon vergeben

Die Verantwortlichen beim Fußballkreis Aachen haben entschieden, das Spiel um Platz drei in diesem Jahr nicht auszutragen. Das hat einen guten Grund, im Prinzip sogar zwei. Es hat viel mit der coronabedingten Situation zu tun, aber auch damit, dass die Tickets für den Mittelrheinpokal schon vergeben sind. Nimmt man es ganz genau, stehen die Vertreter, die im Pokalwettbewerb auf Verbandsebene antreten werden, sogar schon seit dem 8. Oktober fest.

Damals wurde das Viertelfinale im Kreispokal ausgetragen, und da Kreis-B-Ligist Hoengen/Aldenhoven-Pattern Bezirksligist DJK FV Haaren einigermaßen sensationell mit 4:3 aus dem Wettbewerb warf, war klar, dass Breinig, der VfL Vichttal und FV Vaalserquartier sich vorzeitig für die erste Runde des Mittelrheinpokals qualifiziert haben. Das hatte keine sportlichen Gründe, sondern regeltechnische: Spielgemeinschaften dürfen nur an Pokalwettbewerben auf Kreisebene teilnehmen, nicht aber auf Verbandsebene, das ist in der sogenannten Verwaltungsanordnung für Spielgemeinschaften festgelegt.

„Wir waren schon sehr enttäuscht, als wir erfahren haben, dass wir keine Chance haben, uns für den Mittelrheinpokal zu qualifizieren“, sagt Bosko Tomasen. „Für mich ist diese Regelung nicht nachvollziehbar. Das ändert aber nichts daran, dass wir uns im Kreispokal hervorragend präsentiert haben.“ Nicht nur der Coach der SG hätte „gerne gegen einen etablierten Mittelrheinligisten gespielt. Aber in der derzeitigen Situation ist es wahrscheinlich das Beste, dass die Partie nicht ausgetragen wird.“

Auch der SV Breinig hat sich schon auf das Duell mit dem Kreis-B-Ligisten gefreut, die Motivationslage war aber eine andere. „Die Pause bis zum nächsten Ligaspiel wäre dann nicht so lange gewesen“, sagt Trainer Klaus Barth. „Außerdem hätten einige wiedergenesene Spieler ein paar Einsatzminuten erhalten können.“ Ein kleiner Trost bleibt beiden Mannschaften: Sie teilen sich Platz drei. Außerdem wird die Prämie für den Dritt- und den Viertplatzierten des Kreispokals zusammengelegt und jeweils zur Hälfte an beide Teams ausgeschüttet.

Um noch ein bisschen mehr Geld geht es im „großen“ Finale, dort trifft Mittelrheinligist Vichttal am Samstag (18.30 Uhr) auf Bezirksligist Vaalserquartier. Der Sieger wird nicht nur finanziell am meisten profitieren, er erhält auch in der ersten Runde des Mittelrheinpokals eine Heimspielgarantie. Der Rahmen wird eines Endspiels jedenfalls nicht würdig sein, was natürlich der Situation geschuldet ist.

„Ein großes Fußballfest vor mehr als 1000 Zuschauern wird es in diesem Jahr leider nicht geben“, bedauert auch der Kreisvorsitzende Bernd Mommertz. Nur 100 Teilnehmer dürfen beim Finale dabei sein, da-rin enthalten sind alle Spieler, Trainer, Betreuer oder auch Schiedsrichter. „Alle Karten, die übrig bleiben, werden aufgeteilt und an die Vorsitzenden der beteiligten Vereine übergeben“, sagt Mommertz.