2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das war sein Moment 2021: Gerrit Holtmann feiert sein Wahnsinns-Tor beim Bochumer Heimsieg gegen Mainz 05. Der Treffer wurde später zum „Tor des Monats“ gewählt.Hölter/imago images/Team2
Das war sein Moment 2021: Gerrit Holtmann feiert sein Wahnsinns-Tor beim Bochumer Heimsieg gegen Mainz 05. Der Treffer wurde später zum „Tor des Monats“ gewählt.Hölter/imago images/Team2

Früh anfangen gegen die Lederallergie

Gerrit Holtmann hadert nicht mit kurzem „Winterpäuschen“ beim VfL Bochum – Bremerhavener geht selbstkritisch mit sich um

BREMERHAVEN. Für Gerrit Holtmann hat sich die Winterpause in diesem Jahr eher wie ein „Winterpäuschen“ angefühlt. Der Profi des VfL Bochum hatte gerade mal sechs Tage frei, bevor er beim Tabellenzwölften der Bundesliga wieder seinen Dienst antreten musste. „Das war schon sehr, sehr kurz, das muss man echt sagen. Aber ich habe die Zeit genutzt, um mal was anderes zu sehen und den Kopf frei zu bekommen“, sagt der Bremerhavener. Holtmanns Konzentration gilt jetzt wieder einem Ziel: Mit Aufsteiger Bochum den Klassenerhalt zu schaffen.

Dass VfL-Trainer Thomas Reis seine Mannschaft bereits am 27. Dezember wieder zum Training bestellt hat, findet der 26-Jährige trotz des kurzen Weihnachtsurlaubs mit Abstechern nach Mainz, Hamburg und Bremerhaven richtig. „Wir sind mit Fürth die erste Mannschaft, die wieder angefangen hat. Ich kann unseren Trainer völlig verstehen. Wir wollen einfach diese große Chance nutzen, in der Liga zu bleiben. Und je später man anfängt, desto mehr hat man auch eine Lederallergie“, erzählt der pfeilschnelle Außenbahnspieler mit einem Lachen. Immerhin haben Holtmann und seine Kollegen die Gewissheit, dass sie von schweißtreibender Konditionsbolzerei wohl verschont bleiben werden: „Wir haben wegen der kurzen Pause ja nicht viel an Fitness verloren. Außerdem mussten wir auch im Urlaub unsere Läufe machen.“

Am Sonntag, 9. Januar, geht es für den Revierclub mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg von Ex-Werder-Trainer Florian Kohfeldt weiter. Die Bochumer wollen an die starke Hinrunde anknüpfen, die für den Aufsteiger nach Startschwierigkeiten mit 20 Punkten einen guten Verlauf nahm. Wobei Holtmann damit hadert, dass die beiden letzten Hinrundenspiele gegen Arminia Bielefeld (0:2) und den 1. FC Union Berlin (0:1) verloren wurden. „Das war echt schade, aber wir liefen personell wegen einiger Ausfälle auf Felge. Es hat qualitativ nicht mehr gereicht, obwohl die Jungs es gut aufgefangen haben“, sagt das ehemalige Talent des JFV Bremerhaven und von Werder Bremen. Holtmann selbst verpasste das letzte Pflichtspiel des Jahres 2021 wegen einer fiebrigen Erkältung.

20 Punkte müssen wieder her

Die Rückkehr ins Oberhaus nach elf langen, harten Jahren in der Zweitklassigkeit soll für den von Herbert Grönemeyer besungenen Traditionsverein keine Episode sein, die einst „Unabsteigbaren“ wollen eine neue Erfolgsgeschichte schreiben. Doch der Weg dahin ist weit, weiß Holtmann: „Wir stehen in der Tabelle momentan vor Clubs wie Gladbach, Wolfsburg und Stuttgart, die da alle nicht unten reingehören. Fürth, Bielefeld, Augsburg – das sind die Teams, die wir hinter uns lassen müssen.“ Wie eng es im Tabellenkeller zugeht, zeigt die Tatsache, dass die Stuttgarter auf Relegationsplatz 16 nur drei Punkte weniger haben als die Bochumer. „Wir werden wohl wieder 20 Punkte holen müssen, um in der Liga zu bleiben“, erklärt „Garry“, wie Freunde und Mitspieler ihn nennen.

Dabei müssen die heimstarken Bochumer im neuen Jahr zunächst einmal auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten – die Corona-Pandemie zwingt den Bundesligisten wieder Geisterspiele auf. Holtmann hofft, dass sich die sportlichen Auswirkungen der Spiele ohne Publikum in Grenzen halten werden: „Wir sind ja auch in einer Saison nur mit Geisterspielen aufgestiegen.“

Klar ist aber auch, dass das enthusiastische Publikum im Ruhrstadion in engen Spielen den Unterschied machen kann. Holtmann hat selbst erlebt, wie ein Stadion explodieren kann. Am 21. August erzielte der Bremerhavener nach einem irren Sololauf die 1:0-Führung gegen seinen Ex-Club Mainz 05. Es war Bochums erstes Tor im Oberhaus seit mehr als elf Jahren – und dann gleich eins, für das sich auch ein Lionel Messi nicht hätte schämen müssen. „So etwas habe ich noch nie erlebt. Es macht mich stolz, ein Teil der Geschichte zu sein, dass ich nach elf Jahren das erste Bundesligator für den VfL erzielt hat“, schwärmt Holtmann von dem Moment, der ihm die Auszeichnung „Tor des Monats“ eingebracht hat.

Heirat im nächsten Jahr

Der Geniestreich gegen Mainz hat den 26-Jährigen, der am 6. Juni 2022 in Nordrhein-Westfalen seine Freundin Lisa vor den Traualtar führen wird, zu einem Aushängeschild des VfL gemacht, er darf jetzt häufiger nach Spielen Interviews geben. Dazu kommt sein Status als Topscorer, der zwei Tore erzielt und vier für die Kollegen aufgelegt hat – den Rang teilt er sich mit Stürmer Sebastian Polter, der sechs Treffer auf seinem Konto hat. Holtmann bleibt aber selbstkritisch und sieht bei sich noch viel Luft nach oben: „Ich bin stinksauer auf mich, weil ich gegen Bielefeld und Frankfurt zweimal alleine vor dem Torhüter gestanden und den Ball nicht reingebracht habe. Ich bin auch oft auf dem Flügel durch gewesen und dann hat der letzte Pass gefehlt. Das sind Dinge, an denen ich immer wieder im Training, auch mit Sonderschichten, arbeiten muss.“ Zunächst freut sich Holtmann aber auf die nächste kurze Auszeit – der strenge VfL-Coach Reis hat seinen Kickern Silvester und Neujahr freigegeben. (lb)

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Aufrufe: 030.12.2021, 11:30 Uhr
/ Nordsee-Zeitung / Dietmar RoseAutor