2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Vier Minuten nach seiner Einwechslung erlöste Optik-Spieler Onur Uslucan (r.) seine Teamkollegen, Trainer und Anhang mit seinem Tor zum 1:1-Ausgleich.
Vier Minuten nach seiner Einwechslung erlöste Optik-Spieler Onur Uslucan (r.) seine Teamkollegen, Trainer und Anhang mit seinem Tor zum 1:1-Ausgleich.

Glückliches Händchen bei der Einwechslung

Regionalligist Rathenow zieht mit Mühe gegen den Eisenhüttenstädter FC Stahl ins Finale des Landespokals ein

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In einem spannendem Landespokalhalbfinalspiel setzte sich mit Mühe der Regionalligist FSV Optik Rathenow beim Landesligisten Eisenhüttenstädter FC (EFC) mit 2:1 Toren, nach Verlängerung, durch.

Verzichten musste Optik-Trainer auf seine beiden etatmäßigen Torleuten Selvedin Begzadic und Marcel Subke, dafür musste Ümit-Ramazan Attar sein Können im Rathenower Gehäuse unter Beweis stellen. Um es vorweg zu nehmen, er gab das Vertrauen im vollen Umfang zurück.

Dass die "Underdogs" im Pokal über sich hinauswachsen ist erfahrungsgemäß keine Seltenheit und auch die Eisenhüttenstädter wichen nicht von diesem Schema ab. Schon in der Anfangsphase näherten sie sich gefährlich dem Optik-Tor, als Duncan Kaiser seinen Freistoß aus 25 Metern nur knapp neben den Pfosten setzte. Damit war für den großen Favoriten schon früh klar, das wird kein Spaziergang. Auf der Gegenseite besaß Sebastian Huke in der 14. Minute eine gute Möglichkeit zur Führung, aber EFC-Schlussmann Johannes Follert holte den Ball noch aus dem rechten Eck.

In der 21. Minute zeigte Attar eine glänzende Reaktion beim Kopfball Danny Grünbergs. Doch nur eine Minute später zappelte der Ball im Gästetor. Nach einem Eckball verlor die Optik-Defensive die Orientierung. Nach mehreren Versuchen stocherte Marcus Kerl das Leder über die Linie und sorgte unter den knapp 500 Zuschauern für Pokalstimmung.

Daran hatte der Favorit zu knabbern. Schon in der 34. Minute versuchte Kahlisch mit der Auswechslung des eher farblosen Egzon Ismailis für Leon Hellwig seiner Elf neue Impulse zu geben. Kurz vor der Halbzeit ergab sich dann auch die große Gelegenheit zum 1:1, doch Shelby Printemps jagte aus fünf Metern den Ball über den Querbalken.

Nach dem Seitenwechsel erwarteten die Besucher einen Sturmlauf der Gäste, doch die ersten Möglichkeiten erspielten sich die Platzherren. In der 53. Minute traf der agile Grünberg den Ball nicht richtig und die Chance zum 2:0 verpuffte.

Kurz darauf hatte Kahlisch genug von der Vorstellung seines Teams und nahm einen Doppelwechsel vor. Printemps und Marcel Bahr durften gehen, dafür betraten Mario Delvalle Silva und Onur Uslucan den Platz. Und hier bewies Ingo Kahlisch ein gutes Händchen. Nur vier Minuten nach seiner Einwechslung profitierte Uslucan von einem Patzer der Oderstädter im Mittelfeld. Mit einem platzierten Flachschuss von der Strafraumgrenze markiert er den Ausgleich.

Nun schien die Partie ihren normalen Verlauf zu nehmen, die Rathenower bestimmtem mehr und mehr das Geschehen. Hakan Cankaya war nah dran an der Führung in der 80. Minute, fand aber seinen Meister in Stahl-Torwart Follert. Bis zum Ende der regulären Spielzeit hatten dann aber noch die Gastgeber zwei gute Chance um die Pokalsensation perfekt zu machen. In der 85. Minute reagierte Attar glänzend, bei einem abgefälschten Freistoß. Kurz vor dem Abpfiff rettete er per Fußabwehr, ebenfalls nach einem Freistoß.

Beide Mannschaften hätten auf den Nachschlag wohl verzichten können, die Fans freuten sich aber über die Fortsetzung der rassigen Partie. Fünf Minuten waren absolviert, da bejubelten die Gästefans einen strammen 20-Meterschuss Cankayas genau in den Winkel. Nun wechselte auch EFC-Trainer Harry Rath und auch er hätte beinah einen Joker präsentieren können. Der A-Junior Jens Brüllke stand in der 113. Minute frei vor Attar, doch er vertändelte die Chance.

Kurz darauf gab es den letzten Hoffnungsschimmer für den EFC, als Damir Coric die Ampelkarte sah. Doch auch in Unterzahl ließen sich die Rathenower nicht mehr beirren, brachten die Partie mit 2:1 nach Hause.

Unmittelbar nach dem Abpfiff zeigte sich Trainer Kahlisch nur von dem reinen Ergebnis erfreut, den Auftritt seiner Elf wollte er nicht näher kommentieren.

Der Finalgegner am 28. Mai, Ligakonkurrent SV Babelsberg 03, bekleckerte sich ebenfalls nicht mit Ruhm. Die Babelsberger zogen durch ein 1:0 beim SV Germania 90 Schöneiche in das Endspiel ein und benötigten dafür auch 30 Minuten Zugabe.

Aufrufe: 017.4.2014, 16:22 Uhr
Martin Terstegge / moz.deAutor