2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Giesenkirchens Relegationsspiel gerät außer Kontrolle

Verlinkte Inhalte

Für die Duisburger Polizei sind vier Streifenwagen bei einem B-Jugend-Spiel ein "ganz normaler Vorgang" - für die Nachwuchsfußballer des DJK/VfL Giesenkirchen hatte die Partie beim Duisburger FV 08 gravierendere Nachwirkungen. Ein Spieler wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er von seinem Gegenspieler mutmaßlich geschlagen wurde.

Nach dem Relegationsspiel zur Niederrheinliga, das der FV 7:0 gewann, gab es eine Rudelbildung auf dem Platz. Hier soll es auch den Schlag gegen den Nachwuchsspieler Lukas C. gegeben haben. Giesenkirchens Trainer Salvatore Figliuzzi: "Direkt nach dem Abpfiff waren 30, 40 Leute auf dem Platz. Lukas lag minutenlang auf dem Boden, bis er endlich aufwachte."

Schon während des Spiels soll es zu Vorkommnissen gekommen sein. Duisburg brauchte einen Sieg mit neun Toren Unterschied. "Der gegnerische Trainer hat zu unserem Torhüter gesagt: ,Spiel den Ball schneller, sonst schneide ich dir deinen (...) ab.' Und von einem Vater am Spielfeldrand kam der Satz ,Seht zu, dass ihr mehr Tore kassiert, sonst kommt ihr hier nicht lebend raus'", sagt Figliuzzi.

Erdon Serifoski, Trainer der Duisburger, weist die Vorwürfe zurück. "Die Gegner waren keine Unschuldslämmer. Wie man es am Ende darstellt, ist der Hammer", sagte er der "Waz". Und tatsächlich gab es den einzigen Platzverweis für die Gäste aus Gladbach: Nach einer Rempelei beleidigte ein Giesenkirchener seinen Gegenspieler und flog dafür vom Platz. "Die Karte ging völlig in Ordnung", sagte Jugend-Obmann Peter Rommerskirchen.

Als dieser und die Mutter des verletzten Spielers nach dem Spiel zur Kabine der Heimmannschaft gingen, um eine Entschuldigung für den Schlag einzufordern, sei die Lage eskaliert. "Ich habe gesagt: ,Komm, wir gehen, die haben nicht den Hintern in der Hose, das zuzugeben'", berichtet Rommerskirchen. Danach sollen DFV-Spieler über einen Zaun gesprungen sein, um auf die Gäste loszugehen. Laut Rommerskirchen und Figliuzzi wurden diese Szenen auf Video festgehalten. Die Bilder sollen der Polizei zugänglich gemacht werden.

Letztere sieht die Angelegenheit laut Bericht deutlich nüchterner. Es gab eine Anzeige gegen Unbekannt wegen des Faustschlags. Und eine weitere gegen die Mutter des mutmaßlichen Opfers wegen Hausfriedesbruchs: Sie soll - so heißt es - sich bereits während des Spiels auf der Anlage der Duisburger daneben benommen haben.

Fortsetzung folgt.

Aufrufe: 024.6.2014, 21:35 Uhr
Rheinische Post / André SchahidiAutor