2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
– Foto: Thomas F. Starke

KOMMENTAR: Tragisch. Schade. Aber nachvollziehbar.

DSC Arminia Frauen Experte und Redakteur Peter Burkamp ordnet die Entlassung von Markus Wuckel ein – und erklärt, wieso die Entscheidung letztlich zwar tragisch-, aber auch verständlich ist.

Die positive Entwicklung von Arminias Fußball-Frauen und der Aufstieg in die 2. Bundesliga sind untrennbar mit dem Namen Markus Wuckel verbunden. Alle Lobesworte, die Weggefährten wie DSC-Präsident Hans-Jürgen Laufer und Abteilungsleiter Jan Reineke dem scheidenden Trainer zum Abschied mit auf den Weg gegeben haben, kommen nicht von ungefähr. Sie sind ehrlich gemeint und nicht zu vergleichen mit den oft geheuchelt wirkenden Dankes-Floskeln, die geschassten Trainern im Profigeschäft der Männer häufig hinterhergeschickt werden.

Mag Markus Wuckel auch zuweilen brummig und eigensinnig wirken, der Erfolg seiner Mannschaft hatte für ihn immer Vorrang. Ob er dabei immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat, sei dahingestellt. Über viele Jahre gaben ihm die Ergebnisse und Aufstiege Recht. Zuletzt aber lief es nicht mehr so, wie gewohnt.

Möglicherweise hat sich die Beziehung zwischen Trainer und Verein, respektive Mannschaft, nach so vielen Jahren Zusammenarbeit ein wenig abgenutzt. Nicht alle Spielerinnen kamen mit Wuckels Führungsstil zurecht. Die Verantwortlichen sprechen von einer festgefahrenen Situation, von fehlender Perspektive.

Die jüngere Vergangenheit bestätigt diesen Eindruck. Selbst wenn man das höhere Niveau in der 2. Liga und die durch die Pandemie erschwerten Bedingungen berücksichtigt, stagniert die Entwicklung des Teams. Besonders die Offensivleistungen zu Saisonbeginn waren schwach. Wuckel reagierte mit Umstellungen. Viel effektiver sah der eigene Spielaufbau seit dem Re-Start allerdings nicht aus. Seinen Schützlingen fehlt es offenbar an einer Spielidee, um sich gegen die qualitativ zumeist gar nicht einmal nicht bessere Konkurrenz durchzusetzen. So droht, gemessen an den eigenen Erwartungen und Zielen, ein empfindlicher Rückschritt.

Es ist fraglich, wie der Verein einen Abstieg verkraften würde. Sehr wahrscheinlich wäre ein radikaler personeller Neuanfang notwendig. Dieses Szenario hatten die Klub-Verantwortlichen wohl vor Augen, als sie jetzt die berühmte Reißleine zogen. Deshalb ist die Entscheidung vertretbar, sich vom Trainer zu trennen. Andererseits ist es aber auch sehr schade, dass die lange Zeit Wuckels bei Arminia so endet. Ein bisschen tragisch eben.

Aufrufe: 09.4.2021, 08:30 Uhr
Peter Burkamp / FuPaAutor