Die Ausgangslage vor dem letzten Frohnlacher Gastspiel in Hof war eigentlich klar. Die Hofer Bayern wollten mit einem Heimsieg den Anschluss an die Aufstiegsplätze halten, während den Frohnlachern als Tabellenvorletzter, und somit als krasser Außenseiter, eigentlich keine Siegchance eingeräumt wurde. Der Fußball hält zum Glück aber doch immer wieder Überraschungen parat und so eine faustdicke war dann auch auf der Grünen Au in Hof zu bestaunen. Bis zum 1:0 durch Hofs Toptorjäger Martin Holek (30.) schien alles noch seinen gewohnten Lauf zu nehmen, doch dann kam der VfL und Yannick Teuchert (57.) sowie Kevin Hartmann (78.) sorgten dann tatsächlich für den Außenseitersieg. "Ich würde meine Mannschaft ja immer vor jedem Spiel anlügen, wenn ich nicht jedes Mal an den Sieg glauben würde", antwortete VfL-Trainer Stefan Braungardt auf die Frage, ob er sich diesen Sieg überhaupt erträumt hätte, um dann auch noch anzufügen: "Klar musste alles zusammen passen. Hof hatte vielleicht nicht seinen besten Tag und wir waren richtig gut drauf."
Diese Überraschung sorgte in der Liga sicherlich für Aufregung und kam wahrlich zu einem sehr passenden Zeitpunkt. Durch den Auswärtsdreier hat der VfL bei noch sechs ausbleibenden Spielen nämlich nur noch vier Punkte Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz und dass nachdem man dem VfL im Abstiegskampf vor gar nicht allzu langer Zeit schon abgeschrieben hatte. "Das Wichtigste ist, dass jeder Spieler nun sieht, dass wir es aus eigener Kraft noch schaffen können. Außerdem haben wir von allen beteiligten Teams wohl den niedrigsten Druck, es unbedingt schaffen zu müssen", zählt Stefan Braungardt die Gründe für den sportlichen Aufschwung seiner Elf auf und fügt an: "Wenn wir jetzt noch den Dreier gegen Don Bosco in Frohnlach behalten, schaut es noch besser aus."
Damit spricht der Frohnlacher Übungsleiter auch gleich das emotionsgeladene Oberfrankenderby am morgigen Mittwoch um 18:15 Uhr gegen die DJK Don Bosco Bamberg an, das an Brisanz durch den engen Abstiegskampf in der Bayernliga Nord noch einmal zugenommen hat. Beide Vereine trennen gerade einmal knapp 60 Kilometer und beide Mannschaften kennen sich bestens. "Ich erwarte ein sehr enges Derby", ist sich Stefan Braungardt deshalb auch sicher und überschüttet den kommenden Gast förmlich mit Lob: "Die Bamberger sind nicht mehr die selbe Mannschaft wie zu Saisonbeginn, haben sich bereits in der Liga etabliert und gehören bei Standardsituationen zu den besten Teams in der Liga." Trotzdem hofft der Frohnlacher Coach natürlich: "Don Bosco ist zwar im Aufschwung, aber das sind wir auch und wir wollen den Schwung aus Hof mitnehmen."