2024-05-24T11:28:31.627Z

Halle
Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehört: Bei offiziellen Turnieren des Fußballkreis- und Landesverbandes sind Banden, wie hier beim Oberhavel-Masters, verboten. © Stephanie Fedders
Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehört: Bei offiziellen Turnieren des Fußballkreis- und Landesverbandes sind Banden, wie hier beim Oberhavel-Masters, verboten. © Stephanie Fedders

In der Halle nur noch Futsal

2015/16 führt der Fußball-Landesverband flächendeckend neue Hallenregeln ein - gespielt wird ohne Bande und auf Handballtore / Schiris lassen sich schon jetzt schulen - und sind skeptisch / Mit FuPa Brandenburg-Umfrage!

Die Einführung der Futsal-Meisterschaften in der Halle auf Kreis- und Landesebene ist zur Wintersaison 2015/2016 verpflichtend. Auch für den Erwachsenenbereich. Banden gehören dann der Vergangenheit an. Dafür kommen Handballtore und ein Ball, der weniger Druck haben wird als bisher. Die Brandenburger Fußball-Schiedsrichter müssen schon jetzt geschult und vorbereitet werden.

Boris Meister, Schiedsrichter-Lehrwart im Fußballkreis Oberhavel/Barnim, sieht die Umstellung vom klassischen Hallenfußball auf Futsal durchweg positiv. "Damit hört die Bolzerei in der Halle auf. Zudem gibt es keine Banden mehr und somit auch kein Geschubse und Gerangel mit überschäumenden Emotionen", sagt Meister. Futsal ist die vom Weltfußballverband FIFA anerkannte Variante des Hallenfußballs, hat aber in Deutschland nach wie vor einen sehr schweren Stand.

Selbst viele Unparteiische stehen dem veränderten Regelwerk unter dem Dach skeptisch gegenüber. "Alle reden drüber, aber niemand hat es richtig gesehen oder selbst erlebt", weiß der Lehrwart. Da es regeltechnisch einige Neuerungen gibt, will man gerade die jüngeren Referees für Futsal gewinnen. Eine Ansetzungspflicht für Schiedsrichter wie auf dem Feld existiere aber nicht.

Dass der FIFA-Hallenfußball bei allen offiziellen Turnieren des Kreis- und Landesverbandes so schnell eingeführt wird, sieht Boris Meister allerdings kritisch. "Das ist mit heißer Nadel gestrickt, und man hat das Gefühl, dass die Sache vom FLB durchgepeitscht wird." Denn ab der Wintersaison 2015/2016 werden die Hallenkreismeisterschaften der Männer, Frauen und Senioren in Oberhavel/Barnim nach den Futsal-Regeln ausgetragen. Bei den Junioren aller Altersklassen ist dies schon ab diesem Winter bindend.

Der Oranienburger Jens Polzenhagen, Futsal-Schiedsrichter des Nordostdeutschen Fußballverbandes und im Lehrstab des FLB tätig, sieht noch viel Arbeit vor sich, um Vereine, Fußballer und Referees vom Futsal zu überzeugen. "Es wird viel negative Stimmung dagegen gemacht. Daher ist es unsere Aufgabe, den Leuten die Angst vor dem Begriff Futsal zu nehmen", sagt Polzenhagen. Die vom Fußball-Landesverband angebotenen Schulungen in Oberhavel haben die Klubs nur unzureichend angenommen. "Die Resonanz war enttäuschend", sagt er.

Dabei werde nur in Deutschland mit Bande in der Halle gespielt. In anderen Ländern erfreue sich Futsal großer Beliebtheit. Polzenhagen sei selber schon einmal bei einem dieser Turniere in Barcelona dabei gewesen. "Die Begeisterung ist riesig, die Hallen sind voll und in Spanien gibt es mehrere Futsal-Profiligen", weiß der Referee.

Bei der Schiri-Schulung geht es deswegen nicht nur um Regeln, sondern auch darum, dem einen oder anderen Unparteiischen die Skepsis in Bezug auf Futsal zu nehmen.

Aufrufe: 07.11.2014, 10:51 Uhr
MOZ.de / Arne Färber / Marc SchützAutor