2024-06-06T14:35:26.441Z

Spiel der Woche
F: Krämer
F: Krämer
VR Bank Bodensee-Oberschwaben

Gefühlte Niederlage

Mülheim und Flussbach trennen sich in einem emotionalen Match 2:2-Unentschieden

In einem Spiel von zwei unterschiedlich geprägten Halbzeiten trennten sich die SG Mülheim-Brauneberg und Flussbach remis. Dabei hilft das 2:2 am Ende keinem so recht, die kurzfristigen Ziele zu erfüllen. Flussbach hätte die umkämpfte und jederzeit spannende Partie in der ersten Halbzeit entscheiden müssen – Mülheim dagegen stand Sekunden vor dem Abpfiff schon auf dem Siegerpodest.

Die Ausgangslage vor der Partie war klar: Mülheim brauchte einen Sieg, um am Führungsduo Laufeld/Maring auf Tuchfühlung zu bleiben und Flussbach wollte mit dem anvisierten vierten Saisonsieg die Abstiegsplätze endlich verlassen. Am Ende verfehlten beide Teams trotz hohen Engagements die Vorgaben deutlich. Während die Moselaner die Konkurrenz aus Laufeld und Maring auf zehn Punkte ziehen lassen muss, bleiben die Gäste auf dem vorletzten Tabellenplatz kleben.

Gäste müssen zur Pause klar führen

Flussbach war vornehmlich im ersten Abschnitt die tonangebende und auch spielerisch bessere Mannschaft, die sich ein klares Chancenplus erarbeitete. Nachdem Michael Kunz nach Schnittstellenpass von Marius Dreis noch am guten Mülheimer Torwart Dirk Schupraß scheiterte, wuchs einerseits die Überlegenheit der Gäste, andererseits fand der Tabellendritte ohne die zunächst auf der Bank Platz nehmenden Peter Coen und Daniel Willems ( beide erkältet) keinen Zugriff auf die Mittelfeld-Hoheit der Gäste. Christian Dreis verfehlte dann ebenso das Ziel wie anschließend Marius Dreis und Kunz mit einer Doppelchance (14.). Auf Mülheimer Seite besaßen Niko Rischbieter und Huu Khang Lu gute Möglichkeiten zum 1:0. Als Torben Poß sich auf der rechten Seite durchsetzte und den zentral postierten Kunz sah, setzte dieser die Kugel zur längst überfälligen Gästeführung ins lange Eck – 0:1 (35.). Die Flussbacher hätten zur Halbzeit 4:0 führen müssen, doch Christian Dreis aus spitzem Winkel, Tony Förster freistehend und Oleg Tintor mit einem Freistoß an die Latte scheiterten entweder an ihren Nerven oder aber am fehlenden Glück. Als Coen für Mülheim in der 48. Minute mit einem abgefälschten Ball den Ausgleich erzielte, wurde der Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt. Mülheim war nun mit einem effektiven Gegenpressing in der Partie, es wurden zweite Bälle gewonnen – der Weg zum Tor wurde mit deutlich mehr Engagement gesucht. Förster wuchtete anschließend den Ball in die zweite Etage. Mit der Hereinnahme von Willems gewann das Mülheimer Offensivspiel an Qualität und Torgefahr. Der Routinier hatte aus Nahdistanz das 2:1 vor Augen (79.), verfehlte zwei Minuten vor Schluss mit einem Flachschuss das Flussbacher Tor. Die Gastgeber belohnten sich in der 89. Minute für ihre offensive Spielweise mit dem 2:1, als ein Freistoß des ebenfalls eingewechselten David Roth auf dem Kopf von Maximilian Feierecker landete und der Verteidiger das Netz zappeln ließ – 2:1 (89.).

Fuhrs Umstellungen helfen enorm

Dass der Fußballgott doch Gerechtigkeit walten lässt, bewahrheitete sich in der Szene, die in der 90. Minute zum 2:2-Ausgleich führte. Tintor schlug aus der eigenen Hälfte einen lang und hoch in den gegnerischen Sechzehner geschlagenen Freistoß auf den eingewechselten Andy Bayer und dieser traf mit seinem Linksschuss ins Eck – 2:2 (90.). Oleg Tintor, Coach der Roten Laterne aus Flussbach, sprach die mangelnde Chancenverwertung an: „Wir haben die beste erste Halbzeit der Saison gespielt und müssen das Spiel dort klar entscheiden. Gehen wir mit 3:0 in die Pause, brennt hier gar nichts mehr an. Durch einfache individuelle Fehler verhauen wir die zweite Halbzeit, holen aber hoch verdient noch einen Punkt. Der Punkt ist unterm Strich aber zu wenig.“ Sein Gegenüber Sascha Fuhr konstatierte, dass es „heute ohne Coen und Willems noch schwerer war, als es ohnehin gegen Flussbach ist. In der ersten Halbzeit hatten wir Förster und Kunz nicht im Griff und gehen mit Glück mit einem 0:1 in die Pause. Die Umstellung in der zweiten Halbzeit und die Qualität von Daniel und Peter haben dann enorm geholfen.“ (L.S.).

Aufrufe: 026.11.2017, 19:08 Uhr
Lutz SchinköthAutor