2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligavorschau
Jubelt Freienhagen am Ende der Saison auch so?
Jubelt Freienhagen am Ende der Saison auch so?

Freienhagen und Eintracht Edertal - wer sonst?

In der Kreisliga A Gruppe 2 sind fast alle Würfel schon gefallen

Ganz im Zeichen des Umbruchs steht die laufende Saison in den beiden Kreisligen A des Fußballkreises Waldeck. Aus zwei macht eins hieß das Motto mit dem die Mannschaften in die Runde gegangen sind. Den beiden Meister kann das egal sein, sie steigen wie gewohnt in die Kreisoberliga auf. Doch dahinter beginnt bei den Vereinen das große Zittern. Um wenigstens in der neu geschaffenen Kreisliga A zu bleiben muss mindestens Rang sieben geschafft werden. Wem das nicht gelingt, der geht ab in die ebenfalls eingleisige Kreisliga B. Der weitere Saisonverlauf in den beiden Kreisligen A hat also einen zusätzlichen Spannungsmoment.

Als einziger Verein im Fußballkreis Waldeck ist die FSG Freienhagen/Netze in der laufenden Saison ohne Niederlage. Lediglich der SG Edertal und der Reserve von Eintracht Waldeck gelang es dem Tabellenführer der Kreisliga A Gruppe 2 durch ihre 1:1 ein Remis abzutrotzen. Die Emde-Elf wurde also ihrer Favoritenrolle gerecht. Doch noch sind die Waldecker nicht durch. So überlegen wie es die Tabelle ausdrückt traten die Freienhagener nicht immer auf. Beispielsweise gewannen Trachte und Co. bei den beiden Schlusslichtern Braunau und Wellen mühsam mit 1:0. Souveränität sieht anders aus.

Und schließlich hat Verfolger Eintracht Edertal nur vier Punkte weniger. Es hätten sogar noch weniger sein können, wenn die Südwaldecker im Hinspiel mehr aus ihrer Überlegenheit der ersten Halbzeit gemacht hätten. Am Ende stand ein 4:0 das den wahren Spielverlauf nicht wiedergab. Noch mehr ärgern Spielertrainer Martin Riehl die vier Punkte die gegen die Reserven von Altenlotheim (2:3) und Goddelsheim (1:1) - zwei Mannschaften die um den Verbleib in der Liga kämpfen - abgegeben wurden. Daheim sind die Edertaler mit ihrer lupenreinen Weste freilich eine Macht. Das Rückspiel gegen Freienhagen wird bei der derzeitigen Konstellation ein Endspiel werden.

Mit einem Abstand von fünf Punkten reiht sich die SG Neukirchen/Sachsenberg auf dem dritten Platz ein. Das übertrifft die Erwartungen von Trainer Mario Vesper, der die Qualifizierung für die neue eingleisige A-Liga in den Mittelpunkt gestellt hat. Sein Team holte die meisten Punkte auf dem herrlich gelegenen Waldsportplatz. Lediglich Tabellenführer Freienhagen entführte von dort drei Zähler, der Rest blieb in Neukirchen. Manko ist die Auswärtsbilanz mit nur drei Siegen aus sieben Spielen. Mit 20 Treffern führt Christoph Maurer die Torjägerliste der Kreisle A Gruppe 2 vor Gregor Mainusch an.

Der ist offiziell Trainer bei der SSG Ense-Nordenbeck und hätte sich mehr als den vierten Platz erwünscht. Ein paar Punkte mehr als die 28 hätten es schon sein können, jedenfalls versprach das halbe Dutzend Neuzugänge dies. Doch bereits bei Halbzeit der Saison ist die SSG aus dem Meisterschaftsrennen ausgeschieden. Das offiziell genannte Ziel Qualifikation für die eingleisige Kreisliga A ist aber nicht in Gefahr. Auch deshalb nicht, weil die SSG mit 59 Treffern den schussstärksten Angriff der Liga stellt.

Die SG Edertal tritt auf der Stelle. Derzeit nehmen die Schützlinge von Michael Kohlepp wie am Ende der vergangenen Saison den fünften Rang ein. 27 Punkte sind zu wenig um den beiden Führenden noch ernsthaft Paroli bieten zu können. Also konzentrieren sich die Rabensteiner auf den siebten Tabellenplatz, den sie bei neun Punkten Vorsprung auch erreichen sollten. Zu viel Boden verloren hat der Tabellenfünfte daheim. Nur drei der sieben Spiele in Affoldern wurden gewonnen.

Hinter den Edertalern fängt die Gruppe von vier Mannschaften an, die sich je nach Gemütslage noch Hoffnungen machen dürfen. Rechtzeitig reagiert hat der Kreisoberligaabsteiger SG Wesetal, entließ nach einige Wochen den gerade verpflichteten Peter Metz als Trainer und legte das Schicksal in die Hände des Gespanns Jens Althoff und Marc Wende. Und wie so oft ist das Nahe besser als das Weite. Das Duo holte die Wesertalter wieder unten raus und ist mit den Jungs auf dem besten Weg die Quali zu schaffen.

Hinter den Wesetaleren liegen vier Reservemannschaften, die ihre Teams als Unterbau in der Kreisliga A spielen sehen wollen. Derzeit als Siebter gerade noch geschafft hätte es Goddelsheim/Münden II mit 18 Punkten. In der Hinrunde half Trainer Sigmar Bullik wegen einiger Verletzungen in der Ersten oft mit Spielern aus, so dass er nie seine Wunschelf auf dem Platz hatte. Sollte es den Lichtenfelser personell besser als in der Hinrunde gehen, sind sie erster Kandidat.

Am Tropf der Ersten hängt auch die Reserve des TSV Altenlotheim. Natürlich benötigt auch Cheftrainer Kai Bremmer einen entsprechenden Unterbau für die Gruppenligamannschaft, half dabei sogar oft in der Reserve aus und fuhr zwei Schichten. Gehofft hatte er auf die Rückkehr von Patrick Henricy, doch der verlängertes seinen Aufenthalt in Spanien. Auch Markus Kisjuhas deutete an, endgültig die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen. Und ob Tim Backhaus mit seiner Gicht jemals wieder Fußballspielen kann steht noch in den Sternen. Da das Personal beim TSV eh schon eng genug ist tut jeder Ausfall doppelt weh.

Zwei Punkte hinter den Altenlotheimer liegt die SG Höringhausen/Meineringhausen II in Lauerstellung und hat mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie der TSV. Anders als beim Gruppenligisten stehen den Waleckern aber mehr Spieler zur Verfügung. Das Trainergespann Schneider/Schäfer braucht nicht bei der Ersten betteln zu gehen. Wenn die SG in den verbleibenden Spielen noch etwas reißen will, muss sie etwas für ihre Heimbilanz tun. Sechs Punkte aus sieben Heimspielen sind einfach zu wenig.

Mit der Reserve aus Waldeck liegt eine die vier Mannschaften auf dem zehnten Platz, die am Ende für die Kreisliga B planen können. Dabei stellt die Eintracht eigentlich eine gesunde Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern. Knackpunkt des Viertletzten ist, dass er an der Pfeifenstraße nicht in die „Pötte“ kommt. Ein Sieg landete die Eintracht vor heimischer Kulisse durch das 1:0 über den TSV Altenlotheim II. Nur wenn der TSV lernt auch daheim so stark wie auswärts aufzutreten ist vielleicht der siebte Platz noch drin – aber nur vielleicht.

Das gilt auch für die punktgleiche SG Fürstenberg/Immighausen. Bei realistischere Einschätzung müssen die Igelstädter aber für eine Liga tiefer planen. Die Ära Mannweiler als Spieler ist vorbei und ähnlich wie dem Spielertrainer geht es auch einigen anderen Akteuren: Die Mannschaft ist überaltert und Vierzigjährige können bei aller früheren Klasse doch nicht mehr mit den Jüngeren mithalten. Es bleibt abzuwarten, wie es mit den Lichtenfelsern weitergeht - sollten sie wirklich absteigen.

Diese Frage muss man sich auch bei den beiden Schlusslichtern stellen. Nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga fand bei der SG Wellen/Wega eine Rundumerneuerung statt. Acht Stammspieler - darunter auch Trainer Dirk Kämpfer - verließen die SG. Kompensiert werden sollte der Aderlass durch ein Dutzend Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen und aus der näheren Umgebung. Auf den ersten Blick eine dankbare Aufgabe für den neuen Trainer Markus Keim. Doch ging der Umbruch zu schnell und zu radikal vonstatten. Die SG wird weiter durchgereicht werden.

Damit rechnet der SV Braunau auch schon lange. Recht bald nach Rundenbeginn wurde den Verantwortlichen klar, dass mit einem Tommy Zanko allein kein Staat zu machen ist und das Ziel „Qualifizierung für die Kreisliga A“ unrealistisch sei. Einer der wenigen noch eigenständigen Vereine im Fußballkreis Waldeck wird den Gang in eine Liga tiefer antreten müssen. Sieben Punkte aus 15 Spielen lassen keine Hoffnung mehr.

Aufrufe: 018.12.2011, 19:03 Uhr
PeecyAutor