Lange war das Titelrennen in dieser Spielklasse offen und spannend, ehe der Baiersdorfer SV – im Gegensatz zu den Konkurrenten SV Schwaig, ATSV Erlangen und ASV Zirndorf – in der Schlussphase einen richtigen Lauf hatte. Am Ende standen 85 Punkte beim BSV zu Buche, zehn Zähler mehr, als der Zweite Schwaig vorzuweisen hatte. 26 Siege, sieben Remis und drei Niederlage hieß es in der Endabrechnung bei einem Torverhältnis von 90:27. 16-mal siegte das Team aus der „Meerrettichstadt“ ohne Gegentreffer. „Entscheidend war aber vor allem, dass wir vor der Saison bis auf unseren Altmeister Enrico Cescutti die komplette Offensive ausgetauscht haben“, weist René Hoffmann von der Fußballabteilungsleitung des BSV auf einen weiteren wichtigen Erfolgsgrund hin.
Aus Sicht des Vereins hat sich dieser Schritt ausgezahlt: Mit Florian Eichinger (14), dem Regionalligaerfahrenen Ex-Eltersdorfer Felix Günther (13), Senad Bajric (12) sowie Klaus Faßold und Cescutti (11) trafen fünf Akteure zweistellig. Besagter BSV-Altmeister wollte eigentlich ja nur noch als Stand-by-Spieler dabei sein, doch ausgerechnet der 36-Jährige stand als einziger neben Kapitän Jakob Karches in allen 36 Partien auf dem Feld. Auf eine „3“ vorne an der Einsatzzahl brachten es daneben noch Frank Ortloff und Eichinger (beide 33) und Marc-Haris Weiler (31). Insgesamt 34 Spieler brachte Coach
Wolff zum Einsatz, wobei der „harte Kern oder eigentliche Kader“ laut Hoffmann aus 22 Akteuren bestand.
Darunter auch zwei herausragende Keeper: In der Vorrunde machte Nikolay Markov den Kasten dicht, und als er „aus persönlichen Gründen“ ( Hoffmann) im Winter aufhörte, „hatten wir das Glück“, mit dem pausierenden früheren Eltersdorfer Mathias Lang einen adäquaten Ersatz an Land zu ziehen. Der wiederum nun aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen eine Pause einlegt und durch Marc Oertelt (FSV Bruck II) ersetzt wird.
Ein Förderkreis bezahlt die Baiersdorfer Spieler, wobei der Klub laut Hoffmann finanziell mit den meisten Konkurrenten nicht mithalten kann. Was wenig wundert, kam der BSV auch in der Meistersaison auf einen Zuschauerschnitt von nur knapp 100. In der Landesliga hofft Hoffmann auf mehr Besucher, ist allerdings nach der Ligeneinteilung leicht skeptisch. Schließlich muss der BSV doch in der Nordwestgruppe ran, dessen Vereine in Mittelfranken weitgehend unbekannt sind.
„In der Gruppe Nordost mit den Nürnberger und Fürther Vereinen wären es sicher mehr Zuschauer geworden.“ Den „Klassenerhalt“ nennt der Funktionär als Saisonziel, bei Wolff klingt es etwas ambitionierter, wenn er einen einstelligen Tabellenplatz für realistisch hält. Schließlich bleibt das Team weitgehend zusammen, es gibt keinen so großen Umbruch wie zu Beginn der Meistersaison, als der Coach und viele Aktive neu waren. „Die Integration war aber gar nicht so schwer, weil ich die meisten Spieler von früher kannte, als ich schon mal als Co-Trainer hier war.“ Einige Verstärkungen werden zum Team stoßen, außerdem, und darauf ist Hoffmann hörbar stolz, zehn eigene A-Jugendliche. „Das ist es, was wir immer wollten, dafür machen wir die Jugendarbeit, und die überragend.“