Kaarster Planungen auf Hochtouren

Vier Abgänge muss Trainer Dirk Schneider ab dem 4. Juli ersetzen. Dann beginnt die Vorbereitung ohne David Smith, Sascha Zupke, Oliver Hensen und Heinrich Fafenrot – allesamt Spieler, die dem Trainer über viele Jahre folgten, Hensen und Fafenrot sogar die gesamten acht Jahre, die Schneider nun schon am Kaarster See das Zepter schwingt. "Ich verliere quasi vier Söhne. Auch sportlich ist das natürlich heftig."

Zum Glück verliert "nur" Schneider die Spieler, nicht der Verein. Denn alle vier wechseln in die Reserve-Mannschaft. "Somit sehe ich den Verlust mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sollten wir Schwierigkeiten bekommen in Sachen Personaldecke, bin ich sicher, dass der ein oder andere sofort zur Stelle wäre", betont Schneider.

Der 45-Jährige hat adäquaten Ersatz gefunden. Vom künftigen Oberligisten VdS Nievenheim kehrt Marcel Poullie zurück. "Nievenheim hat sich bei diesem Wechsel sehr, sehr sportlich verhalten. Sie wollten ihn nämlich gar nicht abgeben. Aber Marcel zieht es privat wieder nach Kaarst, deshalb hat der Wunsch des Spielers entschieden", erklärt Schneider, der hinzufügt. "Man hat uns gesagt, dass wir einen ganz tollen Spieler bekommen, ein größeres Kompliment zum Abschied gibt es wohl kaum." Der 29 Jahre alte Offensiv-Allrounder hat sich in Nievenheim entwickelt, sammelte reichlich Landesliga-Luft.

Das gilt auch für Zugang Nummer zwei. Karsten Rehmann spielte Jahre lang für den SV Romonta Stedten in Sachsen-Anhalt in der Landesliga. Der 35 Jahre alte Verteidiger schafft in der Viererkette Alternativen und "wird Ruhe reinbringen", sagt Schneider.

Weitere Transfers kann der Übungsleiter noch nicht vermelden, aber gefühlte Zugänge. Der junge Außenverteidiger Rene Kirstein steigt nach seinem Kreuzbandriss wieder voll ein. Kapitän Marc Robin Philipp brachte es wegen diverser Verletzungen und einer Operation nur auf neun Einsätze in den vergangenen zwölf Monaten, absolviert bereits seperates Training, um in der Vorbereitung voll da zu sein. Alex Sitter, ein Spieler mit Oberliga-Format, hat der SG schon in der Rückrunde geholfen. "Aber der ist ja jetzt erst so richtig bei uns angekommen", meint Schneider, der sich auch auf Florian Cronen freut, der aufgrund seines Studiums zuletzt in der Reserve gespielt hatte, nun aber wieder angreifen möchte.

Und dann ist da noch Christian Mausberg. Der 40 Jahre alte Abwehrturm und -Organisator hängt einmal mehr ein Jahr dran. Schneider dazu: "Der macht natürlich den Altersschnitt total kaputt. Nein, im Ernst, jeder weiß, was der Kerl für uns bedeutet. Er ist Führungskraft, Leistungsträger und Co-Trainer in einem."

Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Schneider ist nach Informationen unserer Redaktion in Gesprächen mit einem Torwart. Zudem soll ein weiterer Spieler kommen. "Wir wissen, was da auf uns zukommt. Es gibt nur ein Ziel: 40 Punkte. Alles andere ist unwichtig, auch wenn uns andere in höhere Regionen ansetzen. Sechs Absteiger, dazu die drei Landesliga-Absteiger aus Mönchengladbach und gestandene Bezirksliga-Truppen – diese Liga ist schwieriger denn je. Da müssen wir uns erstmal behaupten", fordert Schneider.

Um sich gut vorzubereiten, hat der Trainer acht Testspiele abgeschlossen, unter anderem gegen namhafte Mannschaften wie den DSC 99, Landesliga-Aufsteiger Bayer Dormagen oder den Neu-Oberligisten Nievenheim.