2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligabericht
– Foto: Timo Babic

Erste Zwischenbilanz gibt viele Hinweise

KREISLIGEN GIESSEN: +++ Angesichts des "Corona"-Modus ergeben sich in den Klassen von der Kreisoberliga abwärts schon klare Tendenzen, wo die Reise hingeht +++

GIESSEN - GIESSEN (mcs). Nach einem Saisonviertel würden sich anhand der Tabelle in "regulären Spielzeiten" allenfalls erste Tendenzen ablesen lassen. Doch angesichts der Tatsache, dass sich die Vereine des Fußballkreises Gießen darauf geeinigt hatten, einen neuen Modus für die Spielzeit zu wählen, ist nun praktisch schon die Hälfte der "Qualifikationsrunde" absolviert.

Nach Abschluss der Hinrunde werden die heimischen Ligen geteilt und nach der Winterpause mit Meister- bzw. Abstiegsrunde fortgesetzt. Daher lohnt sich jetzt schon ein Blick, wer im kommenden Jahr um den Aufstieg kämpfen und für wen es mit dem Ligaverbleib schwierig werden könnte. In der Kreisoberliga und darunter gilt dabei, dass die Vereine, die dann in der Meisterschaft starten, wieder bei null Punkten beginnen, sodass die Aufstiegschancen vor Beginn rein theoretisch für alle gleich groß sein werden. In die Abstiegsrunde werden dagegen die erspielten Punkte gegen die Teams mitgenommen, die sich ebenfalls in dieser Runde tummeln.

In der Kreisoberliga Süd wird eine sechs Teams starke Meisterrunde einen Aufsteiger küren, während es für die weiteren elf Mannschaften gilt, die drei Abstiegsränge zu umschiffen. Auf direktem Kurs Richtung Meisterrunde liegen die SG Birklar und die FSG Lumda/Geilshausen. Beide mussten noch keine Niederlage, die Röhmig-Elf sogar noch keinen einzigen Punktverlust hinnehmen. Auf den Plätzen folgt die SG Obbornhofen/Bellersheim auch dank der elf Tore des damit die Liga anführenden Patrick Werner. Die TSG Wieseck sowie das Überraschungsteam des ASV Gießen sind ebenfalls vorne dabei. Doch das Feld liegt eng beisammen, eine Prognose fällt schwer. Zumal der aktuell Tabellensiebte SG Altenburg/Eudorf Schwabenrod auf dem ersten "Nicht-Meisterundenplatz" noch ein Spiel weniger ausgetragen hat als einige der Kontrahenten.

Ein Hauen und Stechen wird es auch um den Klassenerhalt geben, das ist abzusehen. Statt drei müssen seit dieser Woche aber nur zwei Absteiger ermittelt werden, denn der TSV Großen-Linden - bis dato punktloser Tabellenletzter - hat seinen Rückzug bekanntgegeben. Die lange Serie der Punktlosigkeit hat jüngst die Bessinger Dreier-FSG beendet, mit drei Zählern liegt das Team von Steffen Becker auf dem vorletzten Platz. Nur einen Zähler besser platziert ist die SG Trohe/Alten-Buseck, ehe mit sechs Zählern der TSV Klein-Linden und Kurdische FC Gießen folgen. Letztgenannter konnte erst zwei Siege und nur zwölf eigene Tore feiern, darunter aber ausgerechnet einen 5:2-Erfolg über Topteam "O/B" bejubeln. Da in vielen Fällen bereits jetzt abzusehen sein dürfte, wer den Sprung in die "Top Sechs" nicht schafft, gilt es für diese Teams nun, wichtige Zähler für die Abstiegsrunde einzusacken.
Auch in der Kreisliga A Gießen schaffen sechs Teams den Sprung in die Meisterrunde. Darin wohl sicher einen Platz finden dürfte die Ligaspitze, bestehend aus dem FSV Fernwald II und dem SV Annerod. Beide sind bislang ohne Niederlage und sammelten 22 von 24 möglichen Punkten. Trotz großer Personalprobleme und der jüngsten 3:7-Klatsche im Topspiel beim SVA liegt aber auch die FSG Biebertal als Dritter klar auf Kurs. Garant hierfür ist Ex-Regionalliga-Knipser Raffael Szymanski, der mit 16 Toren aktuell doppelt so viele erzielt hat wie der zweite der Torjägerliste, Gabriel Danho, von der FSG Garbenteich/Hausen. Dessen bislang stark aufspielendes Team hat ebenso wie Türkiyempor Gießen und die TSF Heuchelheim II einen Meisterrundenplatz inne und sich schon ein Fünf- bzw. Vier-Punkte-Polster auf den TSV Rödgen (7.) erarbeitet. Schwer mit einem Platz unter den Top Sechs dürfte es dagegen für die FSG Lollar/Staufenberg werden. Mit großen Ambitionen gestartet, findet sich das Team von Trainer Ümit Komac bei schon fünf Niederlagen aus acht Spielen nur auf Rang elf wieder.
Ausgespielt werden in der Kreisliga A in der Abstiegsrunde zwei Absteiger. Nach aktuellem Stand dürfte es die FSG Wettenberg II besonders schwer haben, die noch keinen Punkt sammeln konnte und auch beim Torverhältnis (9:31) deutlich abfällt. Davor platziert sind die SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden (fünf Punkte) und der FC Großen-Buseck (sechs), ehe der TSV Lang-Göns II und der TSV Allendorf/Lahn (je sieben) folgen. Da der Rückstand auf Meisterrundenplatz sechs schon zumindest acht Punkte beträgt, dürfte bei den genannten Teams das Ziel sein, in den ausstehenden Partien noch wichtige Punkte für die Abstiegsrunde und damit im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln.
Jeweils einen Aufsteiger in die A-Liga spielen die Kreisliga B1 und B2 Gießen aus. In Gruppe 1 hinterlässt bislang der FC Besa Gießen den besten Eindruck, der 21 von 24 möglichen Punkten sammeln konnte. In Gruppe 2 liegen die SG Obbornhofen/Bellersheim II und die Sportfreunde Burkhardsfelden II ungeschlagen an der Tabellenspitze.
Obwohl es aus den B-Ligen keinen Absteiger geben wird, wird die Liga auch hier im Winter zweigeteilt. Während fünf (B1) bzw. sechs Mannschaften (B2) eine Aufstiegsrunde austragen, spielen die weiteren Teams auch noch interne Runden aus und ermitteln "the best of the rest". Dafür spielen nach Abschluss der Partien im kommenden Jahr die Sieger der beiden Staffeln überkreuz sogar noch einen "Meister der unteren Hälfte" aus. "Wohl einmalig in Hessen, vielleicht sogar in Deutschland", verkündete Kreisfußballwart Henry Mohr schon vor Saisonbeginn stolz.
Aufrufe: 09.10.2021, 12:03 Uhr
Gießener AnzeigerAutor