Es bleibt in der Familie

„Philipp Blum tritt zurück. Private Gründe und Zeit für die Familie spielen da eine große Rolle. Wir bedanken uns bei Philipp für fünf erfolgreiche Jahre, in denen er als Trainer immer alles gegeben und die Mannschaft von der Kreisklasse in die Kreisoberliga geführt hat“, sagt Vereinspräsident Stefan Hommel. Zuletzt lief es sportlich nicht optimal für seine SG. Mit drei Zählern stehen die Obermaßfelder am Ende des Klassements in der Kreisoberliga.

Eigentlich sollte Blum noch bis zum Ende des Jahres die sportlichen Geschicke leiten und erst zum Jahreswechsel an seinen Nachfolger übergeben. Da nun aber der Spielbetrieb aufgrund der Pandemieentwicklung bis zum Jahresende ausgesetzt wurde, kam das Ende abrupter als gedacht. Für einen nahtlosen Übergang auf der Trainerposition ist das allerdings kein Hindernis. Philipp Blum selbst war es, der seinen Nachfolger als Erster ansprach, ob er sich vorstellen könnte ihn auf dem Trainerposten zu beerben. Einige Gespräche später war es abgemacht – Andreas Schmidt wird übernehmen.

Schmidt stammt aus Haina und ist der Schwager von Philipp Blum. Gemeinsam mit seiner Familie hat er in Einhausen ein Eigenheim gebaut – Ein Steinwurf von Obermaßfeld also. „Klar, der Kontakt kam über Philipp zustande. Er ist mein Schwager. Die erste Anfrage kam für mich ziemlich überraschend. Eigentlich wollten wir mit der Familie nur einen Kaffee trinken und dann hat er mich direkt angesprochen“, erklärt Andreas Schmidt die kuriose Konstellation. Spontan zusagen konnte der C-Lizenz-Inhaber an diesem Tag noch nicht, schließlich war er da ja noch im Trainerteam bei der zweiten Mannschaft in Aubstadt. Das blieb er auch bis zuletzt und hat sich mit dem Verein geeinigt eine neue Aufgabe zu übernehmen.

In Aubstadt war Schmidt erst als Spieler und später als Trainer aktiv. Das Fußball-ABC als Knirps lernte er bei seinem Heimatverein in Haina. 2003-2010 war er als Spieler in Aubstadt und kehrte anschließend nach Haina zurück. „2017 habe ich das Angebot von Aubstadt bekommen, dort die A-Junioren zu übernehmen. Das habe ich dann angenommen und wollte mich als Trainer etablieren. Der Nachwuchs ist eine gute Möglichkeit um reinzuschnuppern. Das hat gut funktioniert mit der A-Jugend“, so der 41-Jährige, der nach drei Jahren bei der A-Jugend im Männerbereich angekommen war. Ob er auch mal für seinen Heimat- und Jugendverein Hainaer SV an der Seitenlinie steht, will er nicht ausschließen. Das ist aber aktuell gar kein Thema: „Man sollte niemals nie sagen. Für mich zählt aber aktuell nur die Aufgabe in Obermaßfeld. Zu einem Engagement in Haina habe ich mir bisher auch noch gar keine Gedanken gemacht. Die haben ja auch einen Trainer und dem wünsche ich viel Erfolg“, sagt Schmidt.

Nun führt ihn sein Weg zur SG Obermaßfeld. Einige der Spieler und Verantwortlichen aus dem Umfeld des Vereins kennt er bereits. „Den ein oder anderen Spieler kenne ich schon, vor allem die, die auch mit Philipp privat zu tun haben“, so Schmidt. Einfach wird die Aufgabe allerdings trotzdem nicht. Sportlich lief die Hinrunde für die Mannschaft nicht prickelnd. Mit drei Zählern nimmt man die rote Laterne mit unter den Weihnachtsbaum. Dementsprechend ist die Zielsetzung klar: Punkte holen und den Anschluss herstellen. Die Qualität dafür ist da, davon ist der Trainer überzeugt. Auch die Mentalität stimmt, trotz der Misserfolge. „Die Ziele liegen auf der Hand. Wir wollen den Anschluss nicht verlieren und den Klassenerhalt schaffen. Das hat oberste Priorität. Ich habe mir das Spiel gegen Breitungen angesehen. Da hat die Mannschaft trotz Niederlage bis zum Schluss Moral bewiesen“, lobt Schmidt die Einstellung, sagt aber auch: „Wir werden an einigen Stellschrauben drehen müssen und die müssen die Fehler minimieren. Das war auch sichtbar im Spiel gegen Breitungen. Da wollen wir mannschaftstaktisch einiges bewegen“, meint der neue Obermaßfeld-Trainer.

Mit der Vorbereitung auf die Hinrunde nimmt er seine Tätigkeit auf. Beim letzten Training des Jahres hat er sich seinen Jungs schon mal vorgestellt. Sein Vorgänger und Schwager Philipp Blum wird alle Daumen drücken.