2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Keiner kann sagen, wann Normalität einkehrt

Aktuell bestimmt das Coronavirus den Alltag in Thüringen. Wie gehen die Vereine mit dieser Situation um?

Welche Probleme, Sorgen und Herausforderungen gibt es? Wie sollte mit der angebrochenen Saison weiter verfahren werden? Wir haben die Vereine im Freistaat befragt - wie auch Thomas Lässig vom SV Eintracht Eisenberg.

Thomas Lässig - Trainer vom Tabellenvierten der Thüringenliga von Eintracht Eisenberg - bezieht zu den aktuellen Fragen rund um die Coronapause und die Auswirkungen auf seinen Verein Stellung.

Das sagt Thomas Lässig...

... zur Absage und ob noch einmal der Ball rollt.
Aus meiner Sicht eine absolut richtige Entscheidung. Ich denke, das es über den April hinaus zu weiteren Absagen kommen wird.

... wie das Vereinsleben aufrecht erhalten werden kann.
Es ist eine schwierige Situation, aber auf Grund der Möglichkeiten was die digitale Welt anbieten, können wir über diverse Medien in Kontakt bleiben (Telefon, WhatsApp, SMS, Mail, Spieler+ App usw.).

>> zum FuPa-Profil von Thomas Lässig

... welche Probleme, Herausforderungen und Sorgen ein Verein in der aktuellen Zeit hat.
Aktuell ist noch nicht abzusehen in wie weit sich für unseren Verein aus dieser Krise Probleme ergeben werden. Fakt ist aber auch das die anfallenden Kosten (Betriebskosten, Versicherungen usw.) bezahlt und aufgebracht werden müssen. Hier hoffe ich dann auch, dass Vereinen die in Bedrängnis geraten sind, unkompliziert von Politik und Verbänden (u.a. DFB + TFV) Unterstützung erfahren können. Hier würde ich mir wünschen, dass auch der Amateurfussball Hilfspakete / Maßnahmen unkompliziert in Anspruch nehmen kann.

... darüber, wie mit der Saison weiter verfahren werden sollte.
Meiner Meinung nach ist es Irrsinn ständig die Fragen zu stellen, wie es weiter geht mit dieser Saison. Wenn man auf die rasant wachsenden Infiziertenzahlen schaut, glaube ich das es momentan wichtiger ist, dass wir als Gesellschaft diese Krise bewerkstelligen.

Ich denke, dass es in der jetzigen Situation wichtiger ist diese Pandemie zu verlangsamen und alle gemeinsam uns solidarisch zu verhalten und unseren Beitrag dazu zu leisten, in dem wir den behördlichen Anweisungen folgen und uns nicht in Ignoranz üben.

Keiner kann sagen, wann wir zur Normalität wieder zurückkehren können. Ich schlage daher vor diese Saison zu beenden. Dann sollte der Verband die Vereine anschreiben, welche realistisch aufsteigen wollen. Hier wäre es dann für mich praktikabel diesen Vereinen es zu ermöglichen eine Klasse höher zu spielen. Aus dieser Entscheidung wird es dann in einigen Ligen zu mehr Mannschaften und zwangsläufig mehr Spieltagen kommen. Hier schlage ich vor das der Pokalwettbewerb für ein Jahr ausgesetzt wird um geblockte Spieltage frei zubekommen. Weiterhin haben die Vereine eine bessere Planungssicherheit in Bezug auf Spielerkader (Abmeldung, Wechselfristen).

Nach meinem Vorschlag würde es keinen Absteiger geben, aber auch hier ist es notwendig bei Vereinen nachzufragen, ob Sie möglicherweise aus diversen Gründen doch absteigen wollen (wirtschaftlicher, sportliche Aspekt).

Abschließend möchte ich hinweisen, dass es uns Fußballern andere Ligen vorgemacht haben (DEL oder Basketball-Bundesliga). In dieser Krise sind außergewöhnliche Entscheidungen gefragt, wohlwissend das es Verlierer und Gewinner geben wird.

Aufrufe: 024.3.2020, 12:00 Uhr
André HofmannAutor