Geinsheim ohne Sturm zum Pokal-Knüller

Auch wenn für beide Teams bald schon wieder der Ligaalltag und der damit verbundene Kampf um den Auf- beziehungsweise gegen den Abstieg im Vordergrund stehen werden, darf man erwarten, dass beide Seiten auf ein Weiterkommen brennen. Schließlich haben die Blau-Weißen den Pokalsieg im letzten Jahr nur ganz knapp verpasst, scheiterten im Finale erst im Elfmeterschießen am bereits ausgeschiedenen Titelverteidiger SC Opel Rüsselsheim. Die „Schwarz-Gelben“ wissen dagegen ganz genau, wie süß der Gewinn dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs schmeckt. Schließlich holte man 2014 den Pott nach einem 1:0-Erfolg über den SV Klein-Gerau und durfte sich in der Saison darauf im Hessenpokal mit vergleichsweise großen Namen wie dem späteren Finalisten VfB Gießen messen.

Bogner: „Weiterkommen ja, aber nicht um jeden Preis“

Das würde sicherlich auch den Nauheimern gut gefallen, auch wenn Bernd Bogner, Sportlicher Leiter beim SVN, vor der Partie die Erwartungen herunterschraubt: „Wir wollen weiterkommen, aber nicht um jeden Preis und sehen das Ganze auch als einen wichtigen Test vor Beginn der Restrückrunde. Natürlich laufen wir dennoch mit unserer ersten Garde auf.“ Bis auf Abwehrrecke Tomislav Duvnjak und eventuell auch Sturmtank Kai Hofem sind wohl alle Mann mit an Bord, darunter auch Neuzugang Marc Cezane, den es aus Amöneburg zu den Nullsiebenern verschlagen hat. Dennoch sei der klassenhöhere Kontrahent klar in der Favoritenrolle, findet Bogner und ergänzt: „Wir haben großen Respekt vor den Geinsheimern und hoffen, dass wir einen guten Tag erwischen, um ihnen so gut wie möglich Paroli bieten zu können.“

Schicker: „Sehe uns klar als Außenseiter“

Dafür spricht schon mal, dass Gäste-Coach Tim Schicker praktisch der komplette Angriff wegbricht. Tormaschine Dominik Auer ist erkrankt, Wirbelwind Alexander Melchior im Urlaub und Rohdiamant Marcel Hammann verletzt. Dem Rechnung tragend will Schicker mit seinen Jungs aus einer „geordneten Defensive“ heraus agieren. „Zumindest in dem Bereich haben wir keine Ausfälle zu beklagen. Dennoch sehe ich uns angesichts der Ausfälle und der starken Leistungen, die Nauheim bislang in der Saison gezeigt hat, klar als Außenseiter“, erklärt der Trainer und hofft, dass der vom SV Dersim gekommene Flügelspieler Sebastian Rudolph für Belebung in der arg dezimierten Offensivabteilung sorgen kann.

Beide Seiten reden also den Gegner stark und sich selbst eher klein. Doch kurz vor Anpfiff werden in den Kabinen sicher ganz andere Worte fallen.