2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Hohenleipischs Trainer Henrik Pohlenz F: Bock
Hohenleipischs Trainer Henrik Pohlenz F: Bock

"Fußball ist ein Teil des Lebens meiner Familie"

Henrik Pohlenz, seit mehr als 13 Jahren Trainer des VfB Hohenleipisch 1912, im FuPa Brandenburg-Interview

Henrik Pohlenz steht bereits seit mehr als 13 Jahren beim VfB Hohenleipisch 1912 an der Seitenlinie. Damit gehört er zu den am längsten ohne Unterbrechung bei einem Verein amtierenden Trainern im Brandenburger Landesspielbetrieb. Nach dem knapp verpassten Aufstieg in die Brandenburgliga geht der VfB auch diese Saison wieder als einer der Staffelfavoriten der Landesliga Süd in die Serie. FuPa Brandenburg sprach mit Henrik Pohlenz über sein Erfolgsgeheimnis und die Ziele von Hohenleipisch.
Wie lief die Vorbereitung beim VfB Hohenleipisch?

Grundsätzlich sind wir schon zufrieden, die Trainingsbeteiligung mit ca. 18 Spielern im Schnitt ist ganz gut. Man merkt jedoch auch den späten Ferienbeginn in Brandenburg, so dass durch Urlaub nicht bei jedem Einzelnen die gewünschte Regelmäßigkeit möglich ist. Aber völlig normal im unteren Amateurbereich, da braucht halt auch der Trainer als 2-facher Familienvater mal eine Vertretung. Kurios waren da eher die Ergebnisse in den Testspielen, im Prinzip gab es nur ein Spiel auf Augenhöhe, das 1:1 gegen Stahl Riesa. Ansonsten haben wir zweimal hoch gewonnen und zweimal konnten wir gegen starke Gegner selbst nicht mithalten, wo man deutlich das Fehlen einzelner Spieler merkte.

Wie sieht die Zielsetzung nach dem knapp verpassten Aufstieg diese Saison aus?

Wir wollen natürlich wieder oben mitspielen, aber ohne den Zwang am Ende auf Platz 1 ste- hen zu müssen. Unsere neuen jungen Spieler sollen schnellstmöglich Fuß fassen und die ein oder andere Lücke schließen. Als Verein wollen wir natürlich auch weiter unsere II. Mannschaft auf Landesspielebene halten. Ich denke, das ist für unsere Region eine starke Leistung und zeigt den Zusammenhalt beim VfB.

Du bist seit 2003 Trainer des VfB und damit einer der am längsten amtierenden im Südbrandenburger Landesspielbetrieb. Was bedeutet dir das? Wie motivierst du dich jedes Jahr aufs Neue?

Eigentlich nicht viel, aber es ist natürlich schön, wenn man dafür als 37-jähriger Aner- kennung bekommt. Ich bin Trainer aus Spaß am Sport, da ich leider zeitig nicht mehr selbst spielen konnte. Der Fußball ist ein Teil des Lebens meiner Familie, gerade seit dem meine beiden Kinder Luis und Mila auch aktiv sind und meine Frau Aileen diverse Dinge für unseren Verein sowie den Nachwuchs organisiert. „Er“ nimmt zwar viel Zeit in Anspruch, aber für uns ist es keine verlorene Zeit.

Wie hat sich der Fußball in der Zeit aus deiner Sicht verändert?

Der Spitzenfußball hat sich sicherlich sehr geändert. Ob man nun aber alle Vorgaben von oben immer mit in den unteren Amateurbereich nehmen sollte, da bin ich eher skeptisch. Es muss halt zu den 2-3 Trainingstagen pro Woche und den eben nicht perfekten Spielern sowie den verschiedensten Charakteren passen. Wir z.B. haben jetzt wesentlich mehr Techniker als noch vor 5-7 Jahren mit vielen Läufertypen. Aber gerade unter diesen Umständen einen guten Weg zwischen neuen und alten Fußballweisheiten zu finden, macht es doch als Amateurtrainer interessant.

Gab oder gibt es Momente, wo es dir keinen Spaß mehr macht an der Seitenlinie?

Nun ja, es macht keinen Spaß zu verlieren!

Du trainierst auch erfolgreich im Nachwuchs: Was ist die größere Herausforderung?

Schwierig. Bei den Kindern sieht man natürlich fast monatlich eine Entwicklung, was das Herz höher schlagen lässt. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Einflussfaktoren, die man berücksichtigen muss, um den Einklang zwischen Spaß aber auch einem gewissen Anspruch ständig aufrechtzuerhalten. Gerade als „Papatrainer“ ist das nicht immer ganz so einfach. Die Großen benehmen sich hingegen manchmal wie Kinder, was ebenso herausfordernd sein kann...

Würde dich auch eine neue Aufgabe reizen, z.B. bei einem höherklassigen Verein?

Nein. Ich bin in Hohenleipisch zuhause. Das ist meine Heimat und mein Verein. Hier gibt es Jahr für Jahr genug neue interessante Aufgaben, sowohl im Nachwuchs als auch im Männerbereich. Ich mache das weder für Geld, noch um mir oder Anderen etwas beweisen zu müssen.

Welche Entwicklung ist mit dem VfB Hohenleipisch noch möglich?

Wichtig ist uns Kontinuität, nicht der schnelle Erfolg. Das haben wir in den letzten 15-20 Jahren bewiesen. Was mit den vorhandenen Mitteln in unserer Region möglich ist, das ver- suchen wir mit viel Ehrgeiz und Arbeit zu realisieren, aber ohne uns zu übernehmen. Neben den drei Spielzeiten in der Brandenburgliga und dem Aufstieg unserer II. Mannschaft in die Landesklasse gab es gerade im Nachwuchsbereich in den letzten Jahren eine positive Ent- wicklung. Das sind kleine Schritte, worauf wir stolz sind.

Mit Henrik Pohlenz sprach Sven Bock.

Aufrufe: 017.8.2017, 12:35 Uhr
Sven BockAutor