2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Nach Jahren beim FC Eintracht Bamberg ist es immer noch ungewohnt, Michael Hutzler im Ammerthal-Grün zu sehen.
Nach Jahren beim FC Eintracht Bamberg ist es immer noch ungewohnt, Michael Hutzler im Ammerthal-Grün zu sehen. – Foto: Andreas Brückmann

»Hutzis« Highlight: Alte Liebe vs. neue Leidenschaft

Am 11. Spieltag empfängt Trainer Michael Hutzler mit seinem neuen Verein, der DJK Ammerthal, seine alten Weggefährten vom FC Eintracht Bamberg

Den Abschied hat Michael Hutzler immer noch nicht so richtig verdaut. Er hängt weiterhin am FC Eintracht Bamberg, auch wenn das Ende bei den Oberfranken inzwischen einige Monate zurückliegt: "Ich freue mich über deren Siege und Entwicklung." Auch auf den sportlichen Werdegang der DJK Ammerthal, seiner neuen Aufgabe, kann der 51-Jährige stolz sein. Aktuell rangieren die Oberpfälzer etwas überraschend auf Rang 3. Und so kommt es am Sonntag beim Gastspiel bei den Domreitern zu einem Spitzenspiel, das nicht nur wegen der tabellarischen Voraussetzungen ein absolutes Highlight für "Hutzi" werden wird.

Es war ein Nackenschlag für den Trainer, der die Domreiter von der Bezirks- in die Bayernliga geführt und dort stabilisiert hatte: Die Verantwortlichen um Sascha Dorsch und Jörg Schmalfuß haben sich Ende 2020 dazu entschlossen, den Vertrag mit ihrem Erfolgscoach nicht zu verlängern. "Die Sportliche Leitung ist sich sicher, dass die optimale Förderung der Potenziale und die Motivation unsere jungen Talente nur durch regelmäßige Veränderungen des Inputs möglich ist", begründete der FCE diesen Schritt damals. Die sportlichen Argumente schlugen die menschlichen. Und die aktuelle Tabellenführung in der Bayernliga Nord bestätigt die Entscheidungsträger - auch, wenn es weh tat, das Engagement mit Michael Hutzler zu beenden.

Auch dem 51-Jährige ging es ähnlich. Nun, mit etwas Abstand allerdings, lobt er die Eintracht-Führungskräfte für deren Weitsichtigkeit in Sachen Trainerposition. "Der Erfolg gibt ihnen zweifelsohne recht." Einen gewichtigen Anteil an der derzeitigen Tabellenführung schreibt Sportlicher Leiter Sascha Dorsch aber eben auch Hutzler zu. Immerhin habe er die Bamberger Eintracht erst überhaupt wieder in die Bayernliga geführt und das Grundgerüst der aktuellen Mannschaft geformt. Gleichzeitig fühlt er sich auch darin bestätigt, dass die neuen Impulse von Julian Kolbeck richtig waren. "Taktisch sind wir nun noch einmal variabler geworden."

Wichtig ist Dorsch allerdings auch, dass das Sportliche und Menschliche voneinander getrennt betrachtet werden. Und das ist allen Beteiligten mit Bravour gelungen. "Ich habe noch keinen Verein verlassen, zu dem ich eine derartige Bindung hatte und noch habe - trotz Abschied", stellt Hutzler fest. Dorsch ergänzt: "Es ist immer wieder eine große Freude, ihn zu treffen." Während der 90 Minuten am Sonntag ruht die Freundschaft allerdings, beide Seiten wollen es so - und betonen es auch. Danach allerdings lädt "Hutzi" die Bamberger zu Steak und Bier ein. Von den Bambergern gibt es in diesem Rahmen noch ein Abschiedsgeschenk.

Eine erste Verabschiedung von Michael Hutzler hat der FC Eintracht Bamberg bereits durchgeführt - nun folgt der letzte Akt.
Eine erste Verabschiedung von Michael Hutzler hat der FC Eintracht Bamberg bereits durchgeführt - nun folgt der letzte Akt. – Foto: Sascha Dorsch

Dass die Partie am Sonntag eine ganz besondere ist für den Trainer, das ist auch Tobias Rösl, Sportdirektor der DJK Ammerthal bewusst. "Das nehmen wir wahr - genauso wie die Tabellensituation. Aber klar ist auch: Wir sind die DJK Ammerthal." Hutzler stellt er insgesamt ein hervorragendes Zwischenzeugnis aus. Er sei ein "Kumpeltyp mit der nötigen Schärfe, der ideal zu uns passt." Ähnliches hört man auch aus Bamberg, wenn es um die Charakterisierung des 51-Jährigen geht. Und ähnlich wie bei den Oberfranken weiß man auch in der Oberpfalz die aktuelle Situation einzuschätzen. Tobi Rösl: "Es läuft derzeit sehr gut, keine Frage. Wir sind mehr als zufrieden, dürfen aber auch nicht in Euphorie verfallen."

Wie Hutzis Highlight am Sonntag endet? Rösl will natürlich genauso wie "sein" Trainer einen Sieg. Und Sascha Dorsch wünscht sich ein "4:4 nach einem hochklassigen Spiel und mit unserem Ausgleichstor in der letzten Minute"...

Aufrufe: 07.9.2021, 12:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor