2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Regionalligaduelle zwischen dem FC Bitburg und dem TuS Issel dürfte es so schnell wohl nicht mehr geben.
Regionalligaduelle zwischen dem FC Bitburg und dem TuS Issel dürfte es so schnell wohl nicht mehr geben. – Foto: Hans Krämer

FC Bitburg vor Abschied aus der Regionalliga

Frauenfußball-Regionalliga: Der FC Bitburg sieht kaum noch Perspektiven, nächste Spielzeit mit einem Team in der dritthöchsten Liga an den Start zu gehen. Bei der SG Fidei haben sie nach dem Saisonabbruch noch keine Entscheidung zur sportlichen Zukunft getroffen – und beim TuS Issel ist die Trainerfrage offen.

Die Regionalliga Südwest verliert voraussichtlich mit dem FC Bitburg einen von drei regionalen Vertretern. Geplant ist, dass die Bierstädterinnen nach dem coronabedingten Saisonabbruch im Regionalverband Südwest (TV berichtete) künftig zwei Klassen tiefer in der Bezirksliga an den Start gehen. „Den Aderlass in unserem Mädchen- und Frauenbereich können wir über die Jahre gesehen nicht mehr auffangen. Jetzt hören wieder ein paar Spielerinnen auf. Mit elf oder zwölf Mädels macht eine Saison in der Regionalliga keinen Sinn“, sagt Bitburgs Geschäftsführer Andreas Neuerburg auf FuPa-Anfrage.

Problematisch sei dabei auch das kleine Einzugsgebiet in Bitburg. Zudem gibt es in der Nachbarschaft nur wenige Vereine, in denen der Frauenfußball eine wichtige Rolle spielt. Eine mögliche Spielgemeinschaft mit der Sportgemeinschaft Fidei 2015, die ebenfalls mit personellen Problemen zu kämpfen hat, kam nicht zustande. Die Gespräche seien gut verlaufen, heißt es. Unterm Strich habe es aber an den Verbandsstatuten gelegen; in Regionalligen sind Spielgemeinschaften nicht erlaubt.

Während in Zemmer, Schleidweiler und Rodt noch keine endgültige Entscheidung über die nahe Zukunft der SG Fidei im Frauenfußball gefallen ist, sehen die Verantwortlichen in Bitburg bereits klarer und streben den Neuanfang in der Bezirksliga West an.

Nach dem Abstieg im Jahre 2015 gelang den Rot-Weißen nur ein Jahr später der direkte Wiederaufstieg. Seit der Saison 2016/17 war der FC Bitburg wieder ein fester Bestandteil der Regionalliga. Aus den beiden Frauenmannschaften wird eine gebildet; die Zweite spielte zuletzt in der Bezirksliga.

„Wir wollen in den nächsten Jahren ganz in Ruhe wieder etwas aufbauen“, erklärt Geschäftsführer Neuerburg, der weiß, dass der Rückzug im Vereinsumfeld kritisch gesehen wird: „Unsere Erfolge im Frauenfußball waren nicht mein Verdienst. Genauso wenig ist es aber meine Schuld, dass wir jährlich diesen Aderlass an Spielerinnen haben.“

Beendet ist auch das Engagement von Christian Meinecke, der damit im September und Oktober nur für vier Spiele als Trainer an der Seitenlinie stand. Mit einem neuen Trainer für die Mission Neuaufbau sei man sich dabei weitestgehend einig. „Noch ist aber nichts spruchreif“, sagt Neuerburg. Doch auch ohne Coach halten sich die Bitburgerinnen aktuell fit. Mit Spielerin und Physiotherapeutin Natascha Dücker absolviert die Mannschaft regelmäßig Online-Einheiten, bevor die behördlichen Verfügungen irgendwann wieder ein Training auf dem Platz zulassen.

Während Bitburg einen Sieg aus vier Spielen holte, und Fidei in sechs Partien ein Dreier gelang, war die Bilanz beim TuS Issel bis zum Abbruch mit je drei Siegen und Niederlagen ausgeglichen. „Wir sind recht froh darüber, dass die Saison vorzeitig beendet wurde“, berichtet TuS-Trainer Stephan Hartstein. „Es hätte keinen Sinn ergeben. Wir haben zuvor fünf Monate lang gegen keinen Ball mehr getreten.“ Dabei hätte den Mannschaften bei Wiederaufnahme mindestens vier Wochen Vorlauf gewährleistet werden müssen, um Verletzungen vorzubeugen und Chancengleichheit zu garantieren.

Seit der Unterbrechung habe seine Mannschaft zwei Mal wöchentlich online trainiert. Zudem sollten die Spielerinnen eigenständig laufen gehen und dem Coach die Daten anschließend übermitteln. „Ich war damit sehr zufrieden. Das Problem ist nur, dass die Motivation auch aufgrund fehlender Perspektive immer geringer wird“, erklärt der Trainer.

In Issel sind sie immerhin erleichtert darüber, das Personal für die kommende Saison weitestgehend zusammenhalten zu können. „Verlassen wird uns niemand. Die eine oder andere wird ein bisschen kürzertreten. Aber der Kader bleibt zusammen und wird noch aus der Jugend verstärkt“, so Hartstein, der selbst in sein siebtes Jahr beim TuS Issel gehen würde.

Noch ist aber nicht entschieden, ob der Trainer auch wirklich weiter macht. Schon vor der nun abgebrochenen Saison habe er überlegt, aufzuhören. „Es fehlt noch ein abschließendes Gespräch. In zwei Wochen werden wir wohl so weit sein. Ich bin in regem Austausch mit unserem Abteilungsleiter Jupp Regneri. Es wären aber einzig und allein private Gründe, warum ich aufhören würde.“

Aufrufe: 015.4.2021, 01:04 Uhr
Sonja EichAutor