2024-05-02T16:12:49.858Z

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Eine starke Saison spielen die A-Junioren vom JFV Haselünne in der Kreisliga Emsland. Foto: Schlangen.
Eine starke Saison spielen die A-Junioren vom JFV Haselünne in der Kreisliga Emsland. Foto: Schlangen.

Haselünne auf allerbestem Wege

Jugendförderverein steht in der A-Jugend vor dem Bezirksligaaufstieg - Mittwoch in Emmeln - „Sind die Zukunft“

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Er ist ein Alleinstellungsmerkmal in der Region: Der JFV Haselünne. Die Kooperation aller sieben Fußballklubs der ältesten Stadt im Emsland ermöglichte 2013 die Gründung eben dieses Jugendfördervereins, der sich die Ausbildung der Juniorenfußballer zum Ziel gesetzt hat. Früchte scheint die Arbeit der Verantwortlichen bereits im vierten Jahr des Bestehens zu tragen: Als erste Mannschaft überhaupt kann die A1 an diesem Mittwoch den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen.

Anstatt dem demographischen Wandel wie üblich mit der Bildung einer Jugendspielgemeinschaft (JSG) entgegenzuwirken, entschloss man sich im Frühjahr 2013 dazu, in der Stadt Haselünne neue Wege zu gehen. Den Verantwortlichen schwebte dabei ein klares Modell vor Augen: Ein Jugendförderverein von der D- bis zur A-Jugend sollte her. „Wir wollten keine aufgeblähte Spielgemeinschaft, sondern einen neuen Verein mit eigenen Strukturen gründen“, erklärt Manfred Schlangen, der diesen Plan unter Zustimmung von Bürgermeister Werner Schräer (CDU) schnell in die Tat umsetzen konnte. Seit der Vereinsgründung am 18. April 2013 leitet Schlangen nun als Geschäftsführer die Geschicke des JFV Haselünne. Darüber hinaus gehören derzeit auch Hubert Litzen, Manfred Bohse und Oliver Rohn sowie je ein Vertreter der sieben Stammvereine (Haselünner SV, SV Flechum, SpVgg. Hülsen-Westerloh, Concordia Schleper, GW Lehrte, SV Polle und SV Eltern) dem elfköpfigen Vorstandsgremium an. Einen federführenden Klub gibt es innerhalb des Jugendfördervereins allerdings nicht. „Formal sind wir ja schließlich ein unabhängiger Verein mit eigener Satzung“, stellt Schlangen klar, dass es unter den Stammvereinen keinerlei Streit um eine mögliche Vormachtstellung gibt.

Alle Teams in der Kreisliga etabliert

Auch sportlich läuft es für den JFV Haselünne seit der Vereinsgründung rund. In allen Altersklassen konnte die jeweils erste Mannschaft in der Kreisliga etabliert werden. Darunter sorgen die Reservemannschaften in den Kreisklassen für den entsprechenden Unterbau. „Wir versuchen, jede Mannschaft so leistungsstark wie möglich aufzubauen“, betont Schlangen. „Außerdem sollen die A-Jugendlichen an den Herrenbereich herangeführt werden. Sie sind die Zukunft des Fußballs in Haselünne.“

Besonders positiv habe sich der Verein entwickelt, als Detlef Perk vor ungefähr zwei Jahren seinen Trainerposten bei der A1 antrat. „Er hat noch mehr Professionalität in die Mannschaft und den gesamten Klub gebracht“, lobt Schlangen. Zu Saisonbeginn trat Perk allerdings zurück. Die Gründe dafür nennt der JFV-Geschäftsführer beim Namen: „Er hat von den Spielern noch mehr gefordert, als dass die bereit waren, zu geben. Den Schritt mussten wir so akzeptieren.“

A-Junioren unter Specker/Grothus noch ungeschlagen

Seitdem zeichnen sich Kevin Specker und Oliver Grothus für die Geschicke des Teams verantwortlich. „Es läuft hervorragend. Die beiden sprechen die Sprache der Jungs“, gerät Schlangen auch mit Blick auf die Tabelle ins Schwärmen. Dort belegen die Haselünner nämlich unangefochten den ersten Rang und stehen kurz vor dem Aufstieg in die Bezirksliga. Einzelne Spieler möchte Schlangen dabei nicht hervorheben. In der Statistik stechen allerdings Simon Feldhaus und Jannis Schnebeck (je 15 Treffer) hervor, die sich zusammen mit Lars Gerke von der JSG Twist ein vereinsinternes Duell um die Kreisliga-Torjägerkanone liefern. Doch neben der Offensive überzeugt auch die JFV-Abwehrreihe. 69 selbst erzielte Tore beziehungsweise erst 20 Gegentreffer bedeuten in beiden Kategorien den Ligabestwert. Eine Tatsache macht Schlangen aber besonders stolz: „Wir haben unter beiden Trainern noch kein einziges Meisterschaftsspiel verloren.“

Kaum verwunderlich also, dass bei diesen Zahlen und Fakten schon bald der vorzeitige Aufstieg winkt. „Ich habe bei der Vereinsgründung gesagt, dass nach spätestens fünf Jahren eine Mannschaft in der Bezirksliga spielen wird. Jetzt ist es höchstwahrscheinlich schon ein Jahr früher so weit“, merkt Schlangen an. Dieser Moment kann schon am Mittwoch gekommen sein. Mit einem Sieg bei der akut abstiegsbedrohten JSG Emmeln/Haren wäre den A-Junioren vom JFV Haselünne der zweite Tabellenplatz schon nicht mehr zu nehmen. Dieser würde in der Endabrechnung dann schon zur Bezirksligateilnahme berechtigen. Aktuell weist man bei noch fünf ausstehenden Partien komfortable zehn Zähler Vorsprung auf Rang drei auf. „Die Jungs werden das also machen“, ist Schlangen sicher. Doch auch die Spielgemeinschaft Haren verfügt über die Qualität für eine Überraschung. Im Kader stehen mit Simon Nee (TuS Haren) und Steffen Deymann (Eintracht Emmeln) dort nämlich zwei Akteure, die über Erfahrungen im Herrenbereich in der Möbel-Wilken-Kreisliga verfügen. Die Favoritenrolle liegt natürlich dennoch beim JFV Haselünne. Anstoß auf der Anlage des SV Eintracht Emmeln ist am Mittwoch um 19.30 Uhr.

Derweil laufen die Planungen für die kommende Saison auf Hochtouren. „Da wir mit der Bezirksliga kalkulieren, haben wir uns auch schon auf die Suche nach externen Neuzugängen gemacht“, freut sich Schlangen über die bisherigen Zusagen dreier Spieler von Eintracht Berßen. Doch auch einige Haselünner sind schon auf die Wunschlisten höherklassiger Vereine gerückt. „Unser Torwart Leon Hußmann ist schon von einem Niedersachsenligisten angeworben worden.“ Schlangen hofft, dass sich die A-Junioren in der nächsten Spielzeit schnellstmöglich in der neuen Spielklasse akklimatisieren werden. „Ziel ist zunächst der Klassenerhalt“, hätte er aber keine Einwände gegen eine bessere Platzierung.

Schlangens Vision

Nach dem bisherigen Erfolg des JFV Haselünne verfolgt Schlangen auch eine Vision für den Herrenfußball in der Hasestadt. „Vielleicht kann man da auch mal etwas zusammenlegen. Ansonsten laufen uns die gut ausgebildeten Jugendspieler weg“, weiß Schlangen, dass die Kreisklasse, in der alle Haselünner Vereine herumdümpeln, für die meisten Jugendlichen nur wenig attraktiv ist.

Aufrufe: 02.5.2017, 14:26 Uhr
Max Nie-HoegenAutor