2024-06-19T10:33:50.932Z

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Hat im Moment einen schwereren Stand als in der Vergangenheit: FSV-Angreifer Matthias Cygon (rechts), der in dieser Szene von einem Saulheimer geblockt wird, trifft nicht mehr so oft.	Archivfoto: hbz/Bahr
Hat im Moment einen schwereren Stand als in der Vergangenheit: FSV-Angreifer Matthias Cygon (rechts), der in dieser Szene von einem Saulheimer geblockt wird, trifft nicht mehr so oft. Archivfoto: hbz/Bahr

In der Offensive hapert es

Fußball-Bezirksligist FSV Nieder-Olm vergibt zu viele Chancen / Einstelliger Tabellenplatz als Zwischenziel / Sonntag nach Zornheim

NIEDER-OLM. Schon als Jugendlicher spielte Christopher Louis beim FSV Nieder-Olm Fußball. Danach stand er auch in der ersten Mannschaft im Tor, ehe es ihn für viele Jahre zum TSV Zornheim verschlug, wo er als Aktiver in der Bezirksliga stets ein sicherer Rückhalt war. Seit diesem Sommer ist der mittlerweile 33-Jährige zurück bei seinem Stammverein.

Louis ist in Nieder-Olm Torwarttrainer und Stand-By-Keeper in Personalunion, hat schon zwei Saisonspiele für den Bezirksligisten absolviert – und bildet mit Stammtorwart Jascha Eimann und Coach Rainer Jera ein Trio, das die Nieder-Olmer immer wieder antreibt.

„Jede Mannschaft muss drei Verrückte in ihren Reihen haben. Bei uns sind das die beiden Torleute und der Trainer“, lacht Jera, der den FSV vor ziemlich genau zwei Monaten übernommen hat. Damals gingen der FSV und Jeras Vorgänger Wolfgang Hammer nach einer Negativserie getrennte Wege. Jera, ein erfahrener Trainerfuchs, der in der Region unter anderem die SG Hüffelsheim, den SV 07 Bischofsheim und die TuS Marienborn unter seinen Fittichen hatte, ist schwer begeistert von seinen Keepern. „Jascha ist als Nummer eins eine tragende Säule bei uns. Er und Christopher als Torwarttrainer können unsere Mannschaft sehr gut anheizen. Sie sind sehr stimmgewaltig, auch im Training“, lobt der Coach. Vor allem Louis tue dem Team enorm gut.

Naturrasenplatz und Kunstrasenplatz verfügbar

„Ich tausche mich oft mit ihm aus. Er ist mit völliger Begeisterung dabei und ich kann mich immer auf ihn verlassen“, unterstreicht Rainer Jera, der in Nieder-Olm optimale Bedingungen vorgefunden hat.

Neben dem schmucken Naturrasenplatz auf der Sportanlage „Am Engelborn“ verfügt der FSV am Schulzentrum auch über einen Kunstrasen, auf den die Fußballer jederzeit ausweichen können. Auch die Trainingsgeräte könnten kaum besser und vielfältiger sein. „Ich bin mit den Rahmenbedingungen sehr zufrieden. Für einen Bezirksligisten ist das alles absolut top hier“, sagt Rainer Jera. Doch so positiv seine Zwischenbilanz in Sachen Infrastruktur auch ausfallen mag – sportlich hakt es nach wie vor bei den Nieder-Olmern, die eigentlich oben mitspielen wollten. Stattdessen findet sich der FSV kurz nach Beginn der Rückrunde nur auf Platz elf der Tabelle wieder. Der Abstand zur Abstiegszone ist weiterhin gering. Und an diesem Sonntag (Anpfiff 14.30 Uhr) geht es ausgerechnet zum Kellerduell und Derby beim Vorletzten TSV Zornheim, der nur sechs Punkte hinter Nieder-Olm liegt.

„Die Ergebnisse spiegeln leider noch nicht den Leistungsstand der Mannschaft wider“, räumt Jera ein. Sein Team habe sich für seinen hohen Aufwand einfach noch nicht belohnt und vergebe immer noch zu viele Chancen, analysiert der Coach. „Dadurch haben wir eine Menge Punkte liegen lassen in Spielen, die wir hätten gewinnen müssen oder nicht hätten verlieren dürfen“, sagt Rainer Jera, der dennoch nicht unzufrieden mit der Entwicklung des Kaders ist. „Die Jungs ziehen voll mit und haben verstanden, worum es mir geht und welchen Fußball ich spielen will“, hält Jera fest. Er gilt als Übungsleiter, der viel Wert auf körperliche Fitness legt und seine Spieler entsprechend fordert.

„Die Mannschaft weiß selbst, woran sie noch arbeiten muss. Das Toreschießen kann man nicht erzwingen, man kann es nur trainieren und darauf bauen, dass die Dinger irgendwann endlich reingehen“, setzt Rainer Jera auf ein baldiges Ende der Offensivflaute. Sein Vertrauen in den FSV-Angriff hat jedenfalls nicht gelitten. Torjäger und Kapitän Matthias Cygon und Ivo Schedereit haben bislang beide sechsmal getroffen und sind für die Nieder-Olmer alleine durch ihre Präsenz auf dem Platz unverzichtbar. „Beide sind ganz wichtig. Gerade Matthias macht sich aber viele Gedanken, weshalb er im Moment nicht so oft trifft. Aber das kommt wieder, da bin ich sicher“, macht Jera Cygon Mut.

Sollte der FSV in die Spur finden, will Nieder-Olm spätestens in der neuen Saison wieder Richtung höherer Tabellengefilde blicken. „In dieser Runde ist ein einstelliger Tabellenplatz unser Ziel. Das ist absolut realistisch“, sagt Rainer Jera. Und sollte in Anbetracht der Voraussetzungen und des stark besetzten Kaders eigentlich auch das Mindeste sein.

Aufrufe: 01.12.2016, 15:00 Uhr
Andreas RiechertAutor