So schnell kann eine Stammelf zu einer Stammfünf werden: Vor dem Start in die zweite Saisonhälfte hat das Verletzungspech bei der Sportvg Feuerbach mit Macht zugeschlagen. Michele Cinque (Knorpelschaden und damit wohl Karriereende), Harald Fakner (Bänderriss), Brian Hofmann (Fersenverletzung), Neuzugang Mustafa Kockaya (Innenbandanriss im Knie), Firat Ekinci und Bünyamin Orhan (beide Sprunggelenksverletzung) fallen längerfristig aus. Enes Karakoca fehlt wegen eines USA-Aufenthalts in den ersten drei Punktspielen, der vom TSV Weilimdorf gekommene Aykut Can in der Auftaktpartie nach der Winterpause.
In der Summe wäre die Ausgangslage trist – doch das stimmt nur zum Teil. Denn die Feuerbacher haben allen Widrigkeiten zum Trotz schließlich schon ein dickes Ausrufezeichen gesetzt, als sie im Bezirkspokal-Achtelfinale den Top-Favoriten N.A.F.I. Stuttgart aus dem Wettbewerb warfen. Das gelang vor allem durch eine taktisch und läuferisch sehr überzeugende Leistung. „Der Sieg hat mich sehr gefreut, vor allem, weil wir eine eher durchwachsene Vorbereitung hatten“, sagt Sportvg-Trainer Gökhan Dogan. Dogan ist inzwischen frisch gebackener Doktor der Wirtschaftswissenschaften und hat schon einmal kalkuliert: „Wir haben vor der Winterpause einige Punkte liegenlassen. Die müssen wir eben jetzt holen.“
Das Auftaktprogramm der Sportvg Feuerbach
17. So., 06.03. A SV Bonlanden IIWie wichtig wäre es gewesen, wenn dieses Spiel beim TSV Rohr zu Gunsten des SSV Zuffenhausen ausgegangen wäre. Nicht, weil das Team von Trainer Ingo Ramljak dann im Bezirkspokal-Viertelfinale gestanden hätte. Sondern weil der Sieg in Rohr der Lohn für zwei Tugenden gewesen wäre, auf welche die Zuffenhäuser auch im Kampf um den Klassenverbleib in der Bezirksliga setzen: Wille und Kampfgeist. Doch das allein reicht eben nicht immer – auch wenn man wie in Rohr am Ende durch einen späten Treffer und zwei gehaltene Strafstöße das Elfmeterschießen erzwingt, um dann dort trotz zweier weiterer gehaltener Elfmeter zu scheitern.
„Leider war es uns nicht vergönnt, aus diesem Spiel Selbstvertrauen zu ziehen“, sagt Ramljak. Also ist der Trainer gefragt, um seine Mannschaft wieder aufzurichten und sie an seine Maxime zu erinnern: Hinfallen ist in Ordnung, so lange man danach wieder aufsteht. Immerhin haben es die Zuffenhäuser geschafft, ihren Kader etwas aufzustocken, ohne dabei mit dem dicken Geldbeutel zu wedeln. „Wir haben für sechs Spieler 250 Euro an Ablöse ausgegeben“, sagt Ramljak. „Da lachen andere drüber. Aber wir setzen auf Spieler, die sich anderswo nicht beweisen konnten.“ Nur eines müssen die Kicker können: kämpfen. „Damit haben wir es bisher geschafft, über dem Strich zu blieben. Und wir werden es auch weiterhin schaffen.“
Der erste Spieltag in der Bezirksliga Stuttgart
So, 6.3.15:00 Uhr