»Es werden Köpfe rollen«: Neumarkter Zerreißprobe nach Spielerrevolte

Das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Profi, der seit Saisonbeginn bei den Oberpfälzern auf der Bank sitzt, und dem torgefährlichen Mittelfeldspieler soll bereits seit Längerem zerrüttet sein, Schmid will in Marx einen Quertreiber sehen. Immer wieder kam es zwischen beiden, so ist aus dem Umfeld des Vereins zu hören, zu Konflikten. Nun, nach der Vertragsverlängerung des Trainer und der praktisch damit einhergehenden Suspendierung des ehemaligen Spielführers, wurde aus dem unterschwelligen Lodern ein offenes Feuer, das nun offensichtlich zu einem Flächenbrand wird.

FuPa-Informationen zufolge wurde der Vater von Jonas Marx in der Vergangenheit bereits mehrmals bei Hauptsponsor Johann Pröpster vorstellig, um Stimmung gegen Jürgen Schmid zu machen und somit dessen Entlassung auf den Weg zu bringen. Bisher vergebens, was vordergründig daran liegt, dass der frühere Jahn-Spieler aus dem Bayernliga-Rückkehrer in Windeseile eine Topmannschaft geformt hat, die die wohl größte Überraschung der bisherigen Spielzeit in der Bayernliga Nord ist. Das Engagement des Mäzens, der in Neumarkt ohne offizielles Amt die letzte bzw. höchste Instanz ist, soll, so ist zu vernehmen, an der Weiterbeschäftigung von Schmid gekoppelt sein.

»Würden die Saison auch umsonst zu Ende spielen«

Diese Kausalkette verheißt in der aktuellen Gemengelage nichts Gutes. Dass eine Entlassung des 40-jährigen Coaches gleichbedeutend sein könnte mit dem Ende der monetären Unterstützung Pröpsters, ist der Mannschaft bewusst, wie Kapitän Alex Braun versichert. "Wir spielen nicht wegen des Geldes hier. Sollte der Sponsor aussteigen, ist das so. Wir würden die Saison auch ohne Entschädigung zu Ende spielen." Dem Team gehe es nicht darum, ein Exempel zu statuieren. Vielmehr wolle man einem geschätzten Mitspieler zur Seite stehen, der sich "leistungstechnisch nichts vorwerfen kann und immer die Mannschaft in den Vordergrund gestellt hat."

Alles in allem ist für Alex Braun, der ausnahmslos für das ganze Team spricht, klar: "Die Mannschaft steht nicht hinter der Suspendierung, die so nicht tragbar ist. Die Gründe, die genannt wurden, sind nicht richtig und hinnehmbar." Am Dienstagabend, vor der angesetzten Übungseinheit, wurde den Spielern die Marx-Entscheidung mitgeteilt. Ohne, was der 29-Jährige vehement kritisiert, Gründe anzugeben ("Die haben wir aus der Zeitung erfahren"). Am Donnerstag hat sich dann die Mannschaft - ohne Trainer, aber mit dessen Kenntnis - getroffen und geschlossen entschieden, den Trainings- und Spielbetrieb ruhen zu lassen "bis eine Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen ist".

Schmid oder Marx? Es läuft sich wohl auf diese Frage hinaus, wobei der Trainer - wie eigentlich üblich - wohl das schwächste Glied in der Kette sein wird. Alexander Braun versichert: "Wir wollen, dass es schnellstmöglichst weitergeht. Vorher muss diese Thematik aber mit der Abteilungsleitung aufgearbeitet werden."

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Anm. d. Red.: Jürgen Schmid wollte sich zu dieser Angelegenheit nicht äußern. Er verwies lediglich auf Abteilungsleiter Max Gnus, der aber - genauso wie Jonas Marx - für FuPa bis dato nicht erreichbar war