2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligavorschau
Gutes oder schlechtes Pflaster: Vor Jahresfrist packte Georgensgmünd in Röttenbach den Klassenverbleib, im Herbst gab es dort eine 0:4-Abfuhr. F: Giurdanella
Gutes oder schlechtes Pflaster: Vor Jahresfrist packte Georgensgmünd in Röttenbach den Klassenverbleib, im Herbst gab es dort eine 0:4-Abfuhr. F: Giurdanella

Fabian Fath schiesst Gmünder in die beste Ausgangsposition

Vorschau 29. Spieltag: Kampf um den Relegationsplatz: TSV liegt nach dem 1:0 in Schwabach vorne, hat aber ein schwieriges Restprogramm

Nachdem der SV Penzendorf am 28. Spieltag das Meisterschaftsrennen endgültig für sich entschieden hat, konzentriert sich in der Kreisklasse Nord nun alles auf das Tabellenende. Während der TSV Rothaurach schon länger als Absteiger feststeht, biegen im Rennen um den Relegationsplatz mit dem TSV Georgensgmünd, dem TSV Wernfels und dem SV Großweingarten zwei Spieltage vor dem Saisonende gleich drei Mannschaften Kopf an Kopf liegend auf die Zielgerade ein.

Das Nachholspiel am Donnerstag war für den TSV Georgensgmünd die einmalige Chance, den begehrten zwölften Platz zu erobern. Die nutzte er: Dank eines Treffers von Fabian Fath holten die Kicker aus der Rezatgemeinde drei Punkte beim TV 48 Schwabach, kletterten von Rang 14 auf die zwölf und brachten sich so vor dem Saisonfinale in eine optimale Ausgangslage. Den direkten Klassenverbleib kann nämlich keiner der drei Vereine mehr schaffen. Stattdessen konzentriert sich sowohl Georgensgmünd (25 Punkte) als auch Wernfels (24 Punkte) und Großweingarten (23 Punkte) auf eine Ziel: Die Relegation.

Den Sprung auf den heiß umworbenen zwölften Platz haben die Gmünder zwar geschafft, ihn zu halten wird aber nicht leicht. Denn das Restprogramm hat es in sich. Ehe sie am letzten Spieltag auf den designierten Meister SV Eintracht Penzendorf treffen, steht an diesem Sonntag das Derby gegen den Tabellendritten Röttenbach an. Gmünds Mitbewerber haben es da etwas leichter. Der SV Großweingarten bekommt es an diesem Sonntag auf fremdem Platz zunächst mit dem Tabellenzweiten Barthelmesaurach zu tun, bevor die Weidmann-Elf am letzten Spieltag gegen Veitsaurach (4.) ran muss. Wernfels wiederum reist an diesem Wochenende nach Kammerstein (8. Rang) und zum Saisonabschluss empfangen die Burgdörfler schließlich den SV Barthelmesaurach.

Andererseits läuft es in der Rezatgemeinde in letzter Zeit ganz offensichtlich. Sieg gegen Rothaurach, Sieg gegen die „48er“; Den unerwarteten Rücktritt seines Trainergespanns vor zwei Wochen scheint der TSV Georgensgmünd gut weggesteckt zu haben. Vielleicht hat der Abschied von Mathias Berner und Thomas Wellert die Mannschaft aber auch zusätzlich motiviert. Das wäre zumindest in Berners Sinne, der nach der Niederlage gegen die Büchenbacher Reserve – für die meisten völlig überraschend – seinen Hut genommen hatte. Er sei nämlich auch in der Hoffnung gegangen, „dass das einen positiven Effekt auf die Mannschaft hat.“

Den TSV-Funktionären wie auch der Mannschaft war zwar schon seit Längerem bekannt gewesen, dass Berner und Wellert den Verein nach dieser Spielzeit verlassen werden. Dass Berner, der die Mannschaft Anfang der Saison als Übungsleiter übernommen hatte, aber bereits einige Wochen früher und damit in einer entscheidenden Phase der Saison diesen Schritt vollzog, hatte mehrere Gründe. Im wichtigen Spiel gegen Büchenbach, das mit 0:2 verloren wurde, „hatte ich das Gefühl“, erklärt Berner, „dass die Mannschaft nicht alles dafür tut, das Spiel positiv zu gestalten.“ Da er darüber hinaus seit einiger Zeit den Eindruck hatte, „nicht mehr wirklich jeden im Team zu erreichen“ und hinter sich zu haben, habe er schließlich die Reißleine gezogen.

Betreuer-Trio coacht

Für Abteilungsleiter Andreas Hier, den der Rücktritt im Urlaub überraschte, sind „die Gründe zwar nachvollziehbar. Aber dass das Ganze so abrupt kam, ist schade.“ Für ihn geht nun die Trainersuche wieder los. Die ersten Gespräche mit potenziellen Kandidaten hätten bereits stattgefunden. Bis ein neuer Trainer gefunden ist, betreut nun Christian Börschlein zusammen mit Thomas Aschenbrenner, Stefan Haberkern und Torwarttrainer Steffen Bock die erste Mannschaft. Der Coach der Gmünder Reserve war bereits beim 3:0-Erfolg gegen Rothaurach in die Bresche gesprungen. Die Einschätzung Berners, das Team sei nicht absolut motiviert, teilt Börschlein übrigens nicht. Im Gegenteil: „Die Jungs kämpfen um jeden Punkt, jeder will und macht“, ist sein Eindruck. Und auch er meint: „Das kann auch ein Jetzt-erst-recht-Effekt sein.“

Große Veränderungen oder Umstellungen werde es unter seiner Regie hingegen nicht geben, stellt er klar. Einerseits habe Berner gute Arbeit geleistet und andererseits würde es zu diesem Zeitpunkt auch nicht wirklich viel Sinn machen. Die Marschrichtung für die beiden verbleibenden Begegnungen steht auf alle Fälle fest: „Wir spielen auf Sieg, das ist ganz klar.“ Und ein Dreier ist am Sonntag beim Derby gegen die Röttenbacher Pflicht. Denn dass Penzendorf im letzten Heimspiel der Saison die Punkte herschenkt und damit die anschließende Meisterfeier trübt, darauf sollten sich die Gmünder eher nicht verlassen. Dass Georgensgmünd die Relegation schafft, davon sind nicht zuletzt nach dem Erfolg in Schwabach sowohl Abteilungsleiter Andreas Hier als auch Interimscoach Christian Börschlein überzeugt. Und mit Röttenbach, erinnert Hier, haben die Gmünder im Abstiegskampf gute Erfahrungen gemacht. In der vergangenen Saison sicherte sich der TSV Georgensgmünd im letzten Spiel den Klassenerhalt: Mit einem 2:0-Sieg in Röttenbach. Wenn das kein gutes Omen ist…

Aufrufe: 04.6.2016, 06:06 Uhr
Andreas Regler (RHV)Autor