Am Mittwochvormittag jedenfalls waren sowohl Boris als auch Döpper zur Trainingseinheit erschienen, hatten sich umgezogen und das Spielfeld für das Training vorbereitet. "Uns ist am Montag Abend mündlich mitgeteilt worden, dass wir freigestellt sind", sagte Boris später im Gespräch mit unserer Zeitung. Kündigungen von Arbeitsverhältnissen bedürfen aber der Schriftform, und weil zu diesem Zeitpunkt eben keine schriftliche Beurlaubung vorlag, waren die beiden pflichtgemäß zur morgendlichen Übungseinheit erschienen.
"Dann erschien auf einmal der Trainer unserer U19, Herr Gotsche, und hat gesagt, dass er das Training leitet. Er ist aber genauso Trainer wie ich, also nicht weisungsbefugt. Daraufhin hat er dann Herrn Lakis angerufen und von ihm ausgerichtet, dass wir nicht das Training leiten sollen. Daraufhin haben Frank und ich uns wieder umgezogen, haben uns von den Fans verabschiedet und gesagt ,Bis Morgen'. Ich biete also meine Arbeitskraft weiterhin an. Ob der KFC sie haben möchte, weiß ich nicht. Eine schriftliche Kündigung habe ich jedenfalls nicht bekommen, und darum werde ich auch am Donnerstag wieder zum Training kommen", schilderte Boris am Mittag die Situation.
Dennoch: Erst einmal haben nun der Sportliche Leiter Horst Riege und U19-Coach Gerd Gotsche das Sagen. Wobei: Erst einmal heißt nicht bis zum Saisonende. "Ich will dem Verein so lange helfen, bis wir eine Lösung gefunden haben. Bis zum Saisonende bleibe ich auf keinen Fall Trainer. Ich hoffe, dass wir bis zum Wuppertal-Spiel einen neuen Trainer verpflichtet haben", sagte Riege, der am Sonntag beim Auswärtsspiel gegen Schwarz-Weiß Essen wohl auf der Bank sitzen wird und sich zu möglichen Nachfolgern für den Trainerposten nicht äußern wollte. "Wir müssen das Spiel unbedingt gewinnen, sonst haben wir gegen Wuppertal in der Grotenburg ein Auswärtsspiel. Und eine kleine Chance, dass wir doch noch aufsteigen, haben wir ja schließlich noch", sagte der 62-Jährige.
Dazu bedarf es inzwischen ordentlich Schützenhilfe. Nicht nur der Tabellenführer Wuppertaler SV, der sieben Punkte Vorsprung auf Uerdingen hat, müsste Federn lassen. Auch Aufsteiger Schonnebeck liegt als Zweiter vier Zähler vor den Uerdingern.