2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
F: Gottschlich
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Die Verlängerung folgt noch

Fußball: Die Kreisspruchkammer wird sich mit dem Entscheidungsspiel um den A-Liga-Aufstieg zwischen FC Exter und TuS Hücker-Aschen beschäftigen müssen

Was für eine Dramatik beim Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A am Donnerstag Abend in Oetinghausen! Wegen des großen Zuschauerandrangs begann die Partie mit gut zehn Minuten Verspätung. Es folgten zwei Tore, vier Platzverweise und der Spielabbruch in der 84. Minute (wir berichteten). Jetzt gibt es eine "Verlängerung", denn die Spruchkammer des Kreises wird einen Sonderbericht des Schiedsrichters Manuel Kelada behandeln müssen.

Auf dem Platz ging es gleich mit viel Tempo los. Der TuS Hücker-Aschen, vor Jahresfrist erst durch einen Sieg über FC Exter II in der Relegation in die B-Liga aufgestiegen, attackierte früh und ließ Exter nicht ins Spiel kommen. Die jungen Wilden gingen engagiert und zielstrebig zur Sache, während Exter es mit Routine und Ruhe im Spielaufbau versuchte. Mit einem Traumtor brachte Hückers Torjäger Marco Fizzardi sein Team in der 11. Minute in Führung. Der erste Aufreger folgte in der 24. Minute, als Exters Michael Wagner die rote Karte von Schiedsrichter Manuel Kelada (Herford) vor die Nase gehalten bekam- er soll Zuschauer beleidigt haben.

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Bis zur Pause erarbeitete sich der TuS Hücker-Aschen ein klares Chancenplus, Exters Torhüter Janusz Witt hielt sein Team im Spiel. In der 61. Minute grätschte der gelb-vorbelastete Yannick Tegeler an der Mittellinie mit gestrecktem Bein in einen Gegenspieler - und sah die gelb-rote Karte. Theodoros Papailias meckerte so lange, bis auch er mit gelb-rot vom Feld musste. Exter dezimierte sich selbst. "Das musste nicht sein, mit Fingerspitzengefühl hätte man anders entscheiden können", monierte FCE-Trainer Michael Tönsmann nach dem Abbruch. "Wir haben es aber auch einfach nicht gut gemacht", kritisierte er sein Team. Trotz dreifacher Unterzahl gestaltete Exter das Spiel ausgeglichen, Hücker vermochte die numerische Überlegenheit nicht wirklich zu nutzen Erst als Juan Shiekh Hasan mit einem sehenswerten Schlenzer zum 2:0 (81.) traf, war die Partie entschieden. Exter ging zum Anstoßkreis, Schiri Kelada pfiff an und unterbrach Spiel sofort. Alexander Graf sah gelb-rot wegen Meckerns und die Exteraner Bank ist aufgebracht.


Der Unparteiische brach die Partie ab, weil er sich bedroht fühlte. "Es gibt einen Sonderbericht, und dann muss die Spruchkammer entscheiden. Neu ansetzen können wir das Spiel wohl nicht", sagte Pokalspielleiter Kai Rieke.

Der Jubel bei den Blau-Gelben aus Hücker kannte keine Grenzen. "Wir hätten es lieber sportlich zu Ende gebracht", sagte TuS-Trainer Jürgen Lettmann, "aber Exter ist selbst schuld. Es ist schade, dass es jetzt so endet". doch dann wird gejubelt. "Die Jungs sind vor zwei Jahren aus der A-Jugend gekommen, es passt einfach alles", freute sich Stefan Meierebert, sportlicher Leiter des TuS Hücker-Aschen, und schüttelte ungläubig den Kopf. "Da fehlen mir die Worte", sagte er zum rasanten Aufstieg der Mannschaft. "Es haben alle für die kommende Saison zugesagt. Alle bleiben. Wir werden auch keine externen Spieler holen. Die Jungs, die das geschafft haben, sollen sich auch in der Kreisliga A beweisen", sagte Trainer Lettmann, der das Team in dieser Saison betreute. "Wir haben ein Durchschnittsalter von 21 Jahren, die Mannschaft soll ganz locker in die Saison gehen", blickt er voraus.


Marco Fizzadi war einfach nur glücklich: "Das war sensationell, wir hatten alles im Griff, haben nichts anbrennen lassen", so der Torjäger, der das Traumtor zum 1:0 erzielte. "Wir haben uns selbst als Favoriten gesehen", sagte er schmunzelnd. "Diese Kulisse war noch besser als letztes Jahr, einfach der Wahnsinn", war Fizzardi einfach begeistert.

Aufrufe: 03.6.2017, 15:08 Uhr
Yvonne GottschlichAutor