2024-05-22T11:15:19.621Z

Testspiel

HSV holt Titel vom Punkt

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So richtige Freude wollte bei den Kickern des Bezirksligisten Hamminkelner SV erst nicht aufkommen. Und das, obwohl sie gerade das Finale der Hamminkelner Stadtmeisterschaft im Elfmeterschießen mit 3:1 gegen den Titelverteidiger und Ligarivalen BW Dingden gewonnen hatten.

Doch der sportliche Wert dieses Titels rückte angesichts der Temperaturen von mehr als 35 Grad in den Hintergrund. Denn beide Mannschaften hatten sich wegen der Hitze darauf geeinigt, auf eine reguläre Spielzeit zu verzichten und die Entscheidung um die Meisterschaft direkt vom Punkt aus zu fällen. Ein verständlicher Entschluss, da beide Teams bei tropischen Temperaturen auf dem Zahnfleisch gingen. "Ein Spiel wäre für die Akteure eine Zumutung und ein zu hohes Risiko gewesen", sagte HSV- Trainer Norbert Schmiedner.

Ausrichter BW Wertherbruch hatte gestern alles versucht, um trotz der Wärme die Titelkämpfe so angenehm wie möglich für die Akteure zu gestalten. So wurden kurzerhand für die Vorschlussrunde und für das Finale einige Regeln geändert. Die reguläre Spielzeit wurde von 60 auf 40 Minuten verkürzt. Außerdem gab's für die Trainer die Möglichkeit, bis zu fünf Mal auszuwechseln.

"Die Gesundheit geht einfach vor"

Aber selbst das reichte schlussendlich nicht aus, um das Endspiel anzupfeifen. "Ich habe Verständnis dafür, dass sich die Teams auf das Elfmeterschießen geeinigt haben. Da geht die Gesundheit einfach vor, auch wenn wir und die Besucher natürlich lieber ein Endspiel gesehen hätten", sagte Sven Katemann, Fußball-Obmann des Ausrichters BW Wertherbruch. Er zog dennoch ein positives Fazit, obwohl er sich mehr Zuschauer gewünscht hätte. "Wir haben uns die ganze Woche als Gastgeber gut präsentiert. Leider war das Wetter so gut, dass die Leute wohl lieber etwas Anderes gemacht haben, als bei den Stadtmeisterschaften zuzuschauen", sagte Katemann.

Ebenfalls zufrieden mit dem Verlauf der anstrengenden Woche war Sven Westhus. Seine Schützlinge tanzten, so der Dingdener Coach, "mehrfach erfolgreich auf verschiedenen Hochzeiten." Am Samstag erreichten die Blau-Weißen mühelos die zweite Runde des Niederrheinpokals. Gestern folgte dann der zweite Platz bei den Titelkämpfen. "Jetzt müssen wir uns erholen und Energie tanken. Unsere Konzentration gilt voll und ganz dem Saisonstart nächste Woche", sagte der Coach.

BWD verschießt drei Elfmeter

Die besseren Nerven im Finale beim Elfmeterschießen behielt der HSV. Jonas Kinder, Firat Samhal und Carsten Bossow verwandelten souverän. Einzig Simon Linke scheiterte am Hamminkelner Schlussmann Sascha Tünte. BW Dingden, das sich im vergangenen Jahr ohne Gegentor den Titel sicherte, offenbarte beim Abschluss vom Punkt aus Schwächen. Dennis Wanders, Julian Rathofer und Selcuk Özdas scheiterten. Nur Sebastian Klein-Schmeink traf.

B-Ligist SV Brünen verpasste die Finalteilnahme nur knapp. Das Team von Trainer Thomas Engelblecks musste sich im Halbfinale erst nach torlosen 40 Minuten im Elfmeterschießen mit 2:3 dem Bezirksligisten Hamminkelner SV geschlagen geben. Die Enttäuschung darüber war beim Brüner Übungsleiter danach groß. Denn seiner Meinung nach hatten seine Schützlingen während der regulären Spielzeit die größeren Chancen. "Wir hatten den HSV am Rande einer Niederlage und hätten den Finaleinzug verdient gehabt", sagte Engelblecks.

In der zweiten Partie der Vorschlussrunde setzte sich der Bezirksliga-Aufsteiger BW Dingden mit 2:0 (1:0) gegen A-Ligist VfR Mehrhoog durch. Bei VfR-Trainier Roger Vienenkötter hielt sich die Enttäuschung trotz des verpassten Endspiels in Grenzen. Denn sein Team bot dem Titelverteidiger BWD Paroli. Es hatte beim Stande von 0:1 sogar gute Chancen, den Ausgleich zu erzielen. Die Mehrhooger Tobias Lasthuis (16.) und Markus Unteregge (23.) scheiterten jedoch am Dingdener Torwart Dennis Wanders. "Da stand das Spiel auf der Kippe", gab BWD-Coach Sven Westhus zu. Raik Wittig (12.) und Philipp Rensing (25.) schossen die Tore für die Blau-Weißen.

Aufrufe: 020.8.2012, 09:13 Uhr
Rheinische Post / Stephan GiesenAutor