2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Erst in der 81. Minute schoss Fatih Candan die Viktoria in Führung, doch für den erhofften zweiten Treffer reichte die Zeit nicht mehr - Bild: Rainer Dahmen
Erst in der 81. Minute schoss Fatih Candan die Viktoria in Führung, doch für den erhofften zweiten Treffer reichte die Zeit nicht mehr - Bild: Rainer Dahmen

FC Viktoria Köln steigt nicht in die 3. Liga auf

Der 1:0-Sieg bei Car-Zeiss Jena konnte die Hinspiel-Niederlage nicht wettmachen

Jena. Marco Antwerpen hatte bereits während der Woche ein wenig verschleiert angekündigt, dass Veränderungen in seiner Mannschaft durchaus vorstellbar seien. Keine wirkliche Überraschung nach der 2:3-Niederlage des FC Viktoria Köln im Hinspiel um den Drittliga-Aufstieg am letzten Sonntag zu Hause gegen Carl Zeiss Jena. Und tatsächlich ließ der Kölner Trainer seinen Ankündigungen Taten folgen, ziemlich drastische sogar.
Einen Tag vor dem zweiten Playoff in Thüringen strich der Fußballlehrer seine etatmäßige Nummer eins, Philipp Kühn, aus dem Kader. Der Torwart trat die Reise nach Ostdeutschland aber pflichtbewusst dennoch mit an. An Stelle seiner rückte Alexander Monath im tobenden Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld zwischen die Pfosten, erledigte seinen Job aber ohne Fehl und Tadel.
Doch alle personellen Änderungen sollten am Ende nichts nützen: Die Höhenberger müssen sich trotz eines 1:0 (0:0)-Erfolgs mit einem weiteren Jahr in der Regionalliga West abfinden, entsprechend enttäuscht war der Viktoria-Coach anschließend: "Wir machen hier ein überragendes Spiel, werden für unseren Aufwand aber leider nicht belohnt. Wenn wir das Tor vielleicht etwas früher machen, hätte es womöglich doch noch geklappt, zumal wir auch noch viel mehr Körner nach hinten raus hatten."
Ohne ihren rotgesperrten Kapitän Mike Wunderlich begann die Viktoria kess, ohne Furcht und vor allem klar in ihren Aktionen. Der Regionalliga-Meister des Nordostens versuchte sich seinerseits in überfallartigen Kontern, wurde in der ersten halben Stunde aber kaum gefährlich.
Anders die Rechtsrheinischen, denen man deutlich anmerkte, dass sie etwas gut zu machen hatten: Felix Backszat etwa hatte nach einer knappen Viertelstunde das 0:1 auf dem Fuß, donnerte den Ball aber aus zehn Metern um Zentimeter über das Carl Zeiss-Tor. Die Möglichkeit von Marcel Gottschling war noch etwas besser: Von der Strafraumgrenze beförderte der Angreifer das Spielgerät lediglich an die obere Querlatte (23.) - die Kölner Führung wäre zu jenem frühen Zeitpunkt verdient gewesen.
Erst nach einer halben Stunde kamen die zuvor etwas zappeligen Thüringer besser in die Partie, gelangten zwingender in die Zweikämpfe und wären durch einen Kopfball von Sören Eismann auch beinahe erfolgreich gewesen (32.).
Nach Wiederanpfiff tat sich vor beiden Toren lange nichts, bis zur 81. Minute: Aus spitzem Winkel traf Fatih Candan zum 0:1, Jena wackelte in der Folge bedenklich, verteidigte aber mit Mann und Maus den Sprung in Liga drei, der den Gastgebern dank der mehr erzielten Treffer in Köln gelungen ist.
Abgesehen vom verpassten Aufstieg wurde in der Nacht vor dem Spiel noch der Mannschaftsbus des FC Viktoria in Weimar verunstaltet: Einige Carl Zeiss-Anhänger erlaubten sich einen üblen Scherz und beschmierten das Gefährt mit Graffitis, Viktorias Michael Lejan wurde nach dem Spiel noch von einem Plastikstuhl am Kopf getroffen und taumelte benommen in die Kabine - die Fahrt nach Thüringen stand aus Kölner Sicht wahrlich unter keinem guten Stern.
Viktoria Köln: Monath - Koronkiewicz (58. Jansen), Lanius, Brzenska (44. Fiore), Lejan - Nottbeck, Backszat (75. Ciganiks) - Golley, Holzweiler, Candan - Gottschling. - Zuschauer: 13800 (ausverkauft). - Tor: 0:1 Candan (81.).
Aufrufe: 01.6.2017, 20:40 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/Oliver LöerAutor