2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Reimer
F: Reimer

KFC Uerdingen einigt sich mit Ex-Trainer

Vor dem Arbeitsgericht Krefeld einigten sich der Fußballclub mit Eric van der Luer und dem Ex-Spieler Burak Kaplan

Der KFC Uerdingen und sein ehemaliger Trainer Eric van der Luer können sich auch nach der Trennung wieder in die Augen schauen. Unmittelbar vor dem Kammertermin am Dienstag vor dem Krefelder Arbeitsgericht einigten sich beide Parteien binnen weniger Minuten auf einen Vergleich, den KFC-Anwalt und Verwaltungsrat Stefan Kaiser gleich zu Beginn der danach nur noch gut 15 Minuten lang dauernden Sitzung einbrachte.

Demzufolge verpflichtet sich der KFC, van der Luer sein seit Februar noch nicht gezahltes Gehalt nachzuzahlen. Sein Arbeitsvertrag, der noch bis zum 30. Juni 2016 gültig ist, wird zum 30. August 2014 seitens des KFC fristgerecht gekündigt. Eine Aufhebung des Arbeitsvertrages sei für van der Luer ungünstiger, daher müsse der Vertrag gekündigt werden. Dafür erhält der Trainer, der den KFC in die Regionalliga geführt hatte und der im Februar 2014 von seinen Aufgaben entbunden worden war, eine Abfindung in Höhe von zwölf Brutto-Monatsgehältern sowie einen Fahrtkostenzuschuss in Höhe von 2000 Euro netto. Mit dieser Zahlung sind die weiteren finanziellen Forderungen beendet. Beide Seiten können diese Vereinbarung aber noch widerrufen. Wie hoch die Zahlung nun genau ist, wurde nicht erwähnt.

Beinahe hätte die Vorsitzende Richterin beide Parteien ohne Ergebnis wieder heimgeschickt. Denn: Bis Dienstag zumindest hatte van der Luer noch keine Kündigung seitens des KFC erhalten; diese muss nun noch schnellstmöglich nachgereicht werden. Diese Kündigung spontan in den Vergleich mit einzuarbeiten, sei nicht möglich, so die Richterin. Eine der beiden Seiten muss nun außerdem noch die oben benannte Vereinbarung an das Gericht schriftlich weiterleiten.

"Ich habe immer gesagt, dass man mit mir reden kann. Ich wollte nur, was mir zusteht, und niemanden abzocken", sagte van der Luer nach der Verhandlung im Gespräch uns. "Ich weiß ja auch, was es für den Verein bedeuten würde, wenn ich jetzt die vollen Bezüge für den noch gültigen Vertrag einfordern würde. Jetzt haben wir uns auf fifty-fifty geeinigt, und damit können sicherlich beide Seiten gut leben."

KFC muss Kaplan Gehalt nachzahlen

In einem Gütetermin zwischen dem KFC Uerdingen und seinem ehemaligen Spieler Burak Kaplan haben beide Seiten einen Vergleich mit einwöchigem Widerrufsvorbehalt abgeschlossen. Kaplan, den der KFC im vergangenen Winter vom türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul ausgeliehen hatte und der inzwischen bei der SG Wattenscheid 09 anheuerte, war gegen den Regionalligisten vor Gericht gezogen, weil der Verein seiner Ansicht nach seit Februar kein Gehalt gezahlt hatte - 7500 Euro brutto seien vereinbart gewesen. Zudem hatte er Fahrtkosten geltend machen wollen, eine noch zu zahlende Punktprämie in Höhe von 40 Euro sowie einen Schadensersatzanspruch in Höhe von 2200 Euro, weil ihm der KFC keinen Mini-Job bei einem Sponsor besorgt hatte.

Der KFC, anwaltlich vertreten durch seinen Verwaltungsrat Stefan Kaiser, gab an, Kaplan lediglich eine Summe von 1597,32 Euro netto gezahlt zu haben, davon 500 Euro in bar und und 1097,32 Euro per Überweisung. Damit gestand der Verein ein, was wir über Wochen berichtet, der Club aber stets vehement bestritten hatte: dass Spieler über Monate hinweg nicht das vereinbarte Gehalt erhalten haben. Warum der Verein seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sei, dazu äußerte sich Kaiser nicht, fügte allerdings an, dass Kaplan erst seit Mitte März spielberechtigt gewesen sei. Zudem sei er nicht bereit gewesen, einen Mini-Job annehmen zu wollen. Dies bestritt sein Anwalt und betonte, Kaplan habe wiederholt beim damaligen sportlichen Leiter Ersan Tekkan und Vorsitzenden Lakis wegen eines solchen Jobs angefragt.

Da dies nicht eindeutig nachweisbar sei, schlug der Vorsitzende Richter vor, Kaplan solle 7500 Euro brutto abzüglich der bereits gezahlten 1597,32 Euro Gehalt, 40 Euro netto an Punktprämie sowie 500 Euro netto an Fahrtkosten vom KFC erhalten. Beide Seiten stimmten mit einwöchigem Widerrufsvorbehalt zu.

Aufrufe: 023.7.2014, 07:55 Uhr
Rheinische Post / Oliver SchaulandtAutor