Florian Poesdorf zieht es zum SV Poxdorf

Christoph Reck, der 2009 mit seinem Heimatklub in die Kreisliga aufgestiegen war, empfingen sie in Poxdorf im Frühjahr 2014 freudig zurück aus Burk. Nach solider Hinserie, obwohl dem ausgeschiedenen Coach Tobias Dachwald zwei Interimslösungen folgten, geriet das Team unter dem frischgebackenen Spielertrainer mit Stallgeruch jedoch in Abstiegsnöte. Über die Relegation konnte die Klasse noch einmal gehalten werden, ehe im vergangenen Frühsommer 2015 nach elf sieglosen Partien zum Abschluss keine Rettung mehr möglich war. Verletzungsbedingte Ausfälle und ein schleichender Substanzverlust mehrerer Jahre, in denen die Routiniers immer weniger wurden und Studenten abhanden kamen, konnten nicht mehr aufgefangen werden. Aus dem eigenen Nachwuchs der JFG Regnitztal, der pro Saison im Durchschnitt nicht mehr als zwei neue Kräfte für die Senioren hervorbringt, ließen sich die Lücken im Kader kaum besetzten.

Nach sieben weiteren Abgängen hielt sich der harte Kern um Christoph Reck nach holprigem Start in der Kreisklasse 2 zumindest aus dem unteren Tabellendrittel fern. Vier Zähler beträgt aktuell der Vorsprung auf die Gefahrenzone. "Das 3:0 letzten Sonntag war der erste wichtige Schritt. In den direkten Duellen mit Pinzberg und Reuth wollen wir uns endgültig von den Abstiegsplätzen absetzen", sagt der stellvertretende Vorsitzende Michael Hübschmann. In Poxdorf ist der Realismus eingekehrt, dass aktuell nicht mehr als der Klassenverbleib nicht drin ist. "Es sind auch die Möglichkeiten erschöpft, uns aus der Reserve Unterstützung zu holen", erklärt Hübschmann. In der A-Klasse 3 belegt die 2. Mannschaft Rang 7.

Zur neuen Saison wollen sie deshalb ein wenig von der bisherigen Praxis abrücken und sich neuen Schwung von außen besorgen. "Wir brauchen einfach frischen Wind, um aus der eingefahrenen Situation herauszukommen", so Hübschmann. Frühzeitig war klar, dass dieses Projekt auch von einem neuen Übungsleiter gestartet werden soll. Weil bei Christoph Reck Familienleben und Beruf immer schwieriger mit dem hohen Aufwand im Verein verbunden sind, wird der Trainer ab Sommer etwas aus dem Rampenlicht treten, dem SV aber weiter als Spieler zur Verfügung stehen. Nach intensiver Sondierung des Marktes einigten sich die Verantwortlichen um Abteilungsleiter Michael Berndörfer in dieser Woche mit Florian Poesdorf, der den SV Buckenhofen nach zwölf Jahren verlassen und von Helmut Wolff abgelöst wird. Die neue Herausforderung kommt dem 34-jährigen Ex-Landesligaspieler, der 2014 nach seiner ersten Trainerstation bei der U19 des SVB nach dem Landesliga-Abstieg der Ersten befördert wurde und gegen die Auflösungserscheinungen im Klub ankämpfen musste, durchaus gelegen. "Mein Wunsch war, etwas in der näheren Umgebung meines Wohnorts zu finden", erklärt der Erlanger, "die Poxdorfer Verantwortlichen haben mich überzeugt". Hübschmann und Berndörfer waren sich ebenfalls schon nach dem ersten Gespräch einig, "dass wir auf einer Wellenlänge sind".

Die angepeilte Umstrukturierung soll vom Umfang her bei sechs bis zehn Neuzugängen liegen. In den nächsten Wochen sollen nach den Zusagen der Akteure die Transfermodalitäten mit den abgebenden Vereinen abgesprochen werden. Fix ist bereits die Verpflichtung von Fabian Förtsch, der von der Kreisliga-Reserve der DJK Weingarts kommt. "Wir bleiben bei unserer Linie, dass wir nicht mit großem Geld um uns werfen wollen und können. Bei den Spielern legen wir mehr wert darauf, dass sie sich hier entwickeln wollen und dabei untereinander eine enge Kameradschaft pflegen", betont Hübschmann.