2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Steffen Kircheis sehnt sich nach dem ersten Dreier. F: Janousch
Steffen Kircheis sehnt sich nach dem ersten Dreier. F: Janousch

Kircheis: "Wenn jeder mitzieht, ist auch ein Dreier möglich"

Der Aufsteiger TSV Südwest ist noch nicht richtig in der Liga angekommen +++ Erster Punkt auf dem Konto +++ Rupprecht fällt aus +++ Sonderlob für Cetin

Nach vier Niederlagen und einem Torverhältnis von 3:22 zum Auftakt hat der TSV Südwest am Sonntag beim Bezirksliga-Absteiger aus Stein seinen ersten Punkt seit dem Aufstieg aus der Kreisklasse auf das Habenkonto überwiesen. Der Fehlstart hat freilich auch Gründe, die Coach Steffen Kircheis erkannt hat und damit auch nicht hinter dem Berg hält. Grundsätzlich sieht er aber positiv in die Zukunft.

Mit ein Hauptgrund für den schleppenden Start in die Kreisliga ist die personelle Situation, wie Steffen Kircheis vorrechnet: „Ich bin ein Fan der FuPa-Statistik, da schau ich doch gleich mal nach. Am fünften Spieltag habe ich bereits 25 Spieler einsetzen müssen und im fünften Spiel die fünfte Viererkette.“ Hinzu kommt, dass dem 50-Jährigen nur vier Wochen Zeit blieben, um eine „Vorbereitung“ zusammenzustellen, da der Aufstieg über die Relegation gelang und damit eine Saisonverlängerung einherging. „In der Vorbereitung hatte ich im Schnitt 7,4 Leute im Training. Dafür haben wir die Quittung bekommen. Noch immer habe ich Urlauber, was auch irgendwo verständlich ist. Wann sollen sie denn überhaupt in den Urlaub gehen.“ Zudem schwächte sich der Aufsteiger durch unnötige Rote Karten selbst. Da noch dazu immer wieder Eckpfeiler des Teams ausfielen, mussten auch Spieler aus der zweiten Reihe ran. „Ich bin froh, dass wir einen breiten Kader haben. Der Kader ist gut, der Kader ist groß. Aber nur die erste Elf ist kreisligatauglich. So ehrlich sind wir auch zu uns selbst.“

Patchwork-Familie Hermel/Kircheis

Gegen Stein fiel auch noch die Lebensversicherung in Form von Jan Rupprecht aus, der sich von Beginn an angeschlagen durch die Saison schleppte. „Sein Einsatz ist völlig offen. Er ist wegen der Adduktoren in Behandlung. Mal sehen, was der Physio sagt.“ Dafür musste der Ex-Klosterer Robin Hermel ins kalte Wasser geworfen werden, der noch nicht eingesetzt werden sollte. „Er hätte eigentlich noch nicht gedurft. Wenn er fit ist, dann ist er für 20 Tore gut“, sagt Kircheis über den Jüngsten seiner Stiefsöhne, denn auch Keeper Max und Peter Hermel gehören zur Patchwork-Familie. Aber auch ohne den ehemaligen Landesligaspieler Rupprecht holte Südwest am vergangenen Sonntag in Stein den ersten Zähler der Saison. „Die kämpferische Leistung war richtig klasse. Es war ein dreckiger, aber verdienter Punkt.“ Besonders gefallen hat dem Coach dabei, dass die Mannschaft auch nach dem zwischenzeitlichen Rückstand die Köpfe nicht hängen ließ. „Vor dem Elfmeter wird unser Keeper Max Hermel angegangen. Da hätte man auch auf Freistoß für uns entscheiden können.“ Trotz der Szene stellte Kircheis Schiedsrichter Moritz Schrenk ein gutes Zeugnis aus.

"Safak Cetin geht voran"

Als Torschütze zum Ausgleich war Safak Cetin zur Stelle, der inzwischen eine Führungsrolle im Team einnimmt. „Safak geht voran und ich bin sehr froh, dass ich ihn habe.“ Cetin ist so etwas wie die Entdeckung von Kircheis. Denn bevor der Coach vom TSV Katzwang kam, bei dem er acht Jahre aktiv war (zuvor war Kircheis auch schon beim TSV Johannis 83 und der SpVgg Mögeldorf 2000 in der Jugendabteilung tätig), spielte Safak Cetin zumeist in der zweiten Mannschaft und legte seinen Fokus mehr auf die Karriere als Schiedsrichter. Dies hat sich in der Zwischenzeit umgekehrt. „Safak ist zusammen mit Philipp Novotny Kapitän. Beide machen einen klasse Job.“ Überhaupt ist die Stimmung im Team gut, was auch die Trainingsbeteiligung belegt. „Dienstag waren es 18, Donnerstag 17. Es ist schon einiges intakt. Die Jungs glauben daran, dass sie das Ziel erreichen.“ Gegen den kommenden Gegner SV Raitersaich, ebenfalls mit nur einem Punkt gesegnet, entspannt sich die personelle Situation zumindest etwas, denn Sükrü Sinek und Simon Hoffmann kommen aus dem Urlaub zurück. Ebenfalls werden die beiden U19-Akteure Nico Seifert und Marc Antal wieder zum Kader gehören. „Ich erwarte die gleiche Leistung wie gegen Stein. Wenn jeder mitzieht, ist auch ein Dreier möglich.“

Aufrufe: 07.9.2016, 12:12 Uhr
Matthias JanouschAutor