2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Hauzenbergs Spielertrainer Alexander Geiger (Mitte) hat mit seinem Team gleich ein richtungsweisendes Spiel vor der Brust
Hauzenbergs Spielertrainer Alexander Geiger (Mitte) hat mit seinem Team gleich ein richtungsweisendes Spiel vor der Brust – Foto: Robert Geisler

Holprige Sturm-Vorbereitung: »Noch viel Arbeit vor uns«

Hauzenbergs Spielertrainer Alexander Geiger musste in den letzten Wochen viel improvisieren +++ Neuzugänge Scheßl und Jandera fallen zum Start verletzungsbedingt aus

Für den FC Sturm Hauzenberg geht es im ersten Match nach der Corona-Pause gleich um "Big Points". Die Staffelberger erwarten am Samstag den Tabellenvorletzten ASV Dachau, gegen den ein Heimdreier eigentlich Pflicht ist. Doch die Staffelberger hatten keine optimale Vorbereitung und zudem gab es im Kader einige Veränderungen. Sturm-Spielertrainer Alexander Geiger (35) gibt einen kleinen Ausblick auf die kommenden Wochen.

Alex, betrachtet man die Ergebnisse der Hauzenberger Testspiele, befindet ihr euch in den letzten zwei, drei Wochen klar im Aufwärtstrend. ist diese Wahrnehmung korrekt oder gibt es noch Baustellen?
Alexander Geiger (35): Das stimmt, die letzten beiden Wochen ist ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Trotzdem haben wir noch viel Arbeit vor uns, dass wir auf das Level kommen, das wir im März im Spiel gegen Unterföhring hatten. Nichtsdestotrotz spielen Ergebnisse in der Vorbereitung für mich keine große Rolle, vielmehr interessiert mich, wie diese zustande gekommen sind.

In den letzten Wochen hattet ihr jede Menge Ausfälle zu beklagen. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Wer wird im Heimspiel gegen Dachau nicht auflaufen können?
Gerade deswegen haben wir aktuell noch ein paar Baustellen. Wir trainieren seit fünf Wochen mit maximal 12,13 Feldspielern, was sich auch in den Spielen bemerkbar gemacht hat.. Wir haben aber nicht nur einige verletzte Spieler, sondern im Winter auch sechs Abgänge zu verzeichnen gehabt. Im Gegenzug haben wir mit Michael Scheßl, Johannes Weiß und Rostislav Jandera lediglich drei Neue hinzugewonnen. Es war ein hohes Risiko, das wir eingegangen sind. Die letzten Wochen haben wir dem Ganzen erstmal Tribut zollen müssen. Trotzdem bin ich von meiner aktuellen Truppe zu 100 Prozent überzeugt. Die wenigen Spieler, die immer da waren, haben die Qualität, in jedem Spiel punkten zu können. Für unser erstes Pflichtspiel werden die beiden Neuzugänge Scheßl und Jandera ausfallen. Ob Marco De Lima und ich auflaufen können, wird sich erst kurzfristig entscheiden.


Am Samstag kommt der Tabellenvorletzte ASV Dachau an den Staffelberg, zwei Wochen später steigt Derby gegen das bereits etwas abgeschlagene Schlusslicht TSV Waldkirchen. Wie optimistisch blickst Du diesen sehr wichtigen Partien entgegen? Mit zwei Siegen wäre der Klassenerhalt nicht mehr weit entfernt...
Wir wissen um die Wichtigkeit der nächsten Spiele. Nach der langen Pause weiß man allerdings so gut wie überhaupt nicht, wo man leistungsmäßig überhaupt steht. Deswegen wird es für alle Teams sehr spannend und die Karten werden wieder komplett neu gemischt. Wir schauen daher von Spiel zu Spiel, alles andere wäre jetzt nicht förderlich. Ich bin optimistisch, dass meine Mannschaft am Samstag alles für den zweiten Dreier im Jahr 2020 investieren wird.

Zu den vielen Abgängen: »Sind ein großes Risiko gegangen, in dem wir allen Wünschen der Spieler nachgekommen sind.«

Mit Manuel Mader habt ihr euren Tor-Garant der letzten Jahre in der Corona-Pause für Außenstehende doch etwas überraschend ziehen lassen. Kann der tschechische Neuzugang Rostislav Jandera der neue Sturm-Goalgetter werden?
Wie bereits erwähnt, sind wir ein großes Risiko gegangen, in dem wir allen Wünschen der Spieler nachgekommen sind. Jeder Einzelne hatte seine privaten und sportlichen Gründe, den Verein zu verlassen. Aber diese Frage ist mit einem klaren Nein zu beantworten. Manu fehlt uns vorne unwahrscheinlich, da er die Bälle in die Spitze wie kein Zweiter fest machen. Rostislav ist ein anderer Spielertyp, der uns zudem zum Auftakt höchstwahrscheinlich wegen einer Verletzung fehlen wird. Wir haben aber intern eine gute Lösung gefunden und ich erhoffe mir, dass diese am Samstag auch einschlagen wird.


Auf dem Platz bist Du für Dein Team immer noch unersetzlich, allerdings fehlt dann ein Mann an der Linie. Gab es kein Bestreben, Dominik Schwarz - der bereits vor der Corona-Zwangspause als neuer Coach verpflichtet wurde - frühzeitig vom FC Salzweg als Unterstützung für Dich zum FC Sturm zu lotsen?
Wir sind mit Dominik im ständigen Austausch und natürlich haben wir auch über das Thema gesprochen. Es war aber von unserer Seite völlig klar, dass wir unserem jetzigen Co-Trainer Jürgen Knödlseder das volle Vertrauen schenken und keinen zusätzlichen Trainer hinzuholen. Das Argument, dass wir einen an der Linie benötigen, ist völlig richtig. Knut und ich werden das intern aber sicherlich gut steuern können.



Sturm-Abteilungsleiter Markus Reischl hat in einem Interview anklingen lassen, dass er Dich gerne weiter über den 30. Juni 2021 an den Verein binden würde. Wie ist der Stand der Dinge? Welche Ziele verfolgst Du grundsätzlich noch als Trainer?
Markus und haben ein so gutes und vertrauensvolles Verhältnis, dass wir das zu gegebener Zeit in Ruhe klären werden. Durch die Corona-Pause hat sich einiges verändert, zudem hat sich bei mir auch privat viel getan. Der Hausbau ist zum Glück beendet, dafür ist nun unser zweites Kind seit ein paar Tagen da. Ich will mir die Zeit geben, um erstmal zu schauen, wie sich das Familienleben einspielt. Nichtsdestotrotz kann ich ohne Fußball nicht. Mir macht es unheimlich viel Spaß auf dem Platz zu stehen, mit meinen Jungs zu trainieren und Gas zu geben. Das weiß auch meine Frau (lacht). Ab Juni 2021 sollte die stressigste Zeit vorbei sein. Ich bin trotz meines noch relativ jungen Alters mittlerweile schon zehn Jahre im Trainergeschäft tätig, habe in dieser Zeit von der Bezirks- bis in die Bayernliga alles gesehen und viele Erfolge feiern dürfen. Natürlich bin auch für die Zukunft hoch motiviert und will weiterhin das Maximum rausholen.


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Aufrufe: 017.9.2020, 07:00 Uhr
Thomas SeidlAutor