2024-04-30T13:48:59.170Z

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Gerrit Arzberger geht künftig in den USA auf Torejagd. LEIFER
Gerrit Arzberger geht künftig in den USA auf Torejagd. LEIFER

Im Flieger zum Match - Der irre Alltag des Gerrit Arzberger

Auf Torejagd in den USA

Von gut gemeinten Redewendungen hält Gerrit Arzberger gar nichts. Am liebsten hätte er sich in dieser Saison zweigeteilt.

„Keiner soll sagen, dass man gehen soll, wenn es am schönsten ist. Das ist Schwachsinn“, sagt der Offensivspieler. Nach einer durchwachsenen Saison legte Arzberger im zweiten Jahr beim VfB Hallbergmoos richtig los. In den ersten sieben Spielen traf er vier Mal. Dann packte er seine Koffer.

Arzberger lässt alles hinter sich für seinen großen Traum: Er hat ein Fußball-Stipendium in den USA erhalten. „Ich wollte schon immer ins Ausland. Jetzt kann ich auf Profi-Niveau Fußball spielen und gleichzeitig studieren. Das ist perfekt.“ An der Hawaii Pacific University will der abschlussstarke Offensivspieler sein Management-Studium vorantreiben – und auf dem Platz für Furore sorgen. Statt in der Fahrgemeinschaft nach Rosenheim oder Neuried zu fahren, steigt Arzberger künftig für Auswärtsspiele in den Flieger. Mit den HPU Sharks tritt er unter anderem gegen Universitäten aus Kalifornien und Oregon an. „Das ist alles noch nicht real. Es ist wie ein anderes Leben. Aber die Erfahrung ist unglaublich“, sagt der 25-Jährige.

Für seinen Traum hat Arzberger ein Bewerbungsvideo geschnitten. In dem zehnminütigen Clip sollte die Agentur sehen, was er auf dem Kasten hat. „Material hatte ich genug. Ich habe bei meiner Zeit in Garching ja ein paar Tore geschossen“, sagt Arzberger.

Doch der Abschied von seiner Mannschaft und seiner Familie fällt Arzberger schwer: „Das merkst du erst, wenn du im Flugzeug sitzt und weißt, was du hinter dir lässt“, sagt Arzberger. Denn der Offensivspieler hätte gerne beim VfB Hallbergmoos weiter gestürmt: „Das ist sehr traurig. Die Mannschaft hat so eine geile Saison vor sich. Mit Mario Mutzbauer und Anselm Küchle haben wir ein super Trainergespann.“

Künftig warten auf Arzberger andere Kaliber als die Gegenspieler der Landesliga. Die Top-Teams der Universitätsmannschaften haben Regionalliga-Niveau. Gerade für junge Spieler ist die USA ein Karriere-Sprungbrett. Deutsche Kollegen wie Leo Stolz haben es vorgemacht. Hierzulande weitgehend unbekannt, sind sie in den USA zu Stars gereift. Doch für Arzberger kommt dieser Weg erstmal nicht in Frage. „Profi-Träume habe ich Moment gar keine. Ich freue mich auf ein tolles Jahr. Wenn sich eine Chance ergibt, werde ich sie aber nutzen.“ Wenn nicht, freut er sich bereits jetzt auf sein Comeback beim VfB Hallbergmoos: „Wenn ich wieder da bin, greife ich an. Mein Spielerpass ist noch in Hallbergmoos.“

Aufrufe: 030.8.2017, 08:29 Uhr
Christoph SeidlAutor