2024-05-02T16:12:49.858Z

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Feiern ausgelassen die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga: Die Spieler des TSV Eschach. gkr
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Eschach hatte in der Bezirksliga keiner auf dem Zettel

Der TSV ist in die Fußball-Landesliga aufgestiegen - Größter Erfolg in der Vereinsgeschichte

Ravensburg / sz - Wohl selten war eine Saison der Fußball-Bezirksliga so spannend wie die abgelaufene. Die Meisterfrage wurde erst am letzten Spieltag geklärt - mit dem Überraschungsmeister TSV Eschach, der in die Landesliga aufgestiegen ist. Abgestiegen sind: FC Dostluk Friedrichshafen, SV Baindt, SG Argental. Drei Vereine tauschten wegen Erfolglosigkeit ihren Trainer aus, zwei davon mussten trotzdem absteigen.

Es ist schon eine bemerkenswerte Geschichte die der TSV Eschach in der vergangenen Saison schrieb. Im Jahr davor noch den Last-Minute-Klassenerhalt über die Abstiegsrelegation gesichert, und jetzt pünktlich zum 60-jährigen Vereinsbestehen holte sich die Mannschaft von Trainer Jens Rädel den Meisterwimpel ab, verbunden mit dem Aufstieg in die Landesliga Staffel 4. Im Schatten der Meisterschaftsfavoriten TSV Heimenkirch und SV Haisterkirch ließ es sich ruhig arbeiten. Haisterkirch und Heimenkirch standen an 22 von 30 Spieltagen auf Tabellenplatz eins - aber was heißt das schon. Neun Punkte Vorsprung hatte der SV Haisterkirch am 14. Spieltag, es deutete alles auf einen Durchmarsch hin, aber abgerechnet wird bekanntlich am Schluss.

Die schlechte Jahreszeit behagte den Fußballern des SV Haisterkirch überhaupt nicht, am 19. Spieltag war der Vorsprung verspielt. Als beste Mannschaft der Rückrunde nahm der TSV Eschach zielsicher die Tabellenführung ins Visier. Am 25. Spieltag noch auf Platz drei, eroberte der TSV am 26. Spieltag Platz zwei und am 27. Spieltag Tabellenplatz eins und gab diesen bis zum Schluss nicht wieder her. Dabei konnte sich der TSV am vorletzten Spieltag noch eine 1:2-Heimniederlage gegen den SV Beuren leisten. Dem TSV Heimenkirch blieb am Ende mit Tabellenplatz zwei, wenigstens noch der Aufstiegsrelegationsplatz, der SV Haisterkirch dagegen stand mit leeren Händen da.

Der SV Beuren darf sich bester Aufsteiger nennen. Die Mannschaft von Trainer Marco Mayer belegte mit 58 Punkten in der ersten Saison der Bezirksliga auf Anhieb den vierten Tabellenplatz. Mit Ewald Schmid wird ein alter Bekannter in der neuen Saison das Trainerteam beim SV Beuren ergänzen. Auch Aufsteiger FV Waldburg kann mit seiner ersten Bezirksligasaison zufrieden sein. Waldburg hatte während der laufenden Saison nie etwas mit dem Abstieg zu tun. Der SV Mochenwangen, zu Beginn einer jeden Saison immer als Mitfavorit gehandelt, spielte eher eine bescheidene Rolle. Stefan Krause legte als Trainer beim SV Kressbronn großen Wert auf eine stabile Defensive - die Null musste stehen. Zwölf mal, so oft wie kein anderes Team, verließ der SV Kressbronn den Platz ohne Gegentor, da ist es kein Wunder das der SV Kressbronn mit nur 30 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellte. Ein Marko Föger war allerdings in der Offensive oft auf sich allein gestellt. Tabellenplatz sechs wäre noch ausbaufähig.

Wer zwei Drittel, genauer gesagt, zehn von fünfzehn Heimspielen verliert, darf sich nicht wundern, wenn er am Ende der Saison absteigt. So ist es dem SV Baindt in seiner zweiten Bezirksligasaison ergangen. Im Aufstiegsjahr verließ der SV nur fünfmal die Klosterwiese als Verlierer. Nach dem 22. Spieltag und der Pokalniederlage beim Kreisligisten FV Bad Waldsee warf Trainer Dietmar Hatzing die Brocken hin. Harald Wetzel übernahm den SV - Happyend Fehlanzeige.

Auch Alex Mayer konnte den Abstieg des SV Amtzell nicht mehr verhindern. Uwe Hansen, Urgestein des SV Amtzell, musste nach dem 22. Spieltag wegen Erfolglosigkeit seinen Hut nehmen. Die Schuld allerdings am Trainer festzumachen wäre zu einfach, die Versäumnisse sind anderswo zu suchen. In den vergangenen Jahren war der SV Amtzell eine echte Talentschmiede, verlor viele begabte Spieler an höherklassige Teams, der SV blutete regelrecht aus. Holger Birk war das letzte Talent, der den Verein in Richtung FC Wangen verließ.

Eine ähnliche Problematik gibt es bei der SG Aulendorf. Nach dem Abgang von Torjäger Andreas Krenzler zum Oberligisten SC Pfullendorf, quälte sich die SG durch die Saison. 2013 aufgestiegen, war die SG von der Euphorie getragen, immer unter den besten fünf zu finden. Maßgeblich dazu beigetragen hatte Andreas Krenzler. Im Aufstiegsjahr steuerte Krenzler 24 Tore bei, in der vergangenen Saison waren es 22. Ohne Krenzler musste die SG bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern.

Lange spielte die FG 2010 WRZ gegen den Abstieg. In den letzten Spielen zog die Mannschaft von Trainer Steve Reger dann aber doch noch den Kopf aus der Schlinge. Der FC Dostluk Friedrichshafen fasste nie richtig Fuß in der Bezirksliga. Der Überraschungsmeister der Saison 2014/2015 aus der Kreisliga A2 muss nach nur einem Jahr wieder absteigen. Fuß gefasst dagegen hat der SC Unterzeil-Reichenhofen. Unter Trainer Wolfgang Weber entwickelte sich der SC in seiner zweiten Bezirksligasaison weiter.

Nachsitzen muss die SG Argental, die sich am letzten Spieltag noch auf den Abstiegs-Relegationsplatz rettete und weiter um den Klassenerhalt bangen muss. Gegner im Relegationsspiel ist am Samstag, 18. Juni, 17 Uhr entweder der SV Wolfegg oder der VfL Brochenzell.

Aufrufe: 014.6.2016, 19:23 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Klaus EichlerAutor