2024-05-23T12:47:39.813Z

Spielvorbericht
Felix Rentschler (Zweiter von links) ist eine der Führungspersönlichkeiten im jungen Bretzenheimer Team.  Archivfoto:hbz/Jörg Henkel
Felix Rentschler (Zweiter von links) ist eine der Führungspersönlichkeiten im jungen Bretzenheimer Team. Archivfoto:hbz/Jörg Henkel

In zweierlei Hinsicht historisch

Erstes Duell zwischen FC Basara und der TSG ist zugleich erstes Landesliga-Topspiel im Stadtteil Bretzenheim

Mainz. Der FC Basara Mainz empfängt die TSG 1846 Bretzenheim. Dieses Aufeinandertreffen, das am Sonntag (15 Uhr) stattfindet, hat es noch nie gegeben. Immerhin marschierte Basara zuletzt ohne Unterbrechung durch bis in die Landesliga, in der die TSG nun schon ihre vierte Saison in Serie spielt. Nur fünf Autominuten liegen die von den beiden Klubs genutzten Sportanlagen auseinander.

Für Basara-Coach Takashi Yamashita ist es daher „schon ein besonderes Spiel, ein richtiges Derby“. TSG-Kapitän Felix Rentschler relativiert: „Emotional herrschen andere Voraussetzungen als bei Derbys gegen Bodenheim oder Marienborn.“ Trotzdem habe die Mannschaft „unfassbar viel Bock. Die Jungs sind extrem heiß“. Das gilt auch für Rentschler selbst. Der Spielführer hatte einen schwierigen Saisonstart, laborierte mehrere Wochen an einer Hüftverletzung und schaffe es arbeitsbedingt nur unregelmäßig ins Training. „Komplett fit bin ich noch nicht, aber zumindest wieder einsatzbereit“, sagt der 28-Jährige.

Rentschler ist in der Marketingabteilung von Fußball-Bundesligist Mainz 05 angestellt. Dadurch ist er abends regelmäßig auf verschiedenen Veranstaltungen zugegen und an den Spieltagen der 05er im Einsatz. Weil diese am kommenden Wochenende aber bereits samstags spielen, steht einem Einsatz im Topspiel gegen Basara nichts im Weg. Das freut auch TSG-Trainer Timo Schmidt: „Als emotionaler Leader ist er extrem wichtig.“ Neben anderen erfahrenen Spielern wie Timo Schmidt oder Co-Kapitän Nils Krämer ist Rentschler für die Ansagen auf dem Platz zuständig. Die kommen mal ganz von selbst, mal durchaus berechnet. „Ich bin schon ein emotionaler Spieler und schieße manchmal vielleicht übers Ziel hinaus“, sagt der Spielführer, „aber manchmal packe ich die Jungs auch bewusst etwas härter an, um sie zu pushen“. Rentschler nimmt seine Rolle als Kapitän „sehr ernst“, was unter anderem daran liegt, dass er tief im Verein verwurzelt ist. 2011 verließ er seine stuttgarter Heimat, um in Mainz zu studieren. Seit 2012 spielt er für die TSG – und mit dieser jetzt erstmals gegen den FC Basara.

Die Begegnung ist nicht nur ein Derby, sondern auch ein Spitzenspiel in der auf Landesliga-Niveau. Das hat es auf Bretzenheimer Boden noch nicht gegeben. Mit jeweils 24 Punkten stehen die Teams auf Platz zwei (TSG) und drei (Basara) der Tabelle. Noch ein weiterer sportlicher Aspekt macht die Partie besonders interessant. Aufsteiger Basara trumpfte in dieser Saison in erster Linie mit seiner kompakten Defensiv-Fünferkette auf. Ein System, das Timo Schmidt mit seiner TSG in der vergangenen Saison so ähnlich auch spielen ließ. „Das ist also nichts Unbekanntes“, sagt der Coach, ohne sich genauer in die Karten schauen zu lassen. Fraglich sind aufseiten der Bretzenheimer die angeschlagenen Simon Höss und Paul Poseck.

Gastgeber setzen wieder aufs Abwehrbollwerk

Bei den Gastgebern wird weiterhin Marcel Kostadinov fehlen. Aber auch ohne den Abwehr-Routinier hofft Yamashita, dass sein Team gegen „sehr schnelle Bretzenheimer möglichst wenige Räume zulassen wird“. Das steht bei Basara ohnehin jede Woche auf dem Trainingsplan, nicht nur vor einem historischen Derby.

Aufrufe: 027.10.2018, 15:00 Uhr
Pascal AffelderAutor