"Wir hatten mit Horst Tiedemann, Jürgen "Jonny" Klinger und Bernd Meyer eine sehr erfahrene Mannschaft, die jahrelang in der Bezirksliga spielte. Hinzu kamen mit Hauke Kollmann, Ralf und Ulf Schomacker jüngere Spieler, die uns besonders in der Offensive nach vorne brachten", erinnert sich Jörg "Kossi" Koslowski. In der Kreisligasaison leisteten sich die Heinbockeler einen spannenden Zweikampf mit dem TuS Eiche Bargstedt, der bis zum letzten Spieltag laufen sollte. Letztlich setzte sich der SuSV durch. Doch ein Selbstgänger war das letzte Spiel in Bliedersdorf nicht. "Unser Konkurrent Bargstedt durfte kurioserweise schon um 13 Uhr in Harsefeld spielen und gewann. Also mussten wir um 15 Uhr in Bliedersdorf gewinnen", so Koslowski. Nach gutem Start, Ulf Schomacker brachte die "Gelben" in Führung, verlor man etwas den Faden. Mitte der 1. Halbzeit stand es plötzlich 2:1 für die Gastgeber. Inzwischen war dann auch Bargstedt eingetroffen und feuerte zusammen mit den Bliedersdorfer Anhängern die Heimmannschaft an. "Kurz vor der Pause gelang uns der Ausgleich. Die Anspannung in der Kabine war dann zu spüren", gab Kossi zu. In einer mental und körperlich intensiven 2. Halbzeit gelang Hauke Kollmann eine Viertelstunde vor dem Abpfiff der erlösende Siegtreffer und es durfte der nächste Titel gefeiert werden. Rein "zufällig" hatte Kollmanns Schwester ihr Handwerkszeug dabei und konnte direkt auf dem Platz Wetten einzelner Spieler einlösen und die Haare kürzen. "Das kam bei einigen Spielerfrauen nicht ganz so gut an", so Koslowski.
Die Freude war riesengroß, die Feier so gewaltig, dass einige Spieler erst nach Erzählungen anderer wieder Klarheit über die Geschehnisse erhielten. Die damalige Mannschaft bestand fast ausschließlich aus "Einheimischen". Mauritius "Mauri" Ziaja (Düdenbüttel) und Paul Havemann (Hagenah) wurden eingebürgert. Trotz des breiten Altersschnittes präsentierte sich der SuSV als homogene Truppe, die zusammen mit Trainer Hans-Erich "Eddy" Schomacker auch einige Rückschläge während der Saison wegsteckte. "Die Rivalität zum unterlegenen TuS Eiche Bargstedt war zwar groß, doch in der "dritten Halbzeit" wurde alles wegdiskutiert. Bei deren Entscheidungsspiel unterstützten wir sogar mit einigen Spielern als Zuschauer, leider verlor Eiche und stieg nicht mit auf. Wie nachhaltig die Erinnerungen an die Saison 1998/1999 sind, lässt sich darin erkennen, dass bei jeder größeren Feier im Dorf das Thema irgendwann zur Sprache kommt", freut sich Jörg Koslowski, der allerdings inzwischen mit seiner Mannschaft bis in die 4. Kreisklasse abgerutscht ist. Besserung ist jedoch in Sicht.