Glückliches Ende einer Gratwanderung

Der Jubel ist noch frisch: Erst vor einer Woche wurde der Klassenerhalt des letztjährigen Tabellen-14. SG Thomm/Osburg/Lorscheid nach einer mehrwöchigen und nervenaufreibenden Zeit des Hoffens und Bangens besiegelt. Die Tatsache, dass Eintracht Trier keinen Meldebogen für ihre zweite Mannschaft ausfüllte und auf einen Platz in der Bezirksliga verzichtete, rettete die SG als nominell drittem Absteiger vor dem schweren Gang in die Kreisliga.

"Wir setzen alles daran, dass uns eine ähnliche Zittersaison erspart bleibt. Die neuen Rahmenbedingungen stimmen uns zuversichtlich, dass wir auch im neunten Jahr in Folge die Liga halten können", spricht Thomms sportlicher Leiter Harald Becker von regen Aktivitäten im Verein.
Das neue Selbstbewusstsein fängt beim Trainer an. Mit Dieter Lauterbach und Juppi Hurt verschlissen die Hochwälder in der vergangenen Saison zwei Trainer, nun soll der 43-jährige Dirk de Wit, Ex-Spieler von Eintracht Trier, Fortuna Köln und Eintracht Braunschweig, mehr Kontinuität vermitteln.

Auf sportliche Qualität wird auch bei den Zugängen Wert gelegt. Große Erwartungen setzt man im Hochwald auf das Heimcomeback von Daniel Becker, der sein Morbacher Rheinlandliga-Abenteuer beendet und künftig als Spieler und Co-Trainer das Thommer Spiel beleben soll. Zurück zu den Wurzeln zog es auch Dominik Stehle, der aus Morscheid Kumpel Kay Hemgesberg mitbrachte. Die Rückkehr der Langzeitverletzten Michael Höllen, Pascal Wilhelm, Pascal Marx und Alexander Krist sollen zusätzlich die Schlagkraft des Teams erhöhen. Schon am 30. Juni beginnt de Wit mit der Vorbereitung auf die neue Saison.

Einen versöhnlichen Saisonabschluss feierte auch die SG Wittlich/Lüxem, die als Viertletzter der Abschlusstabelle dank des Mehringer Aufstiegs in die Oberliga vom freien Fall aus der Rheinlandliga bis in die A-Klasse verschont worden ist. "Das war schon eine glückliche Rettung. Wir wollen nun ein Konsolidierungsjahr einlegen, damit sich etwas entwickeln kann. Erfreulich ist, dass der Kader zusammenbleibt", fühlt sich Trainer Andreas Scheibe gemeinsam mit Sportvorstand Jörg Ehlen in seiner Arbeit bestätigt.

Nach aktuellem Stand verlässt nur Perparim Krieziu den Verein, dafür holten die Säubrenner jede Menge jugendliche Power. Aus der eigenen A-Jugend werden Benedikt Backes und Nico Neumann an das Bezirksliganiveau herangeführt, aus der Salmrohrer Talentschmiede wechselt Joshua Schmidt in die Kreisstadt. Mit Sven Kohlei und Sascha Fuhr (beide Gonzerath) ergänzt ein routiniertes Duo den Wittlich/Lüxemer Kader.

"Wir wollen schnell deutlich machen, dass wir uns in der Liga etabliert haben. Wichtig war für uns, dass zunächst der freie Fall gestoppt wurde", sagt Scheibe, der am 1. Juli zum ersten Training bittet. Schon in der ersten Woche bezieht die Mannschaft das traditionelle Trainingslager im saarländischen Braunshausen.

Ende gut, alles gut - so hieß es auch bei der SG Stadtkyll/Auw/Ormont/Hallschlag, wo sich die Winterverpflichtung von "Feuerwehrmann" Jörg Stölben als goldrichtig herausstellte. "Wir würden gerne langfristig mit ihm zusammenarbeiten. Jörg ist ein großer Gewinn für uns", sagt der sportliche Leiter Martin Knuppen, der nach der winterlichen Krise mit dem neuen Trainer letztlich souverän den Klassenerhalt feiern konnte.

In der neuen Saison stehen die Schneifeler vor einem personellen Umbruch. Die altgedienten Routiniers Thomas Zapp, Sebastian Klinkhammer, Thorsten Fiedlers und David Schmitz verlassen zwar nicht den Verein, treten aber aus dem ersten Glied zurück. Hoffnungsvolle Neuverpflichtungen sollen die Ligaexistenz der Eifeler sichern helfen. Vom B-Ligisten Feusdorf kehrt Christian Czajka nach Stadtkyll zurück, und auch Udo Backes (junior), der bislang beim A-Ligisten Weinsheim spielte, hat in der Schneifel einen guten Namen. Jan Leiendecker wechselt vom Rheinlandligisten Mülheim-Kärlich nach Stadtkyll. Vierter im Bund der Neuzugänge ist Thomas Lambertz, der bisher im Trikot des Mittelrhein-Bezirksligisten Kaller SC spielte.

Den Sommerfahrplan hat Trainer Stölben mit vielen Höhepunkten gespickt. Neben dem Trainingslager in der Bitburger Sportschule vom 17. bis 19. Juli testen die Schneifeler gegen Schweich und Konz. Am 24. Juli kommt es in Deudesfeld zum Duell mit dem frischgebackenen Oberligisten SV Mehring. Am 3. Juli bittet Stölben zur ersten Vorbereitungseinheit: "Der Klassenerhalt bleibt auch in diesem Jahr unser Ziel. Die Mannschaft wird sich finden müssen, das Potenzial ist jedenfalls vorhanden."

Der SV Dörbach war in den Abstiegskampf der vergangenen Saison eigentlich nie dramatisch verstrickt, dennoch verbreitete sich beim Tabellenelften der Liga bis zwei Spieltage vor Schluss beharrlich ein flaues Gefühl im Magen. "Die Probleme deuteten sich schon nach der Winterpause an, als wir mit einem ausgedünnten Kader fast die gesamte Rückrunde bestreiten mussten. In den letzten fünf, sechs Spielen hatten wir nur noch 13 gesunde Spieler im Aufgebot", erinnert Trainer Bernd Körfer an den personellen Notstand, der für unnötige Unruhe sorgte.

In der kommenden Saison wollen die Dörbacher einiges besser machen: "Wir wollen uns souveräner in der Liga darstellen und uns nicht wieder unten reindrängen lassen. Ein einstelliger Tabellenplatz müsste möglich sein", gibt Körfer als Parole aus. Die Personalplanung ist so gut wie abgeschlossen. Michael Mayer, Tobias Prüm, Matthias Wey und Benedikt Koller verlassen den Verein, doch es gibt interessante Neuzugänge: Manuel Bemsch kommt aus Gonzerath, Oleg Poloshenko wechselt aus Rosport/Luxemburg, Sascha Maxheim von der DJK St. Matthias, Pierre Grewes aus Speicher und Daniel Schu aus Schleidweiler zum SVD. Der Ex-Dreiser Dominik Esch komplettiert den Sechserzug an Neuzugängen. Von der A-Jugend aus Salmrohr kommt darüber hinaus Simon Berg.

In der am 29. Juni beginnenden Vorbereitung wartet eine besondere Trainingseinheit auf die Dörbacher Spieler. In einem "Bootcamp" am 4. Juli werden die Akteure in Sachen Geschicklichkeit und Teambildung gefordert.