2024-05-24T11:28:31.627Z

Querpass
Thomas Clemens zeigt die Richtung an: Es geht wieder aufwärts mit dem SV Neunkirchen-Steinborn.
Thomas Clemens zeigt die Richtung an: Es geht wieder aufwärts mit dem SV Neunkirchen-Steinborn. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Jetzt wollen sie einen Großen ärgern

Nach den jüngsten Erfolgserlebnissen ist der SV Neunkirchen-Steinborn gerüstet für das abschließende Spiel des Jahres gegen A-Liga-Tabellenführer SV Schleid. Dabei kann das Team von Trainer Thomas Clemens auch schon mal eine Duftmarke fürs nächste Aufeinandertreffen setzen, das bereits kurz nach der Winterpause stattfindet.

Geht es nach Trainer Thomas Clemens, soll seine Mannschaft auch nach der beeindruckenden Aufholjagd gegen die SG Kylltal Birresborn, als aus einem 0:3 noch ein 3:3-Unentschieden wurde, und dem 2:0-Auswärtssieg bei der SG Stahl, weiterhin gut unterwegs sein. Mit Platz vier steht das Team, das der Ex-Salmrohrer Markus Bauer als mitspielender Co-Trainer unterstützt, achtbar da.

Das jüngste 2:0 in Bitburg gegen die SG Stahl bezeichnete Clemens als „hartes Stück Arbeit, aber der Sieg war verdient. Wir waren aggressiv in den Zweikämpfen und haben insgesamt eine sehr gute Leistung gebracht, auch weil der Gegner richtig gut war“. Glücklicherweise habe Torwart Ejlin Kajo einen Elfmeter „hervorragend pariert“.

Auch und gerade das vorangegangene 3:3 bestätigt Clemens in seiner Einschätzung, dass „Moral und Mentalität in der Truppe stimmen. Kyll­tal hat das sehr gut gemacht mit seiner funktionierenden Viererkette und dem sehr guten Umschaltspiel, als wir nach zwei haarsträubenden Fehlern und einem Billardtor nach 25 Minuten schon 0:3 zurücklagen, nach der Halbzeit aber drei schnelle Tore gemacht haben. Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen, dass sie sich nicht aufgegeben hat“. Trotz des noch erzielten Unentschiedens war der 35-jährige Coach „hintenraus dann doch nicht zufrieden, weil wir das vierte und fünfte Tor unbedingt hätten machen müssen. Zwei klare Elfmeter blieben uns zudem verwehrt“.

Langsam kristallisiere sich ein realistisches Tabellenbild heraus. In den ersten sechs Spielen, als „uns mit insgesamt 13 Punkten ein sehr guter Start gelang, haben wir gesehen, was mit der Mannschaft möglich ist“. Die klaren 1:5-Niederlagen gegen Schleid und gegen Ahbach hätten der Mannschaft aber die Grenzen aufgezeigt. Die überraschende 1:2-Heimniederlage gegen Herforst habe ihn „maßlos enttäuscht, weil wir da unser schlechtestes Saisonspiel gemacht haben“.

Doch wo „wir momentan stehen, ist schon gut. Es war auch ganz klar ein Ziel von uns, dass wir uns gegenüber den Vorjahren steigern. Vielleicht hätte ich mir gewünscht, dass wir die Meisterschaft etwas länger hätten offen gestalten können“, so Clemens weiter. In der Saison 2016/17 reichte es schon mal zu Platz vier in der Endabrechnung.

Nach Ansicht des Trainers „wäre es schon toll, wenn wir Vierter blieben und den Abstand auf die Top-drei nicht weiter anwachsen lassen würden. Die Großen zu ärgern und die Niederlagen aus den Hinspielen zu korrigieren, um mal ein Zeichen zu setzen, sind genauso wichtig“.

Im Kreispokal steht das Team nach drei Erfolgen gegen „richtig starke B-Ligisten“ im Halbfinale. In der ersten Runde wurde die SG Ellscheid II mit 5:3, in der Runde danach die SG Dist mit 3:1 eliminiert. Und zuletzt gelang gegen das B-II-Spitzenteam SG Pronsfeld ein 1:0-Sieg. „Viele der jetzigen Spieler kennen die tollen Gefühle eines Pokalsieges noch aus eigener Erfahrung. Genau da wollen wir wieder hin, auch wenn der Gegner im Halbfinale am Ostermontag SV Schleid heißt.“ In der Saison 2019/20 wurde der SVN nach einem 3:1-Finalsieg gegen den SV Speicher Kreispokalsieger.

Die Stimmung im Team sei „vollkommen intakt“: Die Spieler seien charakterlich absolut in Ordnung: „Es macht mir sehr viel Spaß, mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten. Mit meinem Co-Trainer Markus Bauer, mit dem mich auch privat eine Freundschaft verbindet, verstehe ich mich sehr gut. Auf dem Platz ist Markus nach etlichen überstandenen Verletzungspausen qualitativ eine enorme Bereicherung. Er kann uns in jeder Situation mit seiner Erfahrung weiterhelfen. Markus ist ja auch Trainer der D-Jugend, auf ihn ist stets Verlass.“

Mit dem 29-jährigen Sven Neumann habe der Verein vor der Saison vom SV Roth-Kalenborn einen „absoluten Wunschspieler verpflichten können“, lässt Clemens durchblicken. „Wir wissen, was wir an Sven haben. Er hat einen super Start gehabt und ist der Mann für die wichtigen Tore, wie wir in Nattenheim gesehen haben. Dort hat er in der Nachspielzeit das 1:1 erzielt. Sven passt auch zwischenmenschlich gut hier rein und ist ein Führungsspieler mit viel Qualität.“ Sieben Treffer gelangen Neumann bereits.

Im letzten Spiel des Jahres geht es nun daheim gegen Primus SV Schleid. „Wir wollen sie ärgern und versuchen, auch mal gegen einen Großen zu gewinnen. Vor zwei Jahren haben wir sie auch kurz vor der Winterpause mit 2:1 geschlagen.“ Der Trainer kann personell wieder aus dem Vollen schöpfen. Christopher Draudt (nach Sperre) sowie Marcel Bauer (fehlte aus privaten Gründen) und Jan Mayer (war verletzt) stehen wieder bereit.

Aufrufe: 026.11.2021, 02:38 Uhr
Lutz SchinköthAutor