2024-05-16T10:25:37.604Z

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Diego Uhlig (rechts) ist von der TSG Hechtsheim zum Italclub gewechselt.	Foto: hbz/Schäfer/Archiv
Diego Uhlig (rechts) ist von der TSG Hechtsheim zum Italclub gewechselt. Foto: hbz/Schäfer/Archiv

Italclub rüstet mächtig auf

Bezirksligist kündigt noch weitere Zugänge an +++ Kritik aus Bretzenheim

Mainz. Als Timo Schmidt am Freitagfrüh nach dem Aufstehen auf sein Handy blickte, war seine gute Laune mit einem Mal verschwunden. Der Trainer des Fußball-Landesligisten TSG Bretzenheim 46 las dort eine WhatsApp-Nachricht seines Torhüters Domenic Martin. Oder genauer gesagt seines ehemaligen Torhüters. Denn Martin teilte Schmidt in dieser Nachricht mit, dass er mit sofortiger Wirkung zum SV Italclub Mainz gewechselt ist. Der Fußball-Bezirksligist hat in dieser Woche seinen Kader noch einmal kräftig aufgerüstet. Und damit bei manch anderem Klub für Unmut gesorgt.

Wie berichtet waren vor Martin schon Diego Armando Uhlig (TSG Hechtsheim), Yassin Özdemir (Türkgücü Mainz), Ionut Cristian Morariu (Poli Timisoara/Rumänien) und Petrit Djonbalic (FC Unterföhring) kurzfristig zum Italclub gewechselt. Dazu hat der auf der Laubenheimer Sportanlage kickende Verein Routinier Angelo Schiliro reaktiviert. „Und weitere Spieler werden folgen. Es laufen noch Gespräche“, sagt SVI-Teammanager Angelo Brogno.

Bewusst legt der Verein personell nach, nachdem er vor dem ersten Spieltag schon Trainer Matthias Strasburger durch Giuseppe Tafuro ersetzt hat. „Wir haben gesehen, dass der Kader so, wie er zusammengestellt war, nicht unseren Ansprüchen genügte“, erklärt Brogno. Und diese sind hoch: „Wir wollen nicht um die Goldene Ananas, sondern um den Aufstieg spielen“, macht er klar. Und deshalb ist der Verein noch einmal intensiv aktiv geworden.

Normalerweise endet die Wechselfrist am 30. Juni. Doch als Vertragsspieler können Vereine noch bis zum 31. August Spieler verpflichten, die dann auch sofort einsatzbereit sind. Ein Vertragsspieler muss einen schriftlichen Vertrag mit seinem Verein abschließen und eine Vergütung von mindestens 250 Euro im Monat erhalten. Dazu kommen die klassischen Sozialabgaben.

Diesen Status hat der SV Italclub angewendet, um die Zugänge zu verpflichten. „Rechtlich ist das alles korrekt, moralisch aber nicht“, findet Timo Schmidt und legt nach: „Es gab keine Konktaktaufnahme vom SV Italclub. Wir erhalten für Domenik Martin auch keine Entschädigung, obwohl wir eine an 1817 Mainz gezahlt hatten, als er im Januar 2017 zu uns kam. Und nun stehen wir plötzlich mit nur noch einem Torwart da.“ Falls TSG-Stammkeeper Nico Mock ausfällt, muss Schmidt improvisieren. „Die Torhüter aus der zweiten Mannschaft werden dort benötigt, und unser A-Junioren-Keeper ist aufgrund seines jungen Alters erst im Winter bei den Aktiven spielberechtigt. Aber vielleicht meldet sich ja noch ein vertragsloser Torhüter bei uns“, sagt Schmidt. Denn Vertragsspieler werde die TSG definitiv nicht verpflichten.

Der SVI geht hingegen diesen Weg. „Das ist ja auch alles legitim“, sagt Brogno und betont, dass sein Verein auch die umgekehrte Richtung erlebt hat. „Janic Diether ist in dieser Woche zur TSG Hechtsheim gewechselt. Da hat uns dessen neuer Verein vorher auch nicht kontaktiert“, sagt Brogno.

Erster Gastgeber des verstärkten SV Italclub ist am Sonntag der FSV Saulheim. Nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen wollen die Mainzer nun durchstarten. Und sich dazu vielleicht noch einmal weiter verstärken.



Aufrufe: 024.8.2018, 21:30 Uhr
Bardo RudolfAutor