2024-05-14T11:23:26.213Z

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Für Fabijan Buntic ist sein Vater Renato ein Vorbild – auf Augenhöhe mit Manuel Neuer und Gianluigi Buffon. Foto: Frank Pfauth
Für Fabijan Buntic ist sein Vater Renato ein Vorbild – auf Augenhöhe mit Manuel Neuer und Gianluigi Buffon. Foto: Frank Pfauth
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Fabijan Buntic: In den Fußstapfen des Vaters

Früher SV Vaihingen - heute FC Ingolstadt

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Der Stuttgarter Torhüter Fabijan Buntic absolviert beim FC Ingolstadt die ersten Schritte im Profigeschäft.

Keine Frage: für Fabijan Buntic waren die zurückliegenden vier Wochen die wohl aufregendste Zeit in seinem bisherigen Fußballerleben. Der frühere Juniorenkicker des SV Vaihingen, der Stuttgarter Kickers und des VfB Stuttgart war im Sommer 2016 zum Zweitligisten FC Ingolstadt gewechselt und hatte seitdem als dritter Torhüter im Profikader der Audi-Städter und insgesamt 67 Regionalliga-Einsätzen in der U 23 auf seine Chance gewartet – bis zum 1. Dezember: An jenem Tag feierte der 21-Jährige seine Feuertaufe vor 13 500 Zuschauern gegen den Hamburger Sportverein und stand nach der 1:2-Heimschlappe auch in den folgenden letzten drei Punktspielen vor der Winterpause (zwei Remis, eine Niederlage) im Kasten des Tabellenletzten, der in dieser Spielzeit schon zwei Cheftrainer verschliss.

Was sich Fabijan Buntic für das neue Jahr vorgenommen hat? „Ich werde weiter Vollgas geben, um mich langfristig als Nummer eins zu empfehlen“, sagt er. Doch zunächst durfte der ehemalige Junioren-Nationaltorhüter Kroatiens seinen wenngleich nur kurzen Weihnachtsurlaub mit seiner Familie in heimischen Gefilden in Stuttgart genießen, ehe am morgigen Donnerstag in Ingoldstadt der Startschuss zur Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte erfolgt.

Bisdahin hatte der Trainer Jens Keller seinen Kickern freigegeben – um nach einer enttäuschenden Hinrunde mit nur einem Sieg und sieben Unentschieden aus bislang 18 Punktspielen die Köpfe freizubekommen. Am 29. Januar geht für Keller und den Ex-Bundesligisten mit dem Gastspiel bei der Spvgg Greuther Fürth der Kampf um den Klassenverbleib dann weiter. Der ehemalige VfB-Profi, wie Fabijan Buntic ein gebürtiger Stuttgarter, ist wie erwähnt bei den „Schanzern“ nach Stefan Leitl und Alexander Nouri schon der dritte Chefcoach in dieser Runde. Zu seiner Premiere im Profifußball hat dem talentierten Schlussmann jedoch ein anderer verholfen: der Interimstrainer Roberto Pätzold. Er hatte ihn im Heimspiel gegen den HSV überraschend für die Startelf nominiert und ihm den Vorzug vor den beiden Routiniers Marco Knaller und Philipp Heerwagen gegeben. „Dass er mir diese Chance ermöglicht hat, dafür bin ich ihm natürlich sehr dankbar“, sagt der 1,95-Meter-Hüne, der im Anschluss daran von Keller prompt zur neuen Nummer eins befördert wurde – vorerst bis zur Winterpause. Doch nach der aktuellen Verpflichtung von Winterneuzugang Philipp Tschauner (Hannover 96) werden die Karten nun wohl neu gemischt.

Dass diese Nominierung eigentlich überfällig war, daraus macht sein Vater Renato Buntic keinen Hehl, den sein eigener Filius wiederum als eines seiner „großen Vorbilder“ bezeichnet – und zwar in einem Atemzug mit den Welttorhütern Manuel Neuer und Gianluigi Buffon. „Fabijan bringt alles mit, was einen richtig guten Torwart auszeichnet. Und wenn er weiter hart an sich arbeitet, stehen ihm alle Türen offen “, ist Buntic Senior überzeugt, der die Qualitäten seines Sohnemanns schließlich kennen muss. Der gebürtige Kroate leitet seit 2006 die von ihm gegründete Stuttgarter Torhüterschule und bildet talentierte Nachwuchskeeper aus, seit geraumer Zeit auch jene der U-12- bis U-14-Junioren der Stuttgarter Kickers.

Dabei stand der heute 47-Jährige einstmals selbst vor einer großen Profikarriere als Torhüter. Nach den Stationen bei den kroatischen Erstligisten HNK Osijek und HNK Hajduk-Split wechselte er als 22-Jähriger zum damaligen Oberligisten VfL Kirchheim in die seinerzeit dritthöchste Liga Deutschlands – ehe ihn im Februar 1993 ein Schicksalsschlag stoppen sollte: Kurz vor seinem Punktspieldebüt für die Teckstädter zog er sich bei einem schweren Autounfall eine komplizierte Unterarmfraktur zu, die ihn den Traum von der Fortsetzung seiner Laufbahn kostete. Seiner großen Leidenschaft blieb Renato Buntic trotzdem verbunden – als Aktiver die längste Zeit im Trikot des KV Plieningen, für den er noch als 40-Jähriger den Kasten sauber-hielt. „Quasi mit nur einem Arm“, wie der Ex-Profi mit einem Lächeln anmerkt.

Angesichts dieser Geschichte wird es wohl niemanden verwundern, dass er seinen Sohnemann in allen Lebenslagen unterstützt und ihm auch die bestmögliche Unterstützung auf dessen sportlichen Weg bietet. Indes: verantwortlich, dass Fabijan ebenfalls den Job zwischen den Pfosten übernommen hat, war nicht Vater Renato. Vielmehr hatte der einstige Vaihinger Jugendtrainer Drazen „Dratsche“ Bartolac als erster das große Talent erkannt – und ihn als Elfjährigen vom Mittelstürmer zum Torwart umgeschult.*

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Aufrufe: 02.1.2019, 13:45 Uhr
Blick vom Fernsehturm / Frank PfauthAutor